Wünsche schicken wir wie Sterne
13. Mai 2019 | Soziales | Keine Kommentare„Unsere Schulkerze brennt“, beginnt Schulleiterin Iris Wiese den Trauergottesdienst in der Kirche zur heiligsten Dreifaltigkeit in Halle. Schüler, Lehrer, Erzieher, Seelsorger und Eltern haben sich zu Fuß von der Sankt-Franziskus-Grundschule zur Kirche auf den Weg gemacht, um Jakob und seiner Mutter die letzte Ehre zu erweisen. Mit dabei war auch die Sekundarstufe des benachbarten Elisabeth-Gymnasiums. Und es war spürbar, trotz der großen Traurigkeit, waren alle getragen von der großen Gemeinschaft.
Kurz nach Ostern waren Jakob und seine Mutter auf Teneriffa bei einem tragischen Gewaltverbrechen zu Tode gekommen. Der jüngere Bruder überlebte das Geschehen. Beide Brüder waren Schüler der katholischen Grundschule Sankt Franziskus.
Seit einer Woche gab es in der Schule einen Raum der Stille, in dem die Mitschüler und Freunde persönlich gestaltete Bilder, Bastelarbeiten und Texte ablegen konnten. „Auch wenn wir trauern, wütend sind und ratlos“, so die Schulleiterin, „haben wir gemerkt, dass wir eine Gemeinschaft sind. Wir weinen und lachen zusammen.“ Nach den vielen Gesprächen auch mit Seelsorgern ist die Gemeinschaft noch einmal zusammengewachsen.
„Wir haben gelernt, dass wir Verantwortung haben, für uns und die Gemeinschaft“, so Wiese. Die Trauer, Wut und Ohnmacht nahmen sie mit auf den Weg und brachten ihn ins Haus Gottes. „Hier dürfen wir uns unter Gottes Schutz stellen“, so Pater Clemens, der als Schulpfarrer und Seelsorger den bewegenden
Gottesdienst leitete.