Massengrab von Lützen im dortigen Museum ausgestellt

17. Juli 2023 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Die Schlacht von Lützen am 6. / 16. November 1632 war eine der blutigsten des Dreißigjährigen Krieges mit über 6500 Gefallenen. 2011 wurde ein Massengrab mit 47 männlichen Individuen aus dieser Schlacht entdeckt.

Das Grab wurde im Ganzen als sogenannte Blockbergung gesichert und zählt mit einer Größe von 3,5 Meter mal 4,5 Meter zu den größten Bergungen im Block, die jemals in Sachsen-Anhalt durchgeführt wurden.

Nach seiner Sicherung wurde das Grab sorgfältig freigelegt, mit Hilfe modernster bioarchäologischer Methoden erforscht und unter restauratorischen Gesichtspunkten präpariert. Dadurch war es möglich, den namenlosen Toten im Grab ein Gesicht und zumindest einen kleinen Teil ihrer Identität zurück zu geben und damit leidvolle Aspekte der Geschichte zu beleuchten, die in den schriftlichen Quellen selten Erwähnung finden.

Das grab wird nun im neuen Museum ›Lützen 1632‹ ausgestellt. Das Museum ergänzt die bestehende Gedenkstätte und wird das Massengrab als zentrales Mahnmal präsentieren. Neben anderen Zeugnissen aus der Zeit des Krieges werden auch Waffen, archäologische Funde, anthropologische Ergebnisse und historische Quellen die Auseinandersetzung verdeutlichen. Die Ausgrabungen wurden in Zusammenarbeit mit internationalen Experten durchgeführt und ermöglichten es, den namenlosen Toten im Massengrab ein Gesicht und Identität zurückzugeben. Das Museum dient als Ort der Erinnerung und Begegnung für Angehörige verschiedener Nationen, die einst feindlich gegeneinander standen.

 

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