Tumult an der Händelhalle beim Protest gegen den Auftritt des Verschwörungstheoretikers Daniele Gansers

Aller Kritik und Warnung seitens der Stadtverwaltung zum Trotz, hatte die privatwirtschaftliche Betriebsgesellschaft mbH der Händelhalle diese am gestrigen Abend für den Live-Vortrag des Publizisten und bekannten Verschwörungstheoretikers Daniele Gansers zur Verfügung gestellt. (HalleSpektrum berichtete)

Bereits im Vorfeld hatte es diesbezüglich mehrfach die Forderung gegeben, den Auftritt abzusagen und weder dem von Gansers verbreiteten Antisemitismus noch den Verschwörungserzählungen eine Bühne zu bieten; zumal die Händel-Halle als städtische Immobilie auch das Stadtimage wesentlich mitbestimmt.

Nachdem mehrfache Versuche des Gesprächs mit der Betreiberfirma jedoch abgeblockt worden waren, hatte „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ deshalb für den Abend zum Protest aufgerufen und sich kurz vor Beginn der Veranstaltung vor den Toren der stadtbekannten Halle positioniert.

Während die Besucher des Vortrags – unter anderem auch der in rechten Kreisen bestens bekannte Umzugsunternehmer Sven Ebert – in die Halle strömten, war es daher immer wieder zu Wortgefechten, Anfeindungen und teilweise sogar zu Handgreiflichkeiten auf die Protestierenden gekommen, als diese sich, nach Meinung des Veranstalters, zu nah dem Eingang der Halle genähert hatten. Dabei wurden die Protestierenden des Bündnisses aggressiv beschimpft und beleidigt.

Zu den kurzzeitig tumultartigen Ereignissen grassiert derzeit ein Video auf Youtube, welches die aufgeheizte Situation dokumentierte und die filmende Person selbst dabei zeigt, wie er die Demonstranten vielfach als „Taugenichtse“ bezeichnet.

Der Vertrag zwischen der Betreibergesellschaft der Händel-Halle und der Stadt Halle (Saale) läuft noch bis Mitte 2023. Nach den Ereignissen ist es jedoch möglich, dass sowohl Stadtverwaltung wie auch Stadtrat das Abkommen überprüfen werden und weitere Kritik lautwerden wird.