Arbeitsagentur: erstmals sinkt die Zahl der Pendler

7. August 2019 | Soziales | Keine Kommentare

Zahl der Auspendler sinkt
Im Juni 2018 haben 143.705 Sachsen-Anhalter ihren Wohnort verlassen, um in anderen Bundesländern zu arbeiten. Das waren 165 (bzw. -0,1%) weniger als noch im Jahr zuvor. Die meisten Auspendler arbeiteten in Niedersachsen (41.713, bzw. 29,0%), Sachsen (35.230 bzw. 24,5%), Thüringen (14.510 bzw. 10,1%), Brandenburg (9.807 bzw. 6,8%) und Nordrhein-Westfalen (9.630 bzw. 6,7%). Wenige Sachsen-Anhalter zieht es dagegen in die nördlich und westlicher gelegenen Bundesländer. So hatten Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Saarland jeweils einen Anteil zwischen 0,4% und 1,5% an der Gesamtzahl der Auspendler aus Sachsen-Anhalt.

Einpendlerzahl auf höchstem Niveau
Die Zahl der Einpendler ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Allein in den letzten 10 Jahren erhöhte sich das Niveau der Einpendler nach Sachsen-Anhalt um knapp 30%. In der Summe haben 69.354 Männer und Frauen ihren Wohnort verlassen, um in Sachsen-Anhalt einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen. Dies waren 1.576 Personen bzw. 2,3% mehr als im Vorjahr. Die meisten Einpendler kommen aus Sachsen (24.412 bzw. 35,2%), Thüringen (9.579 bzw. 13,8%), Niedersachsen (8.565 bzw. 12,3%), Brandenburg (7.927 bzw. 11,4%) und Berlin (3.457 bzw. 5,0%). Den niedrigsten Anteil an allen Einpendlern nach Sachsen-Anhalt hatten mit unter einem Prozent die Bundesländer Saarland, Bremen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hamburg.

Leiharbeiter pendeln am häufigsten
Blickt man auf die einzelnen Wirtschaftszweige, zeigt sich, dass Beschäftigte in der Arbeitnehmerüberlassung mit Abstand am häufigsten pendeln. So pendelten im vergangenen Jahr 8.941 Leiharbeiter aus Sachsen-Anhalt in andere Bundesländern. 2.484 Beschäftigte der Arbeitnehmerüberlassung kamen zum Arbeiten nach Sachsen-Anhalt. Auch im Bereich Reinigung von Gebäuden, Straßen und Verkehrsmitteln pendeln viele Beschäftigte. Hier gab es im vergangenen Jahr 3.566 Auspendler und 2.484 Einpendler. Ebenso gibt es viele Pendler im Bereich privater Wach- und Sicherheitsdienst, davon 2.029 Auspendler und 1.817 Einpendler. Um einer Arbeit nachzugehen und damit sein Auskommen zu sichern ist Pendeln mittlerweile keine Ausnahme mehr, eher die Normalität. Die Hauptgründe für das Pendeln sind die gestiegene Mobilität, die besseren Beschäftigungsmöglichkeiten und eine höhere Attraktivität der Arbeitsplätze im Vergleich zwischen Wohn- und Arbeitsort.

Mehr Auspendler als Einpendler
Die Entwicklung der Ein- und Auspendlerzahlen macht deutlich, dass Sachsen-Anhalt schon immer einen negativen Pendlersaldo zu verzeichnen hatte. Das bedeutet, es haben mehr Menschen das Land zum Arbeiten verlassen, als eingependelt sind. Mit aktuell 143.705 Auspendlern und 69.354 Einpendlern liegt der Pendlersaldo bei -74.351. Beachtenswert ist, dass der Anstieg der Einpendler höher ausfällt als die Veränderung der Auspendler (-0,1%). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einpendler um 1.576 Personen bzw. 2,3% gestiegen. Dies ist auf die verbesserte Arbeitsmarktlage in Sachsen-Anhalt zurückzuführen.
„Der Trend zeigt: Die Attraktivität Sachsen-Anhalts als Arbeits- aber auch als Wohnort hat in den letzten Jahren zugenommen. Jetzt heißt es diese Entwicklung weiter voranzutreiben und zu steigern. Um den Standort Sachsen-Anhalt im Wettbewerb mit den anderen Arbeitsmärkten in Deutschland konkurrenzfähig zu machen, sind Politik, Wirtschaft und Sozialpartner gemeinsam gefordert. Dazu gehört eine positive Lohnentwicklung, aber auch die Vermarktung bereits vorhandener beruflicher Perspektiven und Karrieremöglichkeiten in Sachsen-Anhalt“, sagte Kay Senius, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Sachsen-Anhalt.

 

(Quelle: Agentur für Arbeit)

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