Forstwerderbrücke

14. Oktober 2019 | Bild der Woche | 4 Kommentare

Zur Saaleinsel Forstwerder – auf alten Karten oft auch Saalwerder genannt – gelangt man nur über die Forstwerderbrücke, die zu den architektonisch reizvollsten Saalebrücken im Stadtgebiet von Halle gehört. Der elegant wirkende Stahlbetonbogen mit einer Spannweite von 47 m und aufbetonierten Stufen hat nur eine Stärke von 30-35 cm, was bei Hüpfbewegungen und den damit verbundenen Schwankungen spürbar ist. Von diesem „Katzenbuckel“ – so der Volksmund – hat man einen wunderbaren Blick auf das angrenzende Saalewehr. Die Brücke überspannt mit einer Scheitelhöhe von knapp 7 m den Mühlgraben, einen Seitenarm der Saale, der den Schiffsverkehr zur naheliegenden Trothaer Schleuse führt. Um diesen nicht zu beeinträchtigen war die relativ große Durchfahrtshöhe notwendig.

Früher gab es einen kleinen Fährbetrieb hinüber zum Forstwerder. Als jedoch 1927 auf der Insel ein Freibad als Flussbadeanstalt errichtete wurde, baute man ein Jahr später nach einem Entwurf des Architekten Adolf Heilmann die Brückenverbindung, die sich mit ihrer schlanken Bauausführung und dem durchbrochenen Geländer ästhetisch in die Saalelandschaft anpasste. Die Flussbadeanstalt war allerdings nur zehn Jahre in Betrieb. Einige Fundamentreste, inzwischen verwittert und mit einer dicken Moosschicht überwuchert, kann man heute noch im Unterholz entdecken.

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