400 Millionen Euro für Hochschulen und Forschungseinrichtungen

4. September 2023 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

In der kommenden EU-Förderperiode von 2023 bis 2028 wird das Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt erheblich mehr finanzielle Mittel für Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land bereitstellen. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 416 Millionen Euro aus drei verschiedenen EU-Fonds, was im Vergleich zur vorherigen Förderperiode einen Zuwachs von 146 Millionen Euro darstellt.

„Eine erstklassige Wissenschaftslandschaft ist für die Entwicklung des Landes von zentraler Bedeutung“, betonte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Montag. „Im Wettbewerb um kluge Köpfe und zukunftsweisende Ideen brauchen wir ein attraktives, leistungsfähiges Forschungsumfeld. Unternehmen, insbesondere Konzerne wie Intel, machen Ansiedlungsentscheidungen zunehmend davon abhängig, ob es vor Ort Fachkräfte sowie Expertise für Forschung und Entwicklung gibt. Vor diesem Hintergrund werden wir auch in der neuen EU-Förderperiode konsequent in unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen investieren.“

Der Großteil der Mittel, etwa 300 Millionen Euro, stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), während weitere 53 Millionen Euro im Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) vorgesehen sind. Zusätzlich werden 63 Millionen Euro aus dem Just Transition Fonds (JTF) für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Regionen im Strukturwandel zur Verfügung gestellt. Eine bemerkenswerte Verbesserung ist, dass Hochschulen in der Regel keine Eigenmittel für Projekte bereitstellen müssen, da das Land die Finanzierung verstärkt mitträgt.

In der neuen Förderperiode werden Schlüsselbereiche wie Medizin und Medizintechnik, Bioökonomie, Chemie, erneuerbare Energien, Automobilwirtschaft, künstliche Intelligenz und IKT-Technologien gefördert. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Leitmärkten des Landes, insbesondere im Zusammenhang mit der Energiewende und dem digitalen Wandel. Ein vielversprechendes Potenzial bietet auch die Halbleiterindustrie, vor dem Hintergrund der geplanten Ansiedlung von Chip-Fabriken des Intel-Konzerns in Magdeburg.

Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) wird dazu verwendet, Projekte zur Gleichstellung, Qualifizierung und Nachwuchsförderung zu unterstützen, wobei ein Schwerpunkt auf der Erhöhung des Anteils von Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen (MINT-Bereich) liegt. Förderfähig seien Forschungsstellen, Stipendien und begleitende Personalmaßnahmen, um bessere Perspektiven für Promotionen und Berufungen in Professuren zu schaffen.

 

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