Glanzvolles Liverpool Oratorio in der Händelhalle

5. Mai 2019 | Kultur, Nachrichten, Rezensionen | Keine Kommentare

Beatles Fans horchten bei der Aufführung des Liverpool Oratorio am 3.Mai in der Händel-Halle vergebens nach bekannten Musiksequenzen aus dem bunten Oevre der legendären Popmusik-Band. Paul McCartneys Liverpool Oratorio ist kein Rockkonzert, wie man vermuten könnte, sondern ein Meisterwerk für Orchester, Chor und Solisten. Es steht großen Komponisten wie Bach, Beethoven oder Händel kaum nach. Die Texte sind anders als bei den klassischen Oratorien unterhaltsam, lebensbejahend, orientiert an alltäglichem Kummer und Freuden. Die erzählte Geschichte führt uns von der Kindheit zum Erwachsenenleben, entlang Erfahrungen, die jeder von uns macht. Paul McCartney spielt in dieser Komposition mit großer Leichtigkeit mit verschiedenen Stilen und Elementen klassischer Musik. Alles fügt sich zu einem harmonischen Ganzen. Genau dies zu vermitteln, gelang dem Dirigenten Jens Lorenz. Feinfühlig lenkte er die Staatskapelle. Ausdrucksstark sangen die Solisten Kristin Ebner (Sopran), Marie Henriette Reinhold (Mezzo), Patrick Grahl (Tenor) und Clemens Heidrich (Bass) die Geschichte. Ebner beeindruckte besonders durch ihre außerordentlich gewaltige Stimme; Heidrich regte durch seinen sympathischen Bass bei den Trinkliedern fast zum Mitschunkeln an. Wirklich toll waren die Leistungen der beteiligten großen Chöre, dem Universitätschor der Martin-Luther-Universität und dem Stadtsingechor Halle. Die zahlreichen Mitwirkenden füllten die Bühne der Konzerthalle restlos. Geduldig und nahezu professionell trugen selbst die Jüngsten unter ihnen zum wunderbaren Gelingen des Konzertes bei. Diese großartige Gemeinschaftsleistung von Staatskapelle und Chören war wahrlich der Händelstadt Halle würdig. (H.J. Ferenz)

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