Wird der Saalekreis weiter verspargelt, vermaist und verrapst?

Auch wenn ich den chemiegesättigten Lebensmitteln skeptisch gegenüber stehe, verweise ich in Diskussionen mit Ernährungs-Heilsbringern immer auf die enorm gestiegene Lebenserwartung.

Auch wenn ich den chemiegesättigten Lebensmitteln skeptisch gegenüber stehe, verweise ich in Diskussionen mit Ernährungs-Heilsbringern immer auf die enorm gestiegene Lebenserwartung.

Was aber höchstens nebensächlich an der Qualität der Nahrungsmittel selbst liegt; da spielen viiiiel mehr Faktoren eine Rolle: Generelle Hygiene (Kanalisation, Wasseraufbereitung), medizinischer Fortschritt (Heilung von Krankheiten, an denen Menschen früher regelmäßig starben), weniger schwere körperliche Arbeiten, Erkenntnisse über gesundheitliche Präventivmaßnahmen usw. usw.

Natürlich hat auch die schiere Masse und ständige Verfügbarkeit an Nahrungsmitteln (die von der Industrialisierung der Landwirtschaft herrührt) ihren Anteil daran. Heute gibt es in unseren Breiten keine Hungersnöte mehr, die Menschen sind satt und wohlgenährt; das alles trägt zu einer höheren Lebenserwartung bei. Aber wie gesagt: Quantität ist nicht gleich Qualität, und sowas wie mit vergammeltem Pferdefleisch aus Rumänien gepanschte Fertiglasagne gab’s vor hundert Jahren noch nicht, und so einen Lifestyle-Quatsch wie Sojamilch (aus brasilianischen brandgerodeten Regenwaldgebieten) braucht auch kein Mensch. Auch wenn es heutzutage mehr Fressen gibt, heißt das nicht zwangsläufig, dass es besser ist.