Die Eishockey-Oberliga steht kurz vor dem Aus
7. September 2020 | Politik, Sport, Vereinsleben | 6 Kommentare
Unter dem Motto #HörtUnsOderVerliertUns meldeten sich gestern alle 26 Vereine der Oberligen Nord und Süd, zu denen auch die Saalebulls gehören, mit einer gemeinsamen Pressemitteilung zu Wort. In dieser machten sie auf die schwierige aktuelle Vereinslage aufmerksam un erklärten außerdem:
Im Gegensatz zu der Betrachtungsweise seitens der politischen Entscheidungsträger, dass Profisport nur innerhalb der beiden höchsten Spielklassen einer Sportart betrieben wird, handelt es sich auch in der Eishockey-Oberliga mit ihren 26 Mannschaften zum überwiegenden Teil um Profisport, den bis vor Corona pro Saison etwa 750.000 Zuschauer live im Stadion erlebten. Der größte Teil der Spieler, Trainer und Angestellten bestreiten ihren Lebensunterhalt demnach mit dem Eishockeysport.
Insgesamt mehr als 1.400 Beschäftigungsverhältnisse und ein Umsatz von fast 25 Millionen Euro an Wirtschaftskraft drohen nun aber verloren zu gehen, weil es keine Regelung für finanzielle Unterstützung seitens der Politik gibt. So wurden die Vereine der Eishockey-Oberliga beispielsweise nicht in das 200-Millionen-Euro-Hilfspaket des Bundes für den Profisport aufgenommen, Fußballvereine der 3. Liga, die unter ähnlichen Rahmenbedingungen arbeiten, dagegen schon.
Wenn nicht schnell etwas getan wird, wird die nicht vorhandene finanzielle Unterstützung und das Fehlen der Einnahmen aus dem Oberligaspielbetrieb daher in naher Zukunft das zwangsweise Ende des Nachwuchs-Eishockeysports bedeuten, der den Sport aktuell etwa 6.400 Kinder und Jugendliche näherbringt.
Ohne Zuschauer und ohne verbindliche Zusagen für finanzielle Unterstützungen ist ein Spielbetrieb in der unmittelbar bevorstehenden Saison 2020/21 nicht möglich.
Der Puck liegt nun also bei der Politik. Sie muss entscheiden, ob sie das Eishockey und die Vereine der Oberliga sterben lassen will oder eine Perspektive bieten kann. Die Zeit drängt, denn die 26 Teams sind auf umgehende Entscheidungen dringend angewiesen.
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Die Saalebulls gehören zu den Alleinstellungsmerkmalen der Stadt, sie sollten im Rahmen eines „Sportrettungspaketes“ unbedingt unterstützt werden.
Warum den Künstlern mit Fördermitteln helfen und den Sportprofis nicht? Alle haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht und müssen damit ihre Familien ernähren.
Nun, es wird sich konsolidieren müssen, und neu ordnen. Wie eben in jedem Hobbybereich bzw. Berufsfeld
Was aber wird nach all dem Corona vom Sport und der Kultur übrig bleiben?
PS. Gewinne wurden bisher auch nicht an Bund und Länder abgeführt.
Umsatz ist aber kein Gewinn, das sollte man dort schon wissen. Und auch bei solcher Umsatzhöhe kann schon mal Verlust gemacht werden… Ist so in einer Wirtschaft… Das Vereinsrecht sagt zum Überleben der Vereine, daß diese sich auch über ihre Mitglieder helfen müssen; Nachschusspflich… Sollte so in der satzung geklärt sein.