Kirchen im ländlichen Raum – Historische Zeugnisse ohne Zukunft?

4. August 2019 | Kultur | 4 Kommentare
Eine Ausstellung über Kirchen im ländlichen Raum Mitteldeutschlands des Fotografen Matthias Kunkel ist seit dem 25. Juli im Foyer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara zu sehen.Im Rahmen der 19. Halleschen Nacht der Kirchen am 17. August stehen der Fotograf Matthias Kunkel und die Kunstwissenschaftlerin Christin Müller-Wenzel von 19 Uhr bis 21 Uhr für Gespräche im Foyer des Krankenhauses zur Verfügung. Die Ausstellung wird bis zum 1. Sept. 2019 zu sehen sein.
Kirchen im ländlichen Raum Mitteldeutschlands nehmen eine Sonderstellung ein. Kaum eine andere Region wie das Kernland der Reformation hat eine ähnlich hohe Kirchendichte, die gleichzeitig einer weitgehenden Konfessionslosigkeit gegenübersteht. Die architektonischen Zeugnisse einer Zeit, in der die Dorfkirche Mittelpunkt von Ort und Gemeinde war, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Mit seiner Wanderausstellung „Sakrale Orte im Süden von Sachsen-Anhalt und Nordsachsen“ möchte der Fotograf Matthias Kunkel die Aufmerksamkeit auf die Kirche im ländlichen Raum lenken und zur Diskussion anregen. Ab dem 25. Juli ist die Ausstellung im Foyer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) zu sehen.

Gesprächsmöglichkeit zur Nacht der Kirchen am 17. August

Im Frühjahr 2014 begann Matthias Kunkel eine fotografische Dokumentation von Kirchen und Kapellen im ländlichen Raum des südlichen Sachsen-Anhalts und in Nordsachsen. Gemeinsam mit der Kunstwissenschaftlerin Christin Müller-Wenzel entschied er sich, die betreffenden Gemeinden und Orte, die in den Fotografien festgehalten waren, in das Projekt mit einzubeziehen. Sie stellten Fragen an Pfarrer, Vereins- oder Gemeindemitglieder, Bürgermeister oder engagierte Bürgerinnen und Bürger der jeweiligen Kirchengemeinden und entnahmen den Antworten Zitate. Entstanden ist aus dieser Arbeit ein Buch mit insgesamt 80 Fotografien, die nun im
Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara gezeigt werden.
​Jedes Bild dokumentiert in Gegenüberstellung mit den Zitaten die Wandlungsprozesse von Architektur und Raum . Das Augenmerk liegt dabei auf Orten, an denen die Veränderungen besonders gut sichtbar sind oder unmittelbar bevorstehen. Die Ausstellung wird bis zum 1. September 2019 gezeigt. Der Eintritt ist kostenfrei.
Bild: Foto aus der Ausstellung von Matthias Kunkel
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