Bienen brauchen Blüten und kein Gift
28. September 2017 | Natur & Gesundheit | 3 Kommentare„Die Bestäubungsleistung der Honigbiene ist elementar wichtig für gute Ernten und ökologische Vielfalt.“ Das betont Dorothea Frederking, landwirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen-Anhalt im Rahmen der Großen Anfrage „Entwicklung der Bienen und der Imkerei in Sachsen-Anhalt“.
Bienen brauchen Blüten. Bienen haben mittelweile in den Städten ein besseres Klima als auf dem Land. „Es gibt einen erfreulichen Trend in den letzten Jahren: Immer mehr Imkerinnen und Imker engagieren sich für immer mehr Bienenvölker. Auch wenn sich das Nutztier ,Honig-Biene‘ in Sachsen-Anhalt gut entwickelt, sieht es allerdings bei der Wildbiene schlecht aus“, sagt Frederking.
In der Großen Anfrage wird deutlich, dass 73 Prozent der Wildbienenarten gefährdet oder bereits ausgestorben sind. „Das zeigt: Das Artensterben findet vor unserer Haustür statt und schreitet voran. Neben der Klimakrise einer der größten Herausforderungen der Menschheit.“
Frederking gibt an, dass die chemisch-synthetischen Pflanzenmittel zu den stärksten Treibern des Artenrückgangs gehören. Auch wenn es weitere Ursachen für den Rückgang bei den Insekten gibt wie die Beleuchtung im öffentlichen Raum oder der Wegfall von Brutstätten.
„Deshalb setzen wir uns für eine schnellst- und größtmögliche Reduzierung bei den Pflanzenschutzmitteln ein. Umweltministerin Claudia Dalbert hat in dieser Richtung mit der verbesserten Ökolandbauförderung einen wichtigen Schritt gemacht. Ab dem Jahr 2018 wird es 17.000 Hektar mehr landwirtschaftliche Fläche ohne Pestizide geben. Weniger Gift auf dem Acker muss eine Leitlinie für die Landwirtschaft werden.“
Die grüne Landtagsfraktion hat gestern früh vor Beginn des Plenums mit einer Aktion die Landtagsabgeordneten auf die Bedeutung der Bienen aufmerksam gemacht. Die grünen Abgeordneten haben an ihre Kolleginnen und Kollegen den sogenannten „Campuskleber“ verteilt, Honig, der auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg produziert wird. Regional und lecker. Neben der Versüßung des Plenumstages war damit die Botschaft verbunden: Essen für den Naturschutz und für eine vielfältige Agrarlandschaft.
Auch in Halle gibt es zahlreiche Initiativen für Bienen in der Stadt: Die Peißnitzbienen, die Bienen in den Franck. Stiftungen, Dachgartenbienen, und, und … (kann uns auch mitgeteilt werden). Aber das ist leider für die Erhaltung der Bienen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Jetzt ist auch die konservative Landwirtschaft gefordert mehr zu tun. Denn stirbt die Biene, dann stirbt auch der Mensch, darin ist leider viel Wahrheit enthalten.
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Es ist erstaunlich, dass wir als Gesellschaft wenigen Kapitaleignern das Recht einräumen, unseren gemeinsamen Lebensraum zu zerstören.
Man hört gelegetliche das Totschlagsargument „Arbeitsplätze“. Wieviel auskömmliche Arbeitspläzze unterhält denn die Agrarindustrie noch in LSA?
Bezahlt uns diese Wirtschaftssparte eine Entschädigung für die verlorene Lebensqualität? Nein, sie kassieren Subventionen aus unseren Steuergeldern.
Die Bienen sterben u.a. nach dem Verblühen der riesigen Rapsfelder, weil danach kaum noch Nahrung für diese vorhanden ist.
Jeder Grashalm, und natürlich auch alle anderen Pflanzen am Straßenrand, werden gemäht. Also blüht nichts.
Also wird gestorben.
Von unseren Steuern bezahlte Dummheit.
Es wird Zeit, dass die Neonicotinoide verboten werden. Auch, wenn es dadurch wieder mehr Mückenstiche gibt.