Diskussion um Ampelfrauen in Sachsen-Anhalt neu entfacht

24. Juli 2020 | Politik | 5 Kommentare
Bundesweit existieren neben dem klassischen Ampelmännchen in rot und grün inzwischen viele weitere Sinnbilder
auf Ampeln. In zahlreichen Städten gibt es zudem Ampelfrauen. Dies ist auch in Halle der Fall, beispielsweise am Leipziger Turm oder am Steintor. Doch damit soll nun Schluss sein!

Denn 2019 beantragte auch die Landeshauptstadt Magdeburg, die Ampelfrauen installieren zu dürfen. Doch das Landesverwaltungsamt von Sachsen-Anhalt lehnte ab. In der Entscheidung hieß es demnach: „Verkehrszeichen treffen eine eindeutige Aussage und müssen schnell auf den ersten Blick für jedermann verständlich erkennbar sein. Die Verwendung von Ampelfrauen kann hingegen zu Irritation bei den Verkehrsteilnehmern führen“.

Diese Entscheidung betrifft nun auch die Ampelfrauen in Halle. Sie sollen wieder abgebaut werden.

Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen, SPD-Gleichstellungssprecherin und Landtagsabgeordnete Sachsen-Anhalts, will für die Ampelfrauen in ihrem Bundesland kämpfen und erklärt: „Für mich sind Fußgänger Männer sowie Frauen und ich finde es deswegen nur konsequent, wenn auf den entsprechenden Symbolen Frauen genauso stattfinden wie die Männer.“

Und auch die Grünen kündigen Widerstand im Stadtrat und Landtag an. So sagte die Vorsitzende der Grünen in Halle, Melanie Ranft: „Gemeinsam mit der Fraktionsvorsitzenden im Landtag Conny Lüddemann werden wir für den Erhalt des Ampelmädchens in Halle und in ganz Sachsen-Anhalt kämpfen“

Obwohl die Ampelfrau in den letzten Jahren immer wieder zum Gegenstand hitziger Debatten wurde, halten es andere Bundesländer und Kommunen inzwischen deutlich lockerer. So kann in Hameln etwa der sagenhafte Rattenfänger beobachtet werden, der bei Grün auf seiner Flöte spielt, damit ihm nicht nur die Kinder über die Straße folgen. In Bremen sind es die Stadtmusikanten, in Augsburg der Kasper aus seinem bekannten Puppentheater und in Worms Martin Luther – frei nach dem Motto: „Bei ROT bleibe stehn, bei GRÜN kannst du gehn!“

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