Frostige Flower Power

18. Dezember 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Sie sind selten geworden, die Eisblumen. Sie wachsen nur im Winter. Aber Isolierglas in den Fenstern, wohltemperierte Häuser und die Klimaveränderung mit milden Wintern verhindern ihr Entstehen. Eisblumen brauchen zum Wachsen Wasser, genauer gesagt Wasserdampf. In unseren geheizten Wohnungen nimmt die warme Zimmerluft viel Wasserdampf auf. Sinkt die Temperatur im Zimmer z.B. nachts, ist die Luft schnell übersättigt mit Wasser. Das Wasser setzt sich ab. Die Scheiben von einfachverglasten Fenstern sind innen meist fast so kalt wie die Luft draußen. Haben sie eine Temperatur unter Null Grad Celsius, dann kann der Wasserdampf aus der Zimmerluft direkt auf der Fensterglasscheibe gefrieren. Winzige Unebenheiten oder Staubkörner auf der Scheibe können den Startpunkt für eine Eisblume bilden. Es lagern sich mehr und mehr Wassermoleküle aus dem Wasserdampf der Zimmerluft direkt an den Eiskristallen an. Der Wasserdampf der Luft geht dabei vom gasförmigen direkt in den festen, gefrorenen Zustand über ohne vorher zu kondensieren (Resublimation) – die Eisblume wächst. Eisblumen wachsen nur bei Temperaturen um 0°C. Die jungen Eisblümchen wachsen zusammen, werden dicker und verzweigen sich immer mehr. Hochkomplexe Muster entstehen. Die Form lässt sich nicht vorhersagen. Der Zufall spielt dabei immer eine Rolle.

Das Muster von Eisblumen ähnelt sogenannten Fraktalen. Eine der faszinierendsten Eigenschaften von Fraktalen ist ihre Selbstähnlichkeit. Das heißt, ein kleiner Ausschnitt eines solchen Gebildes ist dem Ganzen ähnlich. Das gilt auch für die Eisblumen: Die Verzweigungen im Kleinen entsprechen denen im Großen.

Habt ihr eigene Fotos von Eisblumen? Dann schickt sie uns zum Veröffentlichen.

(H.J. Ferenz)

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