Startseite Foren Halle (Saale) Wohngebiet"An der ehemaligen Brauerei"in Böllberg

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  • #169915

    Am 25.08.2015 stellte die Stadtplanung einen 1.Vorentwurf eines Bebauungsplanes 170.1 gemäß §3 Abs.1 des Baugesetzbuches in der Aula der Pestalozzischule ca.50 Bürgern vor. Dabei handelt es sich um ein Mischgebiet, welches auf einen neuen Investor, der ISI Home Verwaltungs-, Bau-und Beratungsgesellschaft GmbH zugeschnitten ist. Es umfaßt das Gebiet der alten Brauerei südlich des neuen Firmensitzes der Fa. Gisper. Der Investor, der auch zur Zeit das Hochhaus „Lutherturm“ saniert, beabsichtigt im Jahr 2017 mit der denkmalgerechten Umnutzung der alten Brauerei zu 44 Loftwohnungen und dem Neubau weiterer 21 Wohnungen (3 Häuser)zu beginnen und dafür ca. 14 Mio € zu investieren.
    Lars Loebner, Abteilungsleiter Stadtplanung, erläuterte die Gründe für die Auswweisung dieses weiteren Wohngebietes, die auf der Grundlage einer Wohnungsbauflächenanalyse entstanden sind, welche für die Stadt Halle die Notwendigkeit von 500-600 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Stadthäuser ergab. Des weiteren die Nähe zum Fluß, auf der Grundlage eines beschlossenen Freiraum-und Wegekonzeptes sowie der Absicht, den Saaleradwanderweg an die Saale heranzuführen. Bei letzterem gäbe es aber noch Klärungsbedarf, weil man noch mit vielen Privateigentümern sprechen müsse und es sich bei der Saaleufernähe um ein ausgebildetes Botop handele und laut WHG ein 5 m breiter Uferstreifen freigehalten werden muß.
    Ferner müssen bei dem vorliegenden Mischgebiet die strengen Auflagen der Lärmschutzverordnung eingehalten werden, weil sich sowohl Beinflussungen seitens des Verkehrslärms vom Böllberger Weg als auch durch Gewerbelärm der angrenzenden Fa.Gipser ergeben.
    Der weitere Ablauf sieht bis Otober 2015 die Abgabe von schriftlichen Stellungnahmen, bis November 2015 die Vorlage eines Entwurfs zum Bebauungsplan 170.1, bis April 2016 den Auslegungsbeschluß, dann eine 1-monatige öffentliche Auslegung und bis Februar 2017 die Fällung des Baubeschlusses durch den Stadtrat vor.

    #169919

    […] Notwendigkeit von 500-600 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Stadthäuser […]

    „Notwendigkeit“ – das klingt ja, als wären wir direkt nach dem zweiten Weltkrieg und Menschen müssten wegen der zerstörten Städte im Freien übernachten. Es gibt keine „Notwendigkeit“ für Ein- und Zweifamilienhäuser, das sind reine Luxusprobleme!

    Was wirklich notwendig ist, ist eine Stadtplanung zur Eindämmung/Vermeidung von Ressourcenverschwendung – dazu gehören kurze Wege, guter öffentlicher Nahverkehr und entsprechende -versorgung und Vermeidung von motorisiertem Individualverkehr. Einfamilienhäuser sind das komplette Gegenteil davon: Sie haben schon von aich aus einen höheren Pro-Kopf-Flächenverbrauch und führen noch dazu, dass jede Familie aus Bequemlichkeitsgründen mindestens ein KFZ besitzt, die nicht nur entsprechende Stellflächen, sondern auch Flächen für die Fortbewegung (Straßen) brauchen. Dazu kommt noch der höhere Energieverbrauch durch aufgelockerte Bauweise (Wärmeverlust) und individuelle Versorgung statt effizienter Gemeinschaftsversorgung mit Energie.

    Gerade in innenstadtnahen Bereichen sollte kompakt gebaut werden, sonst enden wir irgendwann wie Detroit, eine Stadt mit ca. 700.000 Einwohnern, die aber derart großflächig ausgebreitet ist, dass die Grundversorgung nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann.

    #169985

    Anonym

    Detroit ist nicht deswegen in einer schwierigen Lage, weil so aufgelockert gebaut wurde, sondern weil über 50 Prozent der Einwohner weggezogen sind.

    ich bin für eine Gemeinschaftsunterkunft auf dem Markt. Bei 200000 Nutzern spart man gleich die Heizung ( keine Energiekosten).

    Manchmal sind deine Vorschläge echt. …nunja… skurril, da kann man nur mit Sarkasmus reagieren.

    und dass jedes Einfamilienhaus ein Auto hat…jaja…und ein Haus mit 8 Wohnungen für 8 Familien hat heutzutage 8 Autos.

    die Wahrscheinlichkeit, dass jemand kein auto hat, ist bei einem EFH im der Lage genauso hoch, wie im MFH.

    #170428

    Also ich teile Binärcodes Meinung. Ich finde es sinnlos und hässlich ein altes Industireareal mit Einfamilienhäuschen zuzupflastern. Die Lofts sind ja mal ne ganz gute Idee… Hoffenlich bleibt trotzdem der Charakter des Industriedenkmals erhalten. Ich habe auch schon Loft-Projekte gesehen, bei denen die Klinkerfassade des Altbaus mit Styropor zugepappt wurde. Schrecklich!

    #170476

    > Gerade in innenstadtnahen Bereichen sollte kompakt gebaut werden, sonst enden wir irgendwann wie Detroit, eine Stadt mit ca. 700.000 Einwohnern, die aber derart großflächig ausgebreitet ist, dass die Grundversorgung nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann.

    Die „Platte“ in Detroit (und vielen anderen US-amerikanischen Großstädten) ist ja schon in den 70ern und 80ern abgerissen worden. Das hamm´se nu davon.

    #170478

    Die „Platte“ wurde und wird aber auch nur mit „sozialem Wohnungsbau“ (also mit Armut) assoziiert. In New York ist eines der teuersten und beliebtesten Viertel Greenwich Village, in Halle ist das Paulusviertel und in Leipzig das Waldstraßenviertel auf der Beliebtheits-(und Preis-)skala ganz weit oben. Das sind Mehrfamilienhäuser in kompakter und kleinteiliger Bebauung.

    Mag sein, dass es in Halle auch Freunde der „Platte“ gibt, aber auch nur, nachdem man sie höhenmäßig verkürzt und architektonisch „interessant“ geschnitten hat. Die Blöcke an der Magistrale oder der Richard-Paulick-Straße sind auch nicht gerade die Wunschgegend junger Familien – es sei denn, sie kommen aus noch ärmeren Ländern und haben andere Prioritäten als ein schönes Lebensumfeld.

    Es braucht ein Mittelding zwischen Plattenbau und Einfamilienhaus. Eben kompakt, aber kleinteilig, mit Förderung kurzer Wege.

    #170477

    Mit 210.000 Euro kann man sich im Süden Deutschlands zwei Wohnungen kaufen. Also in einer Wohnung einziehen und eine an andere Leute vermieten.

    Wer will schon nach Halle ziehen, wenn er im Umland für wenig Geld ein ganzes Haus, inklusivem Grundstück kriegen kann?

    In der Turmstraße beim Netto, sind seit 3 Jahren oder so immer noch Grundstücke frei….

    Lacherlich!

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