Dem Wald geht es zunehmend schlechter: Waldzustandsbericht vorgestellt

Der Zustand der Wälder in Sachsen-Anhalt gibt wenig Anlass zur Hoffnung. Vielmehr sieht es zunehmend bedrohlich aus. Das jedenfalls geht aus dem neuen Waldzustandsbericht hervor, den Forstminister Sven Schulze am heutigen Mittwoch Vormittag vorgestellt hat. Die Lage bereitet ihm zunehmend große Sorgen:

„Es wird deutlicher denn je, wie wichtig nachhaltiges Handeln ist. Unsere zentrale Aufgabe ist es dabei, unsere Wälder fit für die Zukunft zu machen.“, so der Minister. Überdurchschnittliche Temperaturen und massive Niederschlagsdefizite hätten zu Hitzeschäden und Trockenstress geführt. Hinzu kämen außerdem neue Baumkrankheiten und damit einhergehend auch Schadinsekten.

Laut dem Walszustandsbericht 2022 weisen 12 Prozent aller Bäume starke Schäden auf. Die Absterberate ist zudem auf 2,5 Prozent gestiegen, vor einem Jahr waren es noch 1,6 Prozent. Besonders betroffen sind der Harz und das östliche Sachsen-Anhalt. 27 Prozent aller Bäume sind ferner von Kronenverlichtungen betroffen, vor allem die Fichte mit 50,3 Prozent und die Buche mit 44 Prozent. Zunehmend gibt es darüber hinaus Probleme bei den Eichen. Jeder vierte Fichte in Sachsen-Anhalt ist abgestorben.

Ulrike Talkner, Leiterin der Umweltkontrolle an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, sprach in diesem Zusammenhang von einem “Waldsterben 2.0”. Schon jetzt seien die Schäden größer als in den 80ern. Damals waren vor allem Schadstoffe ein Problem gewesen, dem noch erfolgreich gegengesteuert werden konnte. Heute ist es jedoch der Klimawandel.

Minister Schulze appellierte in seinem Redebeitrag insbesondere an den Landtag, mehr Geld bereitzustellen, damit notwendige Schutz-Maßnahmen ergriffen werden könnten. Dennoch wies er darauf hin, dass es sich hierbei um ein problem handle, welches nicht kurzfristig beseitigt werden könnte. Daher sei auch Bund mit umfassenden Förderprogrammen gefordert, etwas zutun.