Staatsminister Robra und die Neue Residenz: Mein Name ist HaSi!
15. Dezember 2018 | Politik | 9 KommentareDie Neue Residenz in Halle, ein Ensemble der Renaissance, und eng verbunden mit Martin Luthers Gegenspieler Kardinal Albrecht, also ein Stück Weltgeschichte in Stein, soll vom Land Sachsen-Anhalt verkauft werden. Näheres ist bislang nicht bekannt. Dazu gibt es auch eine Resolution am 19. Dezember im Stadtrat, hier weiterlesen. Wir versuchten nachzufragen:
Oberbürgermeister Bernd Wiegand sieht den Ball im Feld der Landesregierung und wirkt in dieser Frage außerordentlich gelassen. Kurz: Er hat keine Veranlassung anzunehmen, dass sich hier in nächster Zeit etwas tun wird.
Unsere Anfrage bei Staatsminister Rainer Robra, beim Bauhaus und in der Ablehnung von sahnigen Fischfilet außerordentlich engagiert, will den Verkauf der Neuen Residenz nicht bestätigen und verweist HalleSpektrum an das Finanzministerium. An Spekulationen möchte sich der Staatsminister nicht beteiligen, so die Antwort. Auf unsere Nachfrage, dass man die Neue Residenz ja bereits zum Reformationsjubiläum hätte in Stellung bringen können, kam die Auskunft:
„Während des Reformationsjubiläums ist Halle keineswegs ignoriert worden. Es gab zu Beginn der Reformationsdekade bereits eine große Ausstellung zu Kardinal Albrecht; 2017 standen eine Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums statt.“
Kurz: Halle hat genug bekommen. Seid es zufrieden! Auf die Frage zur Neuen Residenz wurde nicht eingegangen. Befürchtungen scheinen wahr zu werden: Das Land Sachsen-Anhalt agiert seit Jahren völlig planlos, was diese Immobilie betrifft und Staatsminister Robra ist völlig ahnungslos, was die Bedeutung der Neuen Residenz und ihre Lage in der Innenstadt direkt an der Saale betrifft. Werden die Kritiker bestätigt, die meinen: Stände die Neue Residenz in Magdeburg, wäre sie bereits repräsentativ restauriert worden?
TK
Hintergrund (aus der Stadtratsresolution):
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Wenn die Residenz privatisiert wird, packt der Käufer die natürlich ein und nimmt sie mit. Dagegen sollte man protestieren.
Frei nach Heine, muss ich dazu schreiben.
Ich denke an Willi Sitte in der Nacht und bin um meinen Schlaf gebracht…
Privatisierung ist die Bankrott-Erklärung der Politik. Gerade wenn es um ein städtebaulich signifikantes Bauwerk gilt. Insofern ist der Schwarze Peter in MD gut aufgehoben. (Wenn auch nicht erst seit dieser
Legislaturperiode)
Für die Uni-Kliniken in der MD trifft das in weitaus geringerem Maße zu. Und ich gehe jede wette ein, dass das Ensemble in den nächsten 10Jahren eine Sanierung a la ehem. Regierungspräsidium erfährt.
Ich kann hier als Laie keine konkrete Lösung vorschlagen, dafür haben wir gut- bis hochbezahlte Politiker , die auch dafür zuständig sind.
Klar ist aber, die Neue Residenz ist für Sachsen-Anhalt und besonders die Stadt Halle wichtig und muss einer Nutzung zugeführt werden. Unser OB kann sich hier nicht raushalten, der Zorn Ernst Albrechts und aller seiner Mätressen soll alle ttreffen, die die Neue Residenz nicht würdigen und am Ende noch Mc Geiz dort einziehen lassen.
Nicht wundern, wenn zwischen den Feiertagen dann ein ganz kurzer Artikel kommt in der MZ und irgendein Name wie Schuh oder so fällt.
Der OB kann sich aus der Nummer nicht raushalten, der er tut es nicht. Er hat bereits vor einiger Zeit mit dem BLSA und auch einem potentiellen Käufer besichtigt und bietet auch sonst in Halle jeden Stein, der ihm nicht gehört, wie geschnitten Brot an. Hauptsache Investition usw.
Herr Wolli, das was das Land jetzt schon in die Bestandssicherung an Geld reingelegt hat , hätte die Stadt Halle schwer aufbringen können. Insofern ist der Druck das was passieren muss gut, aber ähnlich der Moritzburg sollte man fragen warum kauft die Stadt Halle die Hütte dann nicht, wenn das soll toll ist ?
RRG hat doch ein Mehrheit im Stadtrat mit Mitbürger ?
Genau ! Der jetzige Staatsminister ist schuld.
Was ist mit den den ganzen Liegenschaften des Landes u. der Uniklinik die seit Jahren herumgammeln ? Wer hat sich da denn stark gemacht ?
Es ist schon sehr nervig mit diesen politischen Symboldenkmälern, wo natürlich die RRG-Fraktion ganz tolle Forderungen stellt- natürlich ohne Nutzungskonzeption. Immer gegen etwas , aber nie gestalterisch wie es gehen soll. Das sollen andere leisten, aber selbstredend von sicherheitsorientierten Mitarbeitern der öffentlichen Hand – so langsam sollte man sich vielleicht doch mit neuen Wählergruppen beschäftigen….
Andere Städte, die im Krieg zerbombt wurden, würden sich die „Finger nach so einer Anlage ablecken“. Der Stadtrat kann sich gar nicht genug um die Neue Residenz kümmern.