IG BAU trauert um langjährigen Bezirksvorsitzenden Karlheinz Weniger

28. März 2022 | Soziales, Vermischtes | Keine Kommentare

Trauer um Karlheinz Weniger: Der langjährige Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd, seinen Weggefährten bekannt als „Kalle aus Halle“, ist bereits zu Beginn der letzten Woche, am 21. März, an den Folgen einer Erkrankung gestorben.

Der gebürtige Merseburger war mehr als 20 Jahre im Bezirksvorstand der Gewerkschaft aktiv und einer derjenigen, der die damaligen Vorzeige-Wohnsiedlungen in Halle-Neustadt als Maurer mitgebaut hat. Er wurde 74 Jahre alt.

Sein enger Begleiter, Vize-Regionalleiter Klaus Hartung, sagte zu seinen Leistungen und dem Vermächtnis des „Vollblut-Gewerkschafters“, die Nachricht vom seinem Tod erfülle ihn persönlich und die gesamte IG BAU mit großer Trauer.

Bis zuletzt hatte Karlheinz Weniger berichtet, wie er den Block 10, das größte je in der DDR errichtete Wohnhaus für 2.500 Menschen in Halle-Neustadt, als junger Maurer mitgebaut hatte. Außerdem erzählte er von Fidel Castros Besuch in der Wohnsiedlung. Und er fragte, welcher Beruf wohl schöner sei als derjenige des Bauberufs? Schließlich könne sonst kaum jemand sagen, mit seiner Arbeit etwas geschaffen zu haben, was noch immer Bestand für weitere Generationen habe.

Weiter berichtete Hartung, dass auch die Gewerkschaft ein Herzensanliegen von Karlheinz Weniger war. „Im damaligen Kreisverband Merseburg tauchte er fast täglich im Büro auf, nach Feierabend auf der Baustelle. Auch in den vielen Jahren als Bezirksvorsitzender war er nahezu täglich im Mitgliederbüro Halle, auf Baustellen und in Reinigungsobjekten unterwegs und hat unzählige Aktionen seiner IG BAU aktiv unterstützt. Zudem war „Kalle“ ein Kämpfer für die Belange der Beschäftigten. In Zeiten der Treuhand tat er als stellvertretender Betriebsratschef alles dafür, Abfindungen und Perspektiven für die Mitarbeiter des vormaligen Wohnungsbau-Kombinats Halle (später Halle Westbau GmbH) herauszuholen. Er stritt für den Angleich der Ost- an die West-Renten, für gleiche Löhne im
wiedervereinigten Deutschland, für das Schlechtwettergeld auf der großen Bonner Bauarbeiter-Demo 1993.

Wenn ich an ihn denke, stelle ich ihn mir mit seiner geliebten Zigarre vor. Mit diesem Laster wirkte er vielleicht etwas aus der Zeit gefallen. Doch sein Engagement für die Interessen der Beschäftigten und die Erkenntnis, dass sich bessere Löhne und Arbeitsbedingungen nur gemeinsam erreichen lassen, sind hochaktuell.“

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