Stärkste Grippewelle seit Jahren

9. Dezember 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Winterzeit ist Erkältungszeit – in diesem Jahr sogar ein bisschen mehr, als in den Jahren zuvor. Ein Grund dafür sind auch die erstmals seit 3 Jahren wieder aufgehobenen Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

So hat die Grippewelle in dieser Saison früher als noch vor der Pandemie begonnen und steigt weiterhin nahezu unaufhaltsam an. Seit dem 5. September 2022 wurden dem LAV mit Stand 6. Dezember 2022 5.967 Influenza-Meldefälle aus Sachsen-Anhalt gemäß Infektionsschutzgesetz übermittelt. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 waren es 56 Influenza-Meldefälle.

Die höchsten Fallzahlen sind bisher bei Schulkindern zu verzeichnen. Es ist zu erwarten, dass sich Influenzavirusinfektionen in den kommenden Wochen auch in weitere Altersgruppen ausbreiten und Vorschulkinder und Erwachsene, darunter auch vulnerable Gruppen, stärker betroffen sein werden. Das heißt, es muss mit ansteigenden Krankenhauseinweisungen wegen Influenza gerechnet werden. Hinweise darauf, dass die Grippeviren in diesem Jahr besonders schwere Krankheitsverläufe verursachen, sind jedoch gegenwärtig nicht bekannt. Bisher wurden dem LAV 108 von 5.967 Meldefälle als wegen Influenza hospitalisierte Fälle übermittelt. Zu Beginn des Jahres 2020 mussten bei einer vergleichbaren Zahl von Meldefällen etwa viermal so viele wegen Influenza im Krankenhaus behandelt werden und 2019 fast fünfmal so viele.

Eine Influenzaerkrankung beginnt meist ganz plötzlich mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen und allgemeinem Schwächegefühl. Es können jedoch auch untypische Symptome, wie Übelkeit oder Durchfall auftreten. Zu schweren Krankheitsverläufen, z. B. einer Lungenentzündung, kommt es selten. Von schweren Verläufen betroffen sind vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen.

Der sicherste Schutz vor Influenza ist die Impfung. Vor allem älteren Menschen und Menschen, die an chronischen Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems oder an einer Immunschwäche leiden, Diabetikern, Schwangeren, Bewohnern von Alten2– und Pflegeheimen sowie Personen, die sich von Berufs wegen in erhöhtem Maße anstecken oder eine Infektion auf andere übertragen könnten, empfiehlt di e Ständige Impfkommission (STIKO) am RobertKochInstitut (RKI) die jährliche G Abweichend von den Empfehlungen der STIKO können in Sachsenrippeschutzimpfung. Anhalt alle, die das wünschen, entsprechend der arzneimittelrechtlichen Zulassungen der Impfstoffe gegen Influenza geimpft werden. Der zurzeit dominierende InfluenzaAVirussub typ A(H3N2) ist in allen Grippeimpfstoffen, die für diese Saison zugelassen sind, enthalten. Etwa 2 Wochen nach der Impfung ist der vollständige Impfschutz erreicht. Da die Grippewelle weiter ansteigt, ist eine Impfung aktuell noch sinnvoll.

Ein erhöhtes Übertragungsrisiko besteht insbesondere in der Erkältungszeit überall dort, wo viele Personen in geschlossenen Räumen zusammentreffen. Auch die Zahl der Kontakte und die Dauer des Aufenthalts beeinflussen das Infektionsrisiko. Zusätzlich zum Impfschutz gilt deshalb, dass Maskentragen und regelmäßiges Lüften das Risiko einer akuten Atemwegsinfektion senken können. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen kann außerdem vor Infektionskrankheiten schützen.

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