Wir haben versagt
25. September 2018 | Kultur | 6 KommentareGeneralvikar Dr. Bernhard Scholz und mit ihm alle Vertreter des Bistums Magdeburg zeigten sich auf der Pressekonferenz in Magdeburg bestürzt über die Ergebnisse der MHG -Studie, die am Mittag auf der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda veröffentlicht wurden.
„Es ist erschütternd“, so Bischof Dr. Gerhard Feige von der Vollversammlung, „Was sich in unseren eigenen Reihen abgespielt hat. Offensichtlich haben nicht nur Einzelne versagt, sondern die kirchlichen Rahmenbedingungen dies sogar begünstigt. Großes Unheil ist da angerichtet worden. Wir sind voller Scham und bitten die Opfer um Vergebung.“
„Wir können das Geschehene nicht rückgängig machen und das Leiden der Opfer nicht wegnehmen“, sagte Generalvikar Scholz. „Ich sehe uns als Bistumsleitung aber verantwortlich, Strukturen und Rahmenbedingungen, die den Missbrauch begünstigen, zu erkennen und Maßnahmen zur Veränderung einzuleiten. Die Studie hilft uns Veränderungen voranzutreiben. Prozesse müssen geprüft, Änderungen eingeleitet und Machtstrukturen aufgebrochen werden. Wir wollen aus der Studie lernen und werden unsere Regelungen und Ordnungen , unsere Prävention und unser tägliches Handeln erneut auf den Prüfstand stellen.“
Das Bistum Magdeburg gehörte zu den 10 Diözesen, die für die Studie alle Personalakten von 1946 bis 2014 nach Hinweisen durchgearbeitet haben. Insgesamt wurden dabei für das heutige Bistum alle 677 Akten ausgewertet. Im Bistum gab es in dieser Zeit Missbrauchsfälle bei sieben Priestern und einem Ordenspriester. Fünf der Beschuldigten sind bereits verstorben, bei den drei verbleibenden wurden kirchenrechtliche Schritte eingeleitet und entschieden. Die Straftaten geschahen zwischen 1953 und 1991.
6 Kommentare
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„Viele Mitarbeiter haben vertiefende Kurse absolviert.“
Bei LEO in Eisleben?
Mir fehlen die Worte!
Wenn also Priester, wie beschrieben, präventiv beschult werden, Kinder nicht zu missbrauchen….
Sorry.
Was sind das für Geschöpfe? –
wenn so etwas notwendig ist.
@teu Was das Bistum Magdeburg betrifft, ließe sich nachfragen. Dort wurden auch alle Akten offengelegt. Aber es ist ein kleines Bistum.
Die üblichen schwülstigen Bubbles. Der Umgang mit dem Missbrauch in der katholischen Kirche ist ein Justizskandal.
Die Verjährung bei Kindesmissbrauch beträgt 30 Jahre.
Es gibt also Anklagen?
Oder?