Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt

Entgegen der Meinung einiger, inzwischen bundesweit bekannter Populisten und Schreihälse des Landes, gehen die Einwohnerzahlen Sachsen-Anhalts seit der Wende 1990 kontinuierlich zurück. Dies belegen nun Zahlen des Statistischen Landesamts.

Demnach leben heute 679 000 Einwohnerinnen und Einwohner weniger im Bundesland als noch im Jahr 1990.
Damals lag die Einwohnerzahl Sachsen-Anhalts nur knapp unter der 3-Millionen-Marke, während sich bis Ende 2019 die Zahl der hierzulande lebenden Menschen nur noch auf  rund 2 195 000 Personen belief. Seit dem Wendejahr war die Bevölkerung somit um 23,6 % zurückgegangen.

Maßgeblich dafür waren einerseits das hohe Geburtendefizit (-432 000) und auch die Wanderungsverluste (-326 000) bei der deutschen Bevölkerung.

Der vor allem seit dem Jahr 2015 stattfindende Zuzug von Ausländerinnen und Ausländern und deren Geburtenüberschüsse sorgten aber keinesfalls für eine neuartige Überbevölkerung oder gar Übersteigung der früheren Einwohnerzahlen. Vielmehr verlangsamte sich der in den letzten Jahren abzeichnende  Bevölkerungsrückgang nur.

Die Zahlen belegen, dass in den Jahren 1990 bis 2019 insgesamt 910 000 deutsche Staatsbürger in Sachsen-Anhalt starben, während aber lediglich 478 000 deutsche Kinder geboren wurden. Gleichzeitig zogen weit mehr als eine Millionen Deutsche aus Sachsen-Anhalt fort und nur 814 000 kamen über die Landesgrenze wieder hinzu.

Dabei trugen die Ausländerinnen und Ausländer in rund 19 000 Fällen durch den Wechsel der Staatsangehörigkeit zur Verringerung der Verluste bei den Deutschen bei. In der Gesamtbilanz verlor die deutsche Bevölkerung insgesamt 739 000 Personen bzw. 25,9 %.

Im verlaufe der letzten 30 Jahre kam es außerdem zu einer Verschiebung der Geschlechterverhältnisse. So kommen auf 100 Frauen statistisch inzwischen 95 Männer – 5 mehr als noch 1990. Durch den vergleichsweise geringen Ausländeranteil wurde die Gesamtentwicklung der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt dabei hauptsächlich durch die Veränderungen bei der gesamtdeutschen Bevölkerung bestimmt.