Hexenkult und Lauschangriff – MDR-Film über den mystischen Brocken

8. Februar 2019 | Kultur | 2 Kommentare

300 Tage im Jahr ist er in Nebel gehüllt und in seinen undurchdringlichen Wäldern sollen Hexen hausen. Im Kalten Krieg ist der Brocken ein geheimer Ort zwischen den Fronten. Der Film „Der Brocken – Hexenkult und Lauschangriff“ in der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt am 12. Februar, 21.00 Uhr im MDR-Fernsehen, die Geschichte des magischen Berges.

Am Brockengipfel im Februar

Mit 1141 Metern ist der Brocken der höchste Berg im Harz. Sein Gipfel liegt fast immer in dichten Nebel gehüllt. Ein Ort, geprägt durch extreme Wetterbedingungen. Eiskalte Winter und schwere Stürme bescheren dem Berg ein Klima wie auf Island. Auch deshalb umgibt den Brocken seit Jahrhunderten eine Aura des Mystischen. Zur Walpurgisnacht fliegen Hexen zum Gipfel und feiern Orgien mit dem Teufel, so die alten Sagen. Johann Wolfgang von Goethe setzte dem Berg mit seinem „Faust“ ein literarisches Denkmal und jedes Jahr feiern in der Nacht zum 1. Mai tausende Besucher am Brocken das Walpurgisfest. Vor allem aber ist der Brocken ein Sehnsuchtsberg der Deutschen. Auch für Hansjörg Hörseljau. Der Fotograf wuchs in den sechziger Jahren am Fuße des Brockens auf. Den Berg zu besteigen war für ihn ein unerfüllbarer Traum, denn er lebte auf der Westseite des „Eisernen Vorhangs“. Aber auch für DDR-Bürger blieb der Brocken tabu. Nach dem Mauerbau 1961 wurde der Berg, der im militärischen Sperrgebiet lag, hermetisch abgeriegelt. Auf dem Gipfel installierte die DDR-Staatssicherheit raffinierte Lausch- und Spionagesysteme. Erst die friedliche Revolution von 1989 machte diesem Spuk ein Ende. Heute ist der Brocken wieder ein freier Berg, der jährlich von hunderttausenden Touristen aus Deutschland und der ganzen Welt besucht wird. Der Film „Der Brocken – Hexenkult und Lauschangriff“ in der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt jetzt die Geschichte dieses magischen Berges, dessen wahre Geheimnisse heute noch in der Natur und den unzugänglichen streng geschützten Wäldern des Nationalparks Harz verborgen sind.

 

Print Friendly, PDF & Email
2 Kommentare

Kommentar schreiben