Schon gewusst? Vorsicht April, April!

30. März 2019 | Nachrichten | Ein Kommentar

April: Lachen oder Weinen

Die Sitte, jemanden scherzhaft in den April zu schicken, ist seit dem 17.Jahrhundert in Deutschland und einigen mitteleuropäischen Ländern verbreitet. Meist sollen dabei irgendwelche verrückten Aufträge erledigt werden, wie Mückenfett, Hahneneier, getrockneten Schnee, Stecknadelsamen o.ä. besorgen. Der Ursprung des Aprilschickens liegt wahrscheinlich in Frankreich. Durch die Verlegung des Neujahrtages vom 1.April auf den 1.Januar, veranlasst von Karl IX. im Jahre 1564, fielen die Neujahrsgeschenke weg. Man beglückte sich mit scherzhaften Scheingeschenken und Aufträgen. Aprilfisch nannte man den Genarrten. Und heute noch hängen Kinder in Frankreich anderen Leuten heimlich Papierfische an die Kleidung.
Es gibt aber auch noch andere Herleitungen dieses Brauches: In Verbindung gebracht wird der Aprilscherz mit dem römischen Narrenfest – den Quirinalia – und dem alten indischen Hulifest (auch in Indien kennt man den Brauch des Aprilscherzes). Oder: Das Herumschicken von Jesus‘ „von Pontius zu Pilatus“, soll am 1. April stattgefunden haben. Recht wahrscheinlich erscheint diese Erklärung: Auf dem Reichstag zu Augsburg 1530, auf dem die protestantischen Fürsten Kaiser Karl V. ihr Glaubensbekenntnis überreichten, sollte auch das Münzwesen geregelt werden. Der Reichstag fand jedoch nicht die nötige Zeit, so dass für den 1. April 1530 ein besonderer Münztag ausgeschrieben wurde, der das Ziel zahlreicher und großartiger Gewinnspekulationen wurde. Als dann aber der 1. April endlich kam, wurde der verheißene Münztag doch nicht abgehalten, und es kam zu einer finanziellen Krise. Die Spekulanten wurden als „angeführte Narren“ ausgelacht. Sie waren „in den April geschickt“ worden.
Last not least ist der April ja wegen seines wechselhaften Wetters berüchtigt: „April, April, der weiß nicht was er will.“ „Er ist launisch wie der April“ oder „Er macht ein Gesicht wie Aprilwetter (zwischen Lachen und Weinen, siehe Abbildung). Diese Redensarten kennen wir ja noch heute. Und was sagte Goethe dazu? „Willst du den März nicht ganz verlieren, so lass nicht in den April dich führen. Den ersten April musst überstehen, dann kann dir manches Gute geschehen.“

(H.J. Ferenz)

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