Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch – Sachsen Anhalt bereitet 10-Punkte-Plan vor

17. November 2021 | Natur & Gesundheit | 3 Kommentare

 

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine schwere Virusinfektion bei Haus- und Wildschweinen, die für die betroffenen Tiere in der Regel innerhalb von wenigen Tagen zum Tod führt. Im Seuchenfall müssen Tiere im Hausschweinebestand getötet und Schlachthöfe in Restriktionszonen geschlossen werden.

Die ursprünglich in Afrika beheimatete Tierseuche wurde in Deutschland zum ersten Mal im September des letzten Jahres bei Wildschweinen festgestellt. Epidemiologische Untersuchungen ergaben jedoch im Nachhinein dass bereits im Juli nahe der deutsch-polnischen Grenze erste Fälle aufgetreten waren.

In diesem Jahr ist die Seuche nun erstmals auf einem Mastbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern ausgebrochen. Medien berichten übereinstimmend, dass deshalb nun die Tötung tausender Schweine begonnen hat und mehrere Schweinehöfe vorerst schließen mussten.

Viele Bundesländer reagierten mit Besorgnis auf die sich ausbreitende Seuche. In Thüringen etwa wurden erste Konsequenzen gezogen und einige Landkreise östlich der Autobahn A9 zum Risikogebiet erklärt. Auch Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister Sven Schulze informierte gestern in diesem Zusammenhang das Kabinett über den Sachstand.

In einem 10-Punkte-Plan erläuterte er die im Fall eines ASP-Ausbruchs sowohl im Hausschwein- als auch im Schwarzwildbestand umgehend greifenden Maßnahmen. Demnach sollen u.a. das Krisenmanagement neu strukturiert, Finanzmittel für die Ausbildung und den Einsatz von Kadaver-Suchhunden und Equipment bereitgestellt sowie kreisübergreifende Tierseuchenübungen auf Landes- und Landkreisebene durchgeführt werden.

„Im schlimmsten Fall ist es nicht eine Frage, ob das Land Sachsen-Anhalt von der Afrikanischen Schweinepest betroffen sein wird, sondern wann.“, so Schulze. „Hierfür ist es wichtig, bestmöglich vorbereitet zu sein. Das gilt für die kommunale als auch für die Landesebene. Aus diesem Grund habe ich das Thema ‚Afrikanische Schweinepest‘ zur Chefsache erklärt und Staatssekretär Gert Zender zum Leiter des Krisenstabes ernannt.“

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