Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Parkinson deutlich gesunken

8. April 2022 | Kurznachrichten | Keine Kommentare

2020 wurden insgesamt 1 476 Einwohnerinnen und Einwohner des Landes Sachsen-Anhalt stationär mit Parkinson in Krankenhäusern versorgt, wie das Statistische Landesamt zum Welt-Parkinsontag am 11. April mitteilt. Das waren insgesamt 24,1 % weniger als das Jahr zuvor. Als eine Ursache hierfür kann der generelle Rückgang der Behandlungszahlen im Krankenhaus aufgrund der Corona-Pandemie um 11,7 % genannt werden.

Männer wurden 2020 häufiger im Krankenhaus behandelt (61,9 %). Die Parkinson-Krankheit kommt fast ausschließlich im höheren Lebensalter vor. So waren 2020 insgesamt 81,7 % der Patientinnen und Patienten 65 Jahre oder älter. Die Verweildauer im Krankenhaus betrug 2020 durchschnittlich 13,3 Tage und war damit etwa um einen halben Tag kürzer als 2019 (13,7 Tage). 2000 lag die durch-schnittliche Verweildauer in Krankenhäusern noch bei 20,4 Tagen. Gemessen an der Bevölkerung war Sachsen-Anhalt nach dem Freistaat Thüringen das Bundesland mit den meisten Patientinnen und Patienten, welche wegen Parkinson in einem Krankenhaus versorgt werden mussten. So wurden 67 Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter je 100 000 der Bevölkerung des Landes stationär im Krankenhaus versorgt. In Thüringen wurden sogar 71 Parkinsonpatientinnen und -patienten je 100 000 der Bevölkerung gezählt, in Bremen dagegen die wenigsten (33).

Für 330 Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter waren die Folgen der Parkinson-Krankheit die Todesursache. Im Jahr zuvor waren 53 und im Vergleich zum Jahr 2000 insgesamt 234 Sterbefälle mehr zu beklagen. Auch bei den Sterbefällen war die Zahl der männlichen Todesfälle (200) etwas größer als die der weiblichen (130). Nur 4 Sterbefälle im Jahr 2020 waren unter 65 Jahre alt. Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung und wurde vom Londoner Arzt und Apotheker Dr. James Parkinson 1817 als Schüttel-lähmung in einem Buch beschrieben. Erst später wurde die Krankheit nach ihm benannt. Die Parkinson-Krankheit wird durch den Mangel des Botenstoffs Dopamin im Gehirn ausgelöst, da dopaminproduzierende Nervenzellen vermehrt absterben. Die Ursachen hierfür sind weitestgehend unbekannt. Die Leitsymptome der Krankheit sind Muskelstarre, verlangsamte Bewegungen, Muskelzittern und Haltungsinstabilität.

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