Startseite Foren Halle (Saale) Podiumsdiskussion zur Zukunft der Hochstraße mit Redeverbot

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  • #184593

    Die BI Hochstraße plant am 30.Oktober 2015 um 18:00 Uhr im Cafe des Elisbeth-Krankenhauses eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Hochstraße und hat dazu nur einige Anrainer der Hochstraße und den Baubeigeordneten, Uwe Stäglin, ins Podium berufen.
    Neu und einmalig ist, dass die anwesenden Hallenser nur zuhören dürfen und ein Redeverbot verpaßt bekommen.
    Ist das jetzt die neue Art, wie man mit der Bürgerbeteiligung umgeht?
    Ich bin gespannt, was aus dieser Veranstaltung herauskommen soll und wie sich Uwe Stäglin aus der Affäre ziehen wird.

    #185701

    Die Ankündigung einer reinen Anrainer-Podiums-Diskussion hatte am 30.10.2015 lediglich ca.20 Zuhörer in das Cafe des Elisabeth-Krankenhauses gelockt.
    Nach einem Auftakt-Impulsreferat des in Halle groß gewordenen und in Stuttgart arbeitenden Architekten Rene Rebenstorf zum Thema:“Stadträume und Mobilität“, wobei er anhand von Beispielen und aus den Erfahrungen von „Stuttgart 21“ auf die langfristig bis zu 20-30 Jahre andauernde und millionenschwere Vorbereitung und Realisierung auch der verkehrsgerechten Umgstaltung der als „akademische Akropolis“ zu bezeichnenden Stadt Halle hinwies.
    Anschließend hatten die anwesenden Vertreter vom Krankenhaus, der Firmengruppe „Studio Halle“, der Propsteikirche St. Franziskus und Elisabeth sowie der Baubeigeordnete Uwe Stäglin die Gelegenheit auf die Frage zu anworten, wie sie die Perspektive der Hochstraße über den Franckeplatz sehen.
    Dabei schilderten das Tonstudio die Freqenzbeeinflussungen von der Hochstraße, das Krankenhaus die Notwendigkeit der Erhaltung der Rettungsdienstzufahrten und die Lösung des unzulänglichen Parkplatzproblems und forderten die Einstellung der LKW-und Schwerlast-Transporte über die Hochstraße.
    Der Propst, Reinhard Hentschel, fühlt sich im nur 6-7 m von der Hochstraße entfernt liegenden Gemeidehaus, den Büro-und Wohnräumen sowie im Schwesterhaus besonders durch die hohe Verkehslärm-und Schadstoffbelastung in der Lebensqualität sehr neggativ beeinflußt.
    Uwe Stäglin wurde dann gefragt, welche Ideen er hat, wie man diese Unzulänglichkeiten verändern könnte und was die Stadtverwaltung dazu geplant hat.
    Er ging auf die umfangreichen Aktivitäten zur Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes 2025 und die mit Bürgrbeteiligung getragene ISEK 2025 ein, die auch zum Jahresende 2015 zur Vorlage eines Beschlußvorschlages im Stadtrat für das zukünftige Hauptstraßennetz einschließlich zusätzlicher Saaleübergänge führen soll.
    Daraus sollen Trassenfreihaltungen und Verkehrkorridore für die Überarbeitung des FNP abgeleitet werden.
    Es geht dabei aber noch nicht um den Ausweis von mittel-und langfristigen Maßnahmen zur Ablösung der Hochstraße. Dies würde noch 2-3-Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
    Zunächst ist für das Planjahr 2016 die Grundsanierung der Hochstraße durch Erneuerung der Kappen, des Aufprallschutzes und des Geländers für ca. 6,3 Mio € vorgesehen.
    Anschließend wurden dann doch die Zuhörer um Meinungsäußerungen gebeten. Dabei ging es um die Restlebensdauer der Hochstraße von 2-3 Jahrzehnten, den Einsatz von Flüsterasphalt auf dem Fahrbahnbeleg und den Einbau einer Plexiglas-Lärmschutzwand am neuen Brückengeländer zumindest im Bereich der Kirchenbauten.
    Ferner wurde gefordert, die Bürger von Halle-Neustadt in die Diskussion um die Zukunft der Hochstraße einzubeziehen und über eine Senkung der Fahrpreise für den ÖPNV nachzudenken.
    Da eine Frage des Architekten, Rene Rebenstorf, an den Baudezernenten, Uwe Stäglin, unbeantwortet blieb, ob er sich nach Ablauf der Lebensdauer der Hochstraße evtl. einen Neubau der Hochstraße vorstellen könnte, wird die Zukunft der Hochstraße weiterhin langfristig ungewiß bleiben.
    Auch über die Ablehnung des Einbaus eines Plexiglas-Lärmschutzes aus Kostengründen dürfte noch nicht das letzte Wort gesprochen sein, um für die Restlebensdauer der Hochstraße noch eine begrenzte Verbesserung der Lebensqualität der gefährdeten Anwohner zu erzielen.

    #185702

    Anonym

    Danke für die nüchterne Berichterstattung.

    #185709

    Wann „Flüsterasphalt“ für die Trothaer Strasse kommt interessiert mich viel mehr.

    #185714

    Informiert euch bitte mal, für welche Straßen sogenannter Flüsterasphalt geeignet ist.

    Für die Hochstraße kann der Einsatz ev. sinnvoll bei zulässiger Geschwindigkeit von mindestens 80 km/h sein.

    #185718

    Welche Rolle soll denn die Geschwindigkeit spielen? In der gesamten Robert-Koch-Straße und in der Dessauer Straße wurden doch auch Flüsterasphalt eingebaut!

    #185731

    Erst ab höheren Geschwindigkeiten (60-70-…) werden die Rollgeräusche höher als die Motorengeräusche. Daher bringt das vorher nicht viel. Die Motorengeräusche kann der Asphalt nicht schlucken, was leider oft suggeriert wird.

    #185734

    die anwesenden Vertreter vom Krankenhaus, der Firmengruppe „Studio Halle“, der Propsteikirche St. Franziskus und Elisabeth als Anwohner zu bezeichnen, ist schon vermessen. Noch dazu, wo Meinungsäußerungen der tatsächlichen Anwohner ausdrücklich nicht erwünscht waren.
    Ich kann mir vorstellen, das es durch die Plexiglas-Lärmschutzwände zu Windgeräuschen kommt, die den Verkehrlärm in den Schatten stellen
    wirken die nicht wie eine Düse?, und Halle pfeift dann aus dem…

    Warum nun Kirchenmitarbeiter dringender geschützt werden müssen als die Anwohner des Weißenhausrings, kann uns sicher die christliche Nächstenliebe beantworten.
    Im Elisabethkrankenhaus hat mich damals der Nachtflugverkehr mehr gestört als die Autos!

    #185778

    @redhall,
    es wurde nur von einem Anrainer-Forum gesprochen.
    Die Plexiglas-Lärmschutzverkleidungen sind eine an Autobahnbrücken erprobte Lösung.
    Die Bevorzugung des Kirchenbereiches entsprang einerseits der geringsten Entfernung von der Hochstraße und andererseits der Investitionskostenminimierung, weil die Stadtverwaltung auf meinen Plexiglas-Vorschlag überhaupt nicht eingehen will.
    Natürlich hätten alle anderen Bewohner auf beiden Seiten der Hochstraße einen Anspruch auf einen angemessenen Lärmschutz.

    #185780

    Danke Kenno! Für mich sind eben die Bewohner die wichtigsten Anrainer.

    Wurde die A 143 als Universallösung überhaupt nicht erwähnt? Den die LKW nach Kröllwitz abzudrängen, kann doch nicht wirklich das Ziel sein.

    #185784

    Nee, Kröllwitz soll es ja nicht sein. Die LKW soll der Saalekreis schlucken, also über Alsleben oder eben Rippachtal-A38. Selbst die HES-Ammendorf-Merseburg wäre da schon sehr vermessen… wie man so aus dem Saalekreis hört…

    #185797

    Es muss ja nicht unbedingt „Flüsterasphalt“ sein. Ein Strassenbelag, der dafür sorgt, dass die Fahrzeuge darüber rollen und nicht in jedes, aber auch jedes Gulli-und sonstiges Loch rummsen, dass es bei manchen Fahrzeugen nur so schebbert, ja, dass wäre schon toll. Und auch machbar, oder?

    #185798

    Wurde die A 143 als Universallösung überhaupt nicht erwähnt?

    Nein, weil es keine Universallösung ist. Es gibt ohnehin schon kaum Durchgangsverkehr, dem die A 143 nutzen würde. Oder andersrum: selbst mit A 143 wird der Verkehr auf der Hochstraße nicht spürbar geringer.

    #185829

    Diesen Link gerade noch einmal gefunden:
    http://www.bi-saaletal.de/studie-2013.html

    #185857

    die anwesenden Vertreter vom Krankenhaus, der Firmengruppe „Studio Halle“, der Propsteikirche St. Franziskus und Elisabeth als Anwohner zu bezeichnen, ist schon vermessen.

    Ist es nicht. Der Propst zum Beispiel arbeitet nicht nur an der Hochstraße, sondern wohnt auch dort. Beim EK hängt es von der Station ab. Ausgerechnet die Kinderstation genießt die volle Lärmbelastung von der Hochstraße.

    Die Stadt kann aber froh sein, dass auf der Südseite der Hochstraße Institutionen sitzen, die nicht einfach umziehen können. Andernfalls wäre das in einem ähnlich beklagenswerten Zustand wie die Gebäude auf der Nordseite.

    #185858

    Wie die heutige einschlägige Wissenschaft den Umbau des Franckeplatzes in den 1970ern beurteilt, lässt sich hier nachlesen: http://www.stadtbaukunst.tu-dortmund.de/cms/de/Veranstaltungen/Plaetze/

    Auch Plätze, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten, wurden nun Opfer einer rigiden Stadtplanung, die sich an den funktionalen Ansprüchen des Automobilverkehrs orientierte und die historischen Strukturen und Maßstäbe unberücksichtigt ließ.

    +

    Die Hochstraße muss abgerissen werden. Dass da nochmal 6 Millionen sinnlos reingeballert werden, ist eine maßlose Geldverschwendung zur „Zementierung“ des Betonmolochs.

    #185859

    Anonym

    @Bene

    Ich kann dich beruhigen, im EK hört man von der Hochstraße nahezu nichts.

    Fakt ist, ohne Änderung der aktuellen Verkehrswege-Situation ist die Hochstraße absolut alternativlos. Es ist so ziemlich die einzige größere Saaleüberquerung im gesamten Umkreis. Jeder der in Ost-West Richtung durch Halle fährt, muss auch über die Hochbrücken (oder die Innenstadt!). Eine A143 oder Osttangende nützt mir nichts, wenn ich aus Richtung Eisleben komme und Richtung Landsberg muss. Es macht keinen Sinn wenn Autos dann stundenlange Umwege fahren müssen, was wieder sehr viele Abgase produziert – diese machen an der Stadtgrenze keinen Halt. Zähle doch einfach mal die Autos die täglich darüber rollen und stelle dir vor die müssen plötzlich über die Giebichsteinbrücke oder Röpzig. Zumal die Zufahrten dort nicht mal ansatzweise für ein derartiges Aufkommen ausgelegt sind.

    #185861

    Die Hochstraße muss abgerissen werden.

    Und du meinst das reicht aus?
    Wie hat sich denn der Verkehr seit 1950 entwickelt?
    Wie willst du denn die idyllischen Verkehrsverhältnisse von 1950 wiederherstellen?

    #185873

    Die Hochstraße muss bleiben!!!

    Wenn ich daran denke, dass die nächstes Jahr saniert wird, dann wird mir jetzt schon schlecht. Nicht wegen der Kosten, sondern wegen dem vorprogrammierten Verkehrschaos. Es tritt ja schon der Kollaps ein, wenn da nur ein kaputtes Auto steht. Und die A143 würde schon was bringen, natürlich nicht von Eisleben nach Landsberg, aber für den LKW- und Fernverkehr auf jeden Fall.

    #185881

    Wenn Halle je auf einen grünen Zweig kommen will, muss dieses Drecksteil abgerissen werden. Das sagt jeder, der die Stadt neu kennenlernt. Nur leider hat ein Großteil der Hallenser ein absolutes Brett vorm Kopf, was die Hochstraße anbelangt.

    Also daher mal zur Info: Eine Straßenverbindung von A nach B, die es nicht gibt, wird auch nicht benutzt. Wenn man sich direkt über die Innenstadt eine Brücke baut, dann wird da immer massig Verkehr fließen. Gibt es diese Brücke nicht, fließt da auch kein Verkehr lang.

    Es ist ja echt schön, dass ihr euch dafür einsetzt, dass Landsberger schnell von nach Eisleben kommen. Der Stadt und euch selbst tut ihr damit jedoch keinen Gefallen.

    #185888

    Eine Straßenverbindung von A nach B, die es nicht gibt, wird auch nicht benutzt. Wenn man sich direkt über die Innenstadt eine Brücke baut, dann wird da immer massig Verkehr fließen. Gibt es diese Brücke nicht, fließt da auch kein Verkehr lang.

    …und er wird sich damit komplett in Luft auflösen? 30.000 Fahrten pro Tag – weg. Wie einfach.

    #185972

    @Bene,
    schön, wenn du die Hochstraße sofort abreißen willst, aber wo soll dann der Verkehr hin?
    Zunächst müßte dann auf der unteren Ebene und auf dem Francke und Glauchaer Platz erneut umgebaut werden, um einen zweiten und dritten Riebeckplatz zu schaffen.
    Bis dahin vergehen nach den halleschen Erfahrungen erst einmal 10 Jahre für die Vorbereitung und 15 Jahre für die Realisierung.
    wenn aber bei den Planungen herauskommen sollte, dass dies nicht machbar ist, dann kann man immer noch schneller entscheiden, wie man die Hochstraße an gleicher Stelle besser ersetzen kann.
    Apropos 3.Saaleübergang:
    Dieser wird, wenn er nicht hochstraßennah errichtet werden kann und davon ist nach den Erfahrungen mit dem EU-FFH-Recht an der A 143 auszugehen, ebenfalls nicht realisiert werden können.

    #185991

    Wenn Halle je auf einen grünen Zweig kommen will, muss dieses Drecksteil abgerissen werden. Das sagt jeder, der die Stadt neu kennenlernt. Nur leider hat ein Großteil der Hallenser ein absolutes Brett vorm Kopf, was die Hochstraße anbelangt.

    Das verbindet sie doch mit den Hochstraßengegnern.

    Und jeder, der neu nach Halle kommt, nutzt dafür die Hochstrasse.

    #186026

    Stimmt, es gibt auch sonst keinen (legalen) Weg, die Saale im Innenstadtgebiet Richtung Neustadt zu überqueren…
    Und wenn man nicht die Auffahrt Franckeplatz und die Prof.Hoffman-Str. eingebunden hätte, ginge es sogar nahezu staufrei bis zum Riebeckplatz

    #186028

    Anonym

    @Bene,

    in deinem Link zur TU Dortmund finde ich zunächst nichts zum Franckeplatz, sondern nur Material zu einer anderen, vermutlich aktuelleren Ausstellung. Könntest du bitte die Aussagen zu Halle direkt verlinken?

    Danke

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