Künstlersolidarität mit Opernintendant: Rektoren der Burg haben kein Verständnis für Entscheidung gegen Florian Lutz
25. Februar 2019 | Kultur | 11 KommentareDas Rektorat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat kein Verständnis für die Entscheidung des Aufsichtsrats der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) gegen die Verlängerung der Intendanz von Florian Lutz an der Oper Halle. Das Rektorat der Kunsthochschule hatte im Vorfeld dem Aufsichtsrat Verlängerung der Intendanzen von Matthias Brenner und Florian Lutz empfohlen.
„Wir werten diese Entscheidung als herben Verlust für die Kulturstadt Halle und auch die gesamte Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts. Während der Intendanz von Florian Lutz konnte nicht nur überregionale Aufmerksamkeit und Anerkennung für die Produktionen an dem Opernhaus gewonnen werden, auch wurden mit neuen Ansätzen, Projekten und Inszenierungen und nicht zuletzt weitreichenden Kooperationen junge Menschen in Halle für das Medium Oper wieder begeistert“, sagt Rektor Prof. Dieter Hofmann. „Wir wundern uns, dass es nicht möglich war, einen konstruktiven Kompromiss zu finden, der darin hätte bestehen können, die künstlerischen und geschäftsführenden Bereiche konsequenter zu trennen“, so Hofmann.
Das Rektorat hatte sich im Vorfeld der Entscheidung gegenüber dem Aufsichtsrat in einem internen Brief geäußert und sich für die Verlängerung der Intendanzen von Matthias Brenner, Künstlerischer Direktor des Neuen Theaters, und Florian Lutz eingesetzt. Die BURG schloss erst im August 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit der Oper Halle, um die intensive und fruchtbare Zusammenarbeit beider Institutionen weiter zu forcieren.
Die BURG arbeitet derzeit mit der Oper Halle so intensiv zusammen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Januar 2019 wurde beispielsweise mit Take me to that place eine Ausstellung mit Filmen, Fotografien, Installationen und Performances der Studienrichtung Zeitbasierte Künste im Operncafé gezeigt. Im September 2018 entwickelten Multimedia|VR-Design-Studierende eine 3D-Anwendung für Virtual-Reality-Brillen, die in der Aufführung Messa da Requiem zum Einsatz kam. Im Sommersemester 2018 entstanden im Studiengang Industriedesign Entwürfe für und über die Oper Halle zum Thema Gestaltung im öffentlichen Raum und die szenische Verbindung von Kunst und Design. Hierbei begegnete den Lehrenden und Studierenden eine große Offenheit sowie eine unkomplizierte, nachhaltige Zusammenarbeit, die nicht zuletzt zeitgenössische Ansätze aus Kunst und Design mit dem Medium Oper verbindet.
![](https://hallespektrum.de/wp-content/uploads/2019/02/csm_BURG_Rektorat-2018_Foto-Hochschulpressestelle_LQ_e1a92530f8-200x133.jpg)
Das Rektorat mit Prorektor Prof. Jonas Hansen, Kanzlerin Linda Baasch, Rektor Prof. Dieter Hofmann, Prorektorin Prof. Dr. Veronica Biermann und Prorektor Prof. Rolf Wicker (v.l.n.r.). Foto: Hochschulpressestellen
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Du meinst also, dass alle Steuerzahler das Gleiche sehen, hören, spüren möchten, und am liebsten das, was du magst. Nein, danke.
Aha, es gibt nur „Provinzialität“ und „Kunst“ .
„Provinzialität“ ist, wenn das gespielt wird, was die Subventionierer sehen möchten. „Kunst“ ist, wenn die „Künstler“ unter sich sind und das geforderte Geld von den Subventionierern bekommen. Also kurz gesagt, eine Gemeinschaft zur Erlangung von Staatsknete.
@Schulze
Darum versucht er jetzt schon alle abzusägen, die ihm gefährlich werden können. Werde mich nicht wundern wenn er es schafft bis zu seiner Pensionierung hier zu bleiben. Intrigen, Betrug immer mehr Provinzialität stehen uns bevor. Eine passende GMDin hat er schon…
@Kenia
Vergessen dabei, daß die „Burg“ keine kommunale Einrichtung mit Aufsichtsrat und so ist…
bei der TOOH geht es den Bürger schon was an, was da läuft und wo seine Gelder landen.
Und Rosi’s Halbwertszeit wird auch immer kürzer, wenn man sich mal seine Vorbeschäftigungen anschaut.
Lutz ist Anfänger und war überwiegend erfolglos und nicht immer ehrlich. Aber all dies hätte seinen Vertrag vermutlich nicht ins Wanken gebracht, wenn er die Probleme im Haus gelassen hätte.
Lieber Rektor, wie fänden Sie es, wenn Interna der Burg, welche nicht nach außen gehören, weil die Außenwelt diese nicht auflösen kann, genau dorthin getragen werden und diese Person noch eine Vertragsverlängerung möchte! Hätten Sie unterschrieben?
Sicherlich bekommt Lutz ein interessantes und vieleicht besser dotiertes Angebot .
Ich könnte mir vorstellen, dass er die Bayerische Staatsoper umgestalten darf,
Wenn man Cata liest, weiß man was Populismus ist.
Ohne Sinn und Verstand wird wieder auf die Stadt geschimpft. Von einem Herkömmling der Möchtegernkulturstadt Magdeburg nicht anders zu erwarten.
Wenn Kommerz alles ist, dann wird die Oper bald per Handy stattfinden … weil die jungen Leute das so schön finden. Oh, Mann, wo sind wir hingekommen!?
Florian Lutz wird sicher bald ein interessantes und vieleicht besser dotiertes Angebot erhalten. Schließlich hat er die vertraglich vereinbarten Ziele erfüllt. Ob ohne Lutz und seine Projekte der Trend, junge Menschen für die Oper zu begeistern, anhält, erscheint zweifelhaft, unmöglich ist es aber nicht.
Wenn man solche Beiträge liest, ahnt man, dass Halle leider Kulturhauptstadt weder ist noch wird.
„Die BURG arbeitet derzeit mit der Oper Halle so intensiv zusammen wie seit Jahrzehnten nicht mehr“
Mit welchem Erfolg? Oder braucht „Kunst“ keinen Erfolg, nur Geld?
Der Aufsichtsrat hat anders entschieden. So etwas soll vorkommen.