„Wort-Antiquitäten“ zieren Hauswand in der Kleinen Ulrichstraße

16. Januar 2017 | Kultur | 4 Kommentare

giebelwand_wort_antiquitaetenSeltene deutsche Worte, so genannte „Wort-Antiquitäten“, zieren seit dem 14. Januar die Hauswand des Antiquitätengeschäftes der Familie Cornelius in der Kleinen Ulrichstraße. Die von Hallensern viel begangene und von Touristen oft besuchte Straße bietet neben ihren individuellen Läden nun eine Attraktion mehr. Für Idee und Umsetzung ist der Förderverein Pro Halle e. V. verantwortlich, der die Saalestadt über ihre Stadtgrenzen hinaus bekannter machen will.

„Die Idee, selten gebrauchte Worte aus der deutschen Sprache wieder sichtbar zu machen, ist nicht neu. Sie in Halle umzusetzen schon“, sagt Matthias Lux, Mitglied des Fördervereins Pro Halle und Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle. „Manche, früher vielfach gebrauchte Worte des Präsenzwortschatzes geraten aus der Mode, werden weniger gebraucht und schließlich manchmal vergessen. Wer sagt schon noch ‚bezirzen‘, wenn er oder sie eine Dame oder einen Herren umgarnt. Wer sagt noch ‚Wiegenfest‘, zum Geburtstag oder wer gibt ‚Fersengeld‘, wenn er wegläuft. Und die ‚Wählscheibe‘, die braucht man nicht mehr. Doch sind es schöne, klangvolle Worte, die da verloren gehen. Mit ihnen verliert Sprache an Farbe und Sinnlichkeit. Ein paar wollen wir zeigen und dadurch zu ihrem Erhalt beitragen.“ Die Auswahl der Worte erfolgte aus Vorschlägen der Pro Halle-Mitglieder. Die endgültige Festlegung traf der Hauseigentümer. Das Design für die Wand entwarf die hallesche Agentur Maigrün.

Der Förderverein Pro Halle e. V. besteht seit 2003 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die wirtschaftliche, touristische und kulturelle Entwicklung der Stadt Halle zu unterstützen und voranzutreiben. Vergangene Projekte sind unter anderem das „Buch der Rekorde“, das in drei Ausgaben der Frage nachgeht, in welchen Dingen Halle Spitzenreiter war oder noch ist; der Imagefilm „This ist Halle (Saale)“, dem Gewinnerprojekt aus dem Förderwettbewerb 2014 sowie die Plakatkampagne im Polaroid-Look, deren Motive im Jahr 2014 die Saalestadt unter dem Motto „Halle ist angesagt“ augenzwinkernd mit anderen Städten verglich.

Ace

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