Bergzoo: mit 21 Jahren musste Tigerin Cindy eingeschläfert werden

9. Oktober 2023 | Soziales | Keine Kommentare

Schweren Herzens hat sich der Bergzoo heute Morgen von „Cindy“ verabschiedet, denn die einundzwanzigjährige malaysische Tigerin musste in den Morgenstunden aufgrund eines beginnenden Nierenversagens eingeschläfert werden. Der Zoodirektor, die Tierärztin, die Kuratorin und das Team des Regenwald-Reviers, die die hochbetagte „Cindy“ nicht nur in den letzten Wochen aufopferungsvoll betreuten, haben sich diese Entscheidung nicht einfach gemacht. Nachdem sich jedoch Cindys Gesundheitszustand am Wochenende akut verschlechtert hatte, wurde nach einer erneuten Untersuchung und Begutachtung gemeinsam beschlossen, „Cindy“ zu erlösen . Mit ihr verliert der Zoo nicht nur ein besonderes Mitglied aus seiner Tierfamilie, sondern auch die letzte Vertreterin dieser Unterart des Tigers in einem deutschen Zoo. „Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die Cindy über die Jahre gepflegt, begleitet und geliebt haben. Sie wird uns stets in Erinnerung bleiben“, schreibt der Zoo.

„Cindy“ wurde am 22. März 2002 im Zoo von Melaka in Malaysia geboren und kam im Juli 2003 in den Zoologischen Garten Halle. Hier zog sie mehrfach erfolgreich Jungtiere auf, die in andere Zoos in ganz Europa abgegeben wurden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten war sie zudem eine herausragende Botschafterin ihrer Art und trug maßgeblich zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz dieser majestätischen Raubkatzen bei. Denn alle fünf noch existierenden Tigerunterarten sind weltweit vom Aussterben bedroht, hauptsächlich aufgrund von Lebensraumverlust, Wilderei und illegalen Handel mit Tigerprodukten, was zu einem dramatischen Rückgang ihrer Populationen geführt hat. Die Haltung und Zucht von Tigern in zoologischen Gärten wie dem Bergzoo Halle spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Arterhaltung, indem eine wichtige Reservepopulation gebildet wird. Der Verlust von „Cindy“ ist ein schmerzlicher Einschnitt in den Bemühungen um die malaysische Unterart in Europa, die wegen der nicht ausreichenden Anzahl von Jungtieren und Zuchtpaaren nun eingestellt wurden.  Um die Erhaltung des Tigers generell besser steuern und eine für den Arterhalt relevante Reservepopulation aufbauen zu können, hat die EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) daher beschlossen, sich neben dem sibirischen Tiger auf die letzte Insel-Tigerunterart zu konzentrieren , den Sumatratiger. Mit der zehnjährigen Katze „Lara“ lebt bereits eine Vertreterin dieser Unterart in Halle. Der Zoo wird sich mit dem Sumatratiger also auch weiterhin mit Leidenschaft und Engagement für den Schutz und die Erhaltung des Tigers einsetzen und seine Mission fortsetzen, die Öffentlichkeit über die Dringlichkeit des Tigerschutzes zu informieren.

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