FDP unterstützt Bauvorhaben hinter Oper: positiver Effekt für Halles Wirtschaft erwartet
24. Oktober 2023 | Politik | 13 KommentareDie Stadtratsfraktion der Freien Demokraten (FDP) befürwortet den geplanten Bau eines Hotels der renommierten Kette Premier Inn, einschließlich einer zweigeschossigen Tiefgarage hinter dem Opernhaus. Die Kritik des Arbeitskreises Hallescher Auenwälder (AHA) an Politik und Verwaltung und die Forderung nach Erhalt der Grünfläche ist für die Freien Demokraten nicht nachvollziehbar. Die FDP-Fraktion steht hinter dem Projekt und ist zuversichtlich, dass es wirtschaftliche und touristische Vorteile mit sich bringt.
„Aus unserer Sicht spricht nichts gegen den Bau des Hotels. Im Freiraumkonzept der Stadt spielt diese Grünfläche überhaupt keine Rolle. Hier wird unter dem Deckmantel des Naturschutzes wieder versucht, ein unliebsames Projekt zu torpedieren. Es ist Zeit, mit dieser investorenfeindlichen Haltung Schluss zu machen. Wir wollen, dass Halles Innenstadt sich weiter positiv entwickelt “, so Schaper abschließend.
Halle als Kulturhauptstadt ist ein Touristenmagnet. Von einem weiteren Hotel profitieren Händler und Kulturschaffende sowie Gastronomen. Die Freien Demokraten erhoffen sich von dem Bau der Tiefgarage zudem eine Verbesserung von Parkmöglichkeiten in der Innenstadt.
„Um die Parksituation zu verbessern, würden wir es begrüßen, wenn der Investor dazu bereit wäre, einen Teil der Tiefgarage auch der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dies würde vor allem auch Touristen und Kulturliebhabern zugutekommen“, so Schaper weiter.
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„Neues Haus kommt auf den Markt“: Das ist natürlich eine Idee. Man könnte aus dem leerstehenden Kaufhof ein Hotel machen.
So toll ist die Lage nun auch nicht. Wenn ich in Halle bin, steige ich nach wie vor im Dorint ab, egal dass es mittlerweile ein Hotel (ein Mal habe ich dort übernachtet) gibt, das näher am Bahnhof liegt. Qualität setzt sich eben durch.
Einen Effekt für die Wirtschaft in Halle sehe ich auch nicht. Keinen positiven aber auch keinen negativen.
Neues Haus kommt auf den Markt, angestammte Häuser mit schlechterer Lage bekommen Probleme. Das ist Marktwirtschaft. Einen von der FDP propagierten positiven Effekt für die Wirtschaft von Halle, mit der die Flächenversiegelung in der Innenstadt gerechtfertigt wird, kann ich nicht finden.
„Bei unterdurchschnittlicher Bettenauslastung (Durchschnitt 2002 – 35%) neue Betten zubauen, auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Die Hallenser fühlen sich scheinbar nur wohl, wenn sie im Ranking die rote Laterne vor sich hertragen.“
Der Investor ist ja wohl ein Brite. Aus dem Artikel geht nicht hervor, dass er Fördergelder abgreifen will oder die Stadt Halle ihn gebeten hat, hier ein Hotel zu bauen.
AHA findet es schlecht, die FDP findet es gut. Wirtschaft findet aber in der Wirtschaft statt.
Wenn beispielsweise alle Gaststätten in der Stadt miserabel ausgelastet wären, würde ich trotzdem eine eröffnen. Die schlechte Auslastung könnte nämlich auch etwas mit der Qualität zu tun haben.
Bei unterdurchschnittlicher Bettenauslastung (Durchschnitt 2002 – 35%) neue Betten zubauen, auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Die Hallenser fühlen sich scheinbar nur wohl, wenn sie im Ranking die rote Laterne vor sich hertragen.
Auch das ist für 2022 ein durchschnittlicher Wert im Bundesvergleich.
Die letzte Zahl (2022), die ich gefunden habe (Statistisches Landesamt): Halle 32%
B2B schrieb: „Viele Tage mit Vollauslastung können es nicht sein, sonst wäre die Auslastung der Hotels in Halle nicht deutlich unter 50%.“
2010:
Leipzig: 45 %
Spitzenreiter: Hamburg 56%
Professor B2B ist schon ein ganz großer Auskenner, alle Achtung.
Leipzig, aktuelle Zahlen 2022: 42%
https://statistik.leipzig.de/statcity/table.aspx?cat=8&rub=8
Deutschland: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/312525/umfrage/durchschnittliche-zimmerauslastung-deutscher-hotels-nach-monaten/
Ein Projekt, das vom AK Hallesche Auenwälder kritisiert wird, kann nur ein sinnvolles Projekt sein.
Viele Tage mit Vollauslastung können es nicht sein, sonst wäre die Auslastung der Hotels in Halle nicht deutlich unter 50%. Die FDP sollte es wissen, nicht einzelne Tage mit Vollauslastung sondern die durchschnittliche Auslastung ist betriebswirtschaftlich relevant.
Seit Corona-Ende ist bei Kongressen und Tagungen immer wieder der Mangel an Hotelbetten spürbar. Und wer will schon in Fernfahrer- und Versicherungsvertreter-Absteigen an den Stadtrand?
Bei einer im Vergleich zu anderen Großstädten bescheidenen Auslastung der Hotelbetten sollen mehr Betten einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben? Die Partei für Unternehmer scheint von Wirtschaft keine Ahnung zu haben.