Planung: Parkplätze zu Spielflächen!

11. Februar 2020 | Politik | Keine Kommentare

Am 11. Februar 2020 tagte der Planungsausschuss des Stadtrates von Halle. Im Wesentlichen lagen folgende wichtige Tagungsordnungspunkte an:

Zuerst der Umsetzungsplan zur Radverkehrskonzeption der Stadt Halle (Saale) für den Zeitraum 2019 bis 2023 . Dazu gab es drei Änderungsanträge: Bündnis90/Die Grünen wollten wissen, wann und mit welchem Geld die bisher noch nicht untersetzten Radwege umgesetzt werden sollen. Dazu soll die Stadt bis zur Sommerpause antworten. Die Mitbürger/Die Partei hatten einige Änderungswünsche zur Nichtasphaltierung in den Randgebieten von Halle. Die Linken wollten die Fahrradspur in der Bernburgerstraße stadteinwärts und Fahrradabstellanlagen in die Planung aufgenommen und prioritär umgesetzt haben.  Allen drei Anträgen wurden mehrheitlich zugestimmt und anschließend wurde die Radverkehrskonzeption einstimmig empfohlen.

Nachdem im Herbst der Aufstellungsbeschluss für die Straße am Riveufer beschlossen wurde, stellte die Stadt nun die konkrete Planung vor. Die Straße wird durchgängig 4,8 m breit und als Fahrradstraße angelegt. Alle Bäume werden erhalten und bekommen im Wurzelbereich mehr Platz, soweit möglich. Parken wird nicht gestattet, Ausnahme sind drei Behindertenparkplätz nahe dem Restaurantschiff Marie Hedwig. Auf Rückfrage nach der Durchsetzung des Parkverbotes wurde geantwortet wie üblich. Einige Ausschussmitglieder murmelten daraufhin: „Also nicht.“ Auf Anfrage der konkreten Umsetzung des Bauvorhabens (der darunterliegende Abwassersammler muß vorher saniert werden), konnte noch keine Antwort gegeben werden, da das Vorhaben aufgrund des Umfangs europaweit ausgeschrieben werden muss. Der Beschlußvorlage wurde mehrheitlich zugestimmt.

Die Planungsabteilung der Stadt stellte anschließend die städtischen Bauvorhaben im Freiflächenbereich für die nächsten Jahre vor. Insgesamt wurden elf Planungen dem Ausschuss präsentiert:

  1. Skateranlage im Heide-Nord. Die Nutzer sollen miteinbezogen werden.
  2. Am Hechtgraben in Heide-Nord wird ein Weg mit Begrünung saniert.
  3. Die Südpromenade in der Südstadt wird mit barrierefreien Wegen und Grünanlagen geplant.
  4. Der Joliot-Curie-Platz mit dem Wasserbecken soll denkmalgerecht saniert werden (Becken inkontinent)
  5. Der Melanchthon-Platz soll erneuert werden. Es entsteht ein neuer Brunnen mit Spielwert.
  6. In der Schwetschke-Straße sollen kleinere Spielflächen entstehen.
  7. Am hohen Ufer soll ein zuführender Geh- und Radweg zum vorbeiführenden Saaleradweg geschaffen werden.
  8. Die grüne Mitte der Silberhöhe soll weiter durch neue Rad- und Gehwege, durch Entsiegelung und Waldflächen gestaltet werden.
  9. Das Wasserspiel „Früchte des Meeres“ in der Silberhöhe soll saniert werden (leckt auch!).
  10. Hanoier Straße soll ein Quartiersspielplatz für kleinere und größere Kinder entstehen.
  11. In Neustadt am Südpark soll ein jetziger Parkplatz in einen Aufenthaltsplatz umgewandelt werden, der auch den Mangel an Spielplätzen in diesem Bereich beheben soll und als Freiraum geeignet ist.

Auf die Frage, ob bei dem geplanten Brunnenerneuerungen an Trinkbrunnen gedacht worden ist, kam eine Verneinung, denn dies würde eine weitreichendere Planung erfordern.

Wichtig war auch die Information über die Stellplatzsatzung der Stadt unter Berücksichtigung von alternativen Mobilitätsangeboten. Bisher müssen von Bauherren mehr Stellplätze geschaffen bzw. bezahlt werden als notwendig. D.h. die Stellplatzzahl liegt in einigen Gebieten über den Bedarf. Die Idee ist nun, bei Schaffung von Carsharingplätzen diese auf die geforderten Stellplätze anzurechnen, wobei ein Carsharingplatz bis zu 10 normale Stellplätze ersetzen kann. Unklar ist die Anrechnung von Fahrradabstellanlagen, Lastenfahrrädern usw. Über die Schaffung von Carsharingplätzen im öffentlichen Raum werden derzeit Gespräche mit beiden Anbieter geführt, Ergebnisse zu einer Angebotserweiterung werden noch in diesem Jahr erwartet.

ToK u. AK

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