AHA hält umweltgerechte Nutzung der halleschen Ziegelwiese für dringend geboten
29. März 2016 | Umwelt + Verkehr | 7 KommentareBekanntlich gehört die hallesche Ziegelwiese, mit seinem künstlich angelegten See mit Fontänenanlage mit bis zu 40 m hohem Wasserstrahl und ausgedehnten Wiesen- und Rasenanlagen sowie Gehölzbeständen zu den meistbesuchtesten Naherholungsgebieten im Stadtgebiet von Halle (Saale). Nunmehr sorgt sich der AHA, dass die Ziegelwiese, offenbar von Politik und Verwaltung gezielt toleriert, zu einer Party- und Saufmeile verkommt.
Das nennt man dann Teil eines gewässertouristischen Konzeptes. Bereits jetzt dient die gesamte Ziegelwiese als Grillplatz, Partymeile mit teilweise lauter Musik sowie Ersatzort für Kneipe und öffentlicher Bier- und Schnapswiese. Als Stätten der Verrichtung der Notdurft fungieren die Gehölzflächen auf und an der Wiese. Die Folgen sind Vermüllung, Beschädigung von Gehölzen – Äste und Zweige finden Verwendung für Feuerstellen-, heruntergetretene Rasen-, Wiesen- und Uferzonen sowie zunehmende Unhygiene. Hinzu kommt, dass vor, während und im Anschluss an das weitgehend ungehemmte Partygeschehen die gesamte Ziegelwiese als eine unbegrenzte Hundewiese dient. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt sind selten feststellbar und wenn, dann meistens außerhalb der Partyzeit.
Das Beispiel Ziegelwiese, welches sich u.a. getrost auf die Würfelwiese, das Saaleufer südwestlich der Klausberge, die Klausberge selbst und den Heinrich-Heine-Park aus-weiten lässt, zeugt von der fortgesetzten fehlenden Bereitschaft der Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) hier ausreichend den Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur sowie Landschaft und somit die Sicherung der Naherholung für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten und umzusetzen. Für den AHA ist es inakzeptabel, dass die Parks und Grünanlagen der Stadt Halle (Saale) zu „Ersatzkneipen“ und Orten des Vandalismus und der Verrichtung der Notdurft verkommen.
Leider scheinen Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) eher die Zustände legalisieren zu wollen. Dazu soll nach Auffassung des AHA insbesondere das geplante gewässertouristische Konzept für Halle dienen.
Das nunmehr der Stadtschülerrat jegliche Verantwortung im Zusammenhang der Befreiung der Ziegelwiese von Müll und Unrat in Folge der alljährlichen Abifeiern von sich weist ist da nur folgerichtig, aber vollkommen inakzeptabel. Der AHA fordert daher konsequentes Handeln seitens der Verantwortlichen der Verwaltung der Stadt Halle (Saale), was im konkreten Fall nur das Verbot der Durchführung künftiger Abifeiern an einem öffentlichen Ort – wie der Ziegelwiese – bedeuten kann.
In dem Zusammenhang fordert der AHA den Stadtschülerrat auf, entweder selbst die Verantwortung der Durchführung der Veranstaltung wahrzunehmen oder an andere Organisationen bzw. Personen zu vergeben. Verantwortung bedeutet aber im konkreten Fall nicht nur die Beseitigung des in Folge der Abifeiern entstandenen Mülls und Unrats, sondern auch Vandalismus und Vermüllung zu verhindern bzw. zu unterbinden. Andernfalls gilt es, derartige Veranstaltung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten zu unterbinden.
Dieses Beispiel zeigt wieder einmal deutlich auf, dass nicht weniger, sondern mehr bürgerschaftliches Engagement dringend geboten ist.
Der AHA ruft daher die interessierte Bevölkerung auf, an einem Veranstaltungs- und Tourismuskonzept für die Stadt Halle (Saale) mitzuwirken, welches das Primat der Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes, des sanften Tourismus sowie der Wahrung der Lebens- und Wohnqualität der halleschen Einwohnerinnen und Einwohner beachtet und berücksichtigt.
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Das Problem wird so lange angesprochen werden, wie es besteht, nehme ich an. Wie schön die Ziegelwiese ist, kann man in diesen Tagen sehen, wenn die den Fontänesee umstehenden großen Trauerweiden in zartem Grün stehen. Als Jugendliche hätte ich wohl auch diese Schönheit nicht empfunden, man hätte mich ganz sicher darauf aufmerksam machen müssen.
Wie sich die Jugend bei ihren Feten ( die ich ihnen nicht nehmen will!) benimmt, wie sie den Platz verlassen, zeigt die Qualität ihrer Bildung und Erziehung. Schimpft nicht auf den AHA, seid froh, dass sich der Arbeitskreis um die Natur kümmert und sie schützen will.
Das Geld für Schotterwege und Asphaltierung ( so ein UNSINN) sollte besser genutzt werden, um mehr „Wiesenkooze“ ( Leute, die im Auftrage der Stadt-sprich Ordnungsamt- dort Kontrollen gegen ordnungswidriges Verhalten durchführen) einzusetzen und zwar regelmäßig.
Die Ziegelwiese ist teil einer Kultur- und Parklandschaft. Entsprechend soll und wird sie genutzt. Statt immer neue Sanktionen zu diskutieren, sollte die Stadt ein bessereres Handling der Situation (WC, Müll) organisieren und die Tiere in den naturschutzteile auf der Peissnitz in Ruhe lassen und nicht auch noch asphaltiert für Zugang sorgen.
Was stimmt den an den Aussagen nicht.
Schön ist es, das die Bewohner der Stadt das Naherholungsangebot annehmen
Wichtig wäre es jedoch, die genannten Probleme anzugehen, und nicht immer den Boten zu verunglimpfen. Zum Beispiel mit der Einrichtung von flutgeschützten Grillplätzen und mit dem Bau von flutgeschützten Sanitäranlagen.
Verbote bringen sicher nichts, aber Kontrollen schon.
Da muss das Ordnungsamt nicht immer die Benzindüfte schnuppern und könnte das Wochen- ende sinnvoll verbringen.
Auch muss die Wohnstube nicht unbedingt vermüllt werden.
Preisfrage: Was hat der Stadtschülerrat mit einer Ansammlung von (übrigens nicht nur) Schülern auf der Peißnitz zu tun?
Im Übrigen geht es den Fundamentalisten um Liste herum längst nicht nur um diese eine Nacht. Die wollen alles weg weg weg … Nur noch Vogelgezwitscher und AHA-Patrouillen auf Streife.
Ich mag es übrigens, wenn die Wiesen an Sommerabenden voll von Jugendlichen sind.
Nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch Schüler, Feierlustige und andere Menschen brauchen ein „Biotop“!
Bis vielleicht diese unsinnige Party- und Suafverwirtschaftung beendet und unterbunden wird?
Vielleicht einfach mal diesen sog. „Stadtschülerrat“ in die Pflicht nehmen und OWi entsprechend sanktionieren? Das Geld wäre gut angelegt, da man es nicht zum Drecknachräumen einsetzen müßte…
Wie oft wollt Ihr diese Propaganda noch bringen? Siehe: http://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/ziegelwiese-umweltverein-kritisiert-party-und-saufmeile/166757/