Toter Bartkauz im Bergzoo: Wie gefährlich ist das Virus wirklich für Menschen ? Unterschiedliche Einschätzung in Medien und Pressestelle

30. August 2018 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Im Zoo Halle ist am 16. August 2018 ein Fall von West-Nil-Virus aufgetreten: ein Bartkauz ist an einer Infektion mit dem Virus verendet. Zu diesem Ergebnis kommt das Friedrich-Loeffler-Institut nach einer Untersuchung des Tieres. Das Virus wurde damit erstmals in Deutschland bei einem Vogel nachgewiesen. Vögel gelten im allgemeinen als Träger des Virus, das durch Stechmücken übertragen wird. Weitere Tiere im Zoo sind nicht erkrankt.
Der Fachbereich Gesundheit der Stadt Halle (Saale) und das Landesverwaltungsamt begleiten den Zoo im weiteren Vorgehen. Einschränkungen im Besucherverkehr sind nach Aussagen der Experten derzeit nicht erforderlich.“

(Pressestelle Halle)

„Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Als mögliche Überträger (oder Vektoren) kommen eine Vielzahl verschiedener Mückenarten. Für die humanmedizinische Bedeutung sind aber vor allem Arten wichtig, die das Virus von ihren Reservoirwirten (also meist Vögeln) auf den Menschen übertragen (sogenannte Brückenvektoren).  Ein möglicher Brückenvektor ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Diese breitet sich als Neozoon in Europa aus und sticht sowohl Menschen als auch Vögel.(Wikipedia)

„West Nile Viren werden durch Stechmücken übertragen, bevorzugt auf Vögel, aber auch auf Säugetiere wie den Menschen. Während bei Vögeln keine Krankheitssymptome auffallen treten beim Menschen grippeähnlich Krankheitsverläufe auf, gelegentlich mit Todesfolge insbesondere bei älteren Menschen. Gegen das Virus gibt es keine Behandlungsmöglichkeit. Bei glimpflichem Krankheitsverlauf verschwinden die Symptome nach 1-2 Wochen von allein. Die Virusinfektion bleibt auch unerkannt. In Deutschland trat das Virus bisher nicht auf. Im Mittelmeerraum und Südosteuropa hat es sich aber ausgebreitet. Wie es nach Halle gelangte ist unklar. Möglicherweise ist es schon einige Zeit in den hiesigen Mückenpopulationen präsent. Untersuchungen im Zoo und in der Umgebung sollen das abklären. Die Hitze- und Trockenperiode der letzten Wochen hat die Entstehung von Tümpeln begünstigt, in denen sich Mückenpopulationen gut entwickeln können“.
(Ein von Hallespektrum befragter Insektenforscher, Prof. em. für Zoologie)

„Das tödliche Virus hat Deutschland erreicht“ (Schlagzeile aus „Welt“)

Hallespektrum fragt einen Insektenforscher:

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