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1. Juli 2014 um 11:46 Uhr #104429
Die Saalekreis-Grünen wollen die Energiewende im Saalekreis lt. MZ weiter vorantreiben. Die jetzige Art und Weise der Energiewende, wo die Gegend verspargelt und auf den besten Böden Deutschlands vorwiegend Mais und Raps angebaut wird, halte ich für eine Fehlentwicklung und hoffe, dass die Saalekreis-Grünen nicht viel zu sagen haben.
1. Juli 2014 um 12:03 Uhr #104436Das sind aber nicht allein die Grünen, die Landwirte sehen ja in der Produktion von Mais für die Biogasanlagen und Raps für die Biodieselproduktion ein besserers Geschäft.
Warum sollen sie die Flächen für Getreide oder sonstiges nutzen wenn das Einkommen als Energieliefertant höher ist, sei froh das auf den Feldern noch Mais oder Raps steht und nicht ein großes Solarfeld draus gemacht wird, was auf Dauer noch mehr bringen würde.
1. Juli 2014 um 13:52 Uhr #104461Es wird Zeit, dass die Förderichtlinien geändert werden – für Riesenflächen keinen Heller oder €. Es ist mir sowieso ein Rätsel, wo das Geld für den Kauf solcher Flächen herkam. Eine andere Art Oligarchen? Wo gibt es denn um die Stadt herum (Saalekreis) echte autarke Bauernhöfe? Wolli, du hast das doch studiert.
1. Juli 2014 um 13:55 Uhr #104462Nachtrag: Mais und Co gehören in den Kochtopf und nicht durch den Auspuff.
1. Juli 2014 um 16:00 Uhr #104478Wo gibt es denn um die Stadt herum (Saalekreis) echte autarke Bauernhöfe?
http://bio-landgut-gentzel.de/
http://biogut-stichelsdorf.de/
Nicht direkt im Saalkreis, aber in der Region:
http://biotopia-greifenhagen.de/1. Juli 2014 um 16:10 Uhr #10448010010110 danke für den Hinweis. Meine Frage nach autarken Bauernhöfen ist damit natürlich noch nicht beantwortet.
1. Juli 2014 um 16:19 Uhr #104483Wo gibt es denn um die Stadt herum (Saalekreis) echte autarke Bauernhöfe?
http://bio-landgut-gentzel.de/ http://biogut-stichelsdorf.de/ Nicht direkt im Saalkreis, aber in der Region: http://biotopia-greifenhagen.de/
Was ist ein autarker Bauernhof? Essen die ihre Produkte selbst?
1. Juli 2014 um 17:11 Uhr #104492Ich habe weder Landwirtschaft studiert, noch bin ich Fachmann , aber wie sich die Landwirtschaft verändert hat, kann auch ein Laie erkennen. Michael Beleites, studierter Landwirt, hat darüber Bücher geschrieben und die derzeitige Situation in Thesen zusammengefaßt:
Der Anbau von Mais und Raps auf Riesenflächen mit wenig Arbeitskräften fügt sich da ein.
Autarke Bauernhöfe mit Tieren, Grünfutter, Getreide etc. gibt es kaum noch und es können sich auch keine bilden, weil es kaum Land zu pachten oder zu kaufen gibt und wenn, dann ist das Land für sie nicht bezahlbar.
Die Grünen sind an der industriemäßigen Landwirtschaft nicht schuld, aber für die Energiewende mit Biogas, Biodiesel und Windrädern haben sie kräftig die Trommel gerührt.
Unsere Landesregierung in Sachsen-Anhalt hat sich auch für die weitere ungeschmälerte EU-Förderung aller landwirtschaftlichen Flächen mit ca. 300 Euro/ha eingesetzt, für einen Hektar Mais gibt es also genauso 300 Euro wie für einen Hektar Gemüse. Durch diesen Unsinn zusammen mit der Förderung von Biodiesel und Biogas wird unsere Landschaft vermaist und verrapst und durch den Mais auch noch bodenmäßig geschädigt.
1. Juli 2014 um 17:49 Uhr #104497wolli, trotz Mais, Spargel und Raps wirst du nicht Hungers sterben…
1. Juli 2014 um 18:52 Uhr #104503Ohne mich jetzt zum Anbau zu äußern, in der Landwirtschaft muss nicht alles so bleiben, wie es vor 100 Jahren war. Die Bauern wohnen auch nicht mehr mit ihrem Vieh unter einem Dach.
1. Juli 2014 um 21:06 Uhr #104523Erosion durch Regen und Wind da es durch riesige Felder keine Heckenlandschaft und Gräben mehr gibt, dadurch entstehen immer öfter Staubstürme und Schlammlawinen
Bienensterben
Überdüngung des Boden und Nitrierung des Grundwassers
Verringerung der Artenvielfalt – Schädlinge breiten sich aus, dadurch müssen mehr Insektengiften eingesetzt werden.
Die Humusschicht wird kleiner, der Boden wird unfruchtbarer, da Kleinlebewesen durch Vergiftung eingehen und keinen Humus mehr bilden können. Diese Lebewesen binden Stickstoff und Kohlenstoff und bilden den Grundstock der Fruchtbarkeit des Bodens, den kein Kunstdünger ersetzen könnte.
Soll ich weitermachen.
In ein paar Jahren haben wir in Deutschland ein gewaltiges Problem mit Boden und Wasser.Ich kenne aber schon die Rezepte.
Die Grenzwerte für zum Beispiel die Nitratbelastung im Grund- und Trinkwasser werden erhöht.
Round Up und andere schöne Unkrautvernichter und Insektenvernichter der netten Herren und Menschenfreunde des US Konzerns Monsanto verkaufen ihre „innovativen“ „superguten“ Produkte hier im Land.Wir holen unser Fressen aus Afrika , dafür bekommen die lieben hungrigen Afrikaner die billigen Krallen und Köpfe jedwedes Schlacht- und Nutzviehs aus europäischer Massentierhaltung.
PS:
Ich hab ein älteres Buch , da sind alleine 20 unterschiedlich Afelsorten, 10 unterschiedliche Kirchsorten usw. abgelichtet. Wenn wir mehr Vielfalt hätten wie früher, hätte man im Land im Falle von Schädlingen viel besser Möglichkeiten der Abwehr.
Aber heutzutage werden selbst Alleen voller alter Obsorten niedergemacht. Früher war es ganz normal das an den Rändern der Wege, Obstbäume wuchsen.
1. Juli 2014 um 22:12 Uhr #104526Tja früher waren die Menschen auch nicht so gesund und alt wie heute, da genügte eine kleine Pestepedemie und im Dorf war die hälfte des Wohnraums wieder frei.
Der technische Fortschritt ist schon ein graus. Warum sind denn die Äcker so groß ? Weil wir heute Landmaschienen haben die diese Großflächen ohne große Probleme bewirtschaften können.
Sowas nennt man Flächeneffektivität, die Zeiten vom Lanz Bulldog und dem 3 Meter Grubber sind vorbei. Heute hängt da minnimum ein 6 Meter Gerät dran und der Traktor hat 300Ps.
Ich hab heute nen 936er Fend auf nem Tieflader auf der B80 überholt da wurde es kurz dunkel so ein Riesengeschoss ist das.
1. Juli 2014 um 22:56 Uhr #104532Ja, mehr, MEHR muss es sein – und immer größer, schneller und weiter.
Wann merken die Leute endlich, dass Quantität nicht gleich Qualität ist? Das gilt auch für die Lebensqualität.
1. Juli 2014 um 23:34 Uhr #104534Ja, mehr, MEHR muss es sein – und immer größer, schneller und weiter. Wann merken die Leute endlich, dass Quantität nicht gleich Qualität ist? Das gilt auch für die Lebensqualität.
Schon vergessen? Quantität schlägt in Qualität um.
1. Juli 2014 um 23:43 Uhr #104536Woher hast du denn diese Weisheit?
1. Juli 2014 um 23:57 Uhr #104537Entspringt sicher dem dialektischen Materialismus.
2. Juli 2014 um 03:23 Uhr #104539Es wird Zeit, dass dieser Idiotie endlich mal ein Riegel vorgeschoben wird.
Fressen wird immer teurer, weil kaum noch Nahrungsmittel, stattdessen verstärkt Heizstoffe angebaut werden, dieser Schwachsinn auch noch finanziell gefördert wird.
In Übersee verhungern die Neger, weil deren Kulturpflanzen durch „Energiepflanzen“ ausgetauscht wurden.
Alles flennt wegen des Klimawandels, aber im Regenwald gibt es massenhaft Brandrodungen, um dann dort Ölpalmen zu pflanzen.
Dafür ist im Fressen nurnoch Chemie, das ist doch alles nicht mehr normal.
2. Juli 2014 um 03:45 Uhr #104540Tja früher waren die Menschen auch nicht so gesund und alt wie heute
Was für ein gequirlter Quark! Woher kommen denn all die „Volkskrankheiten“?
Nurnoch Stress und Hektik, Karriere um jeden Preis, Wachstum. Ja, wir leben im Überfluss, aber wir brauchen Wachstum. Dann schnell mal ein Chemiebrötchen von MC Doof, ein aufgeblasenes Heißluftbrötchen aus dem „Backshop“ oder einen Gammeldöner auf die Faust, während man zum nächsten „Geschäftstermin“ hetzt. Im „Restaurant“ gibt es nurnoch Dosenfutter. Nurnoch minderwertiger Fraß aus Chemie und Abfällen.Die Generation Facebook kann kaum noch vernünftiges Essen selber kochen, weiss aber zum Glück, wie man Pizza bestellt und wie man für die Karriere den Chef in den Arsch kriecht… 😮
2. Juli 2014 um 08:34 Uhr #104552
AnonymDaß die Menschen heute gesünder sind als früher, ist tatsächlich Unsinn. Sie leben bzw. vegetieren allerdings länger vor sich hin. Ein sehr schöner Grund für unsere Politikerkaste, um uns weismachen zu wollen, daß alle bis mindestens 70 arbeiten sollen.
2. Juli 2014 um 09:14 Uhr #104556Ich würde gerne auf einem Kreuzfahrtschiff oder den Kanarischen Inseln dahinvegetieren. Dort ist leider kein Platz, nur Rentner 🙂
2. Juli 2014 um 09:36 Uhr #104558Wollt ich dich zum Landwirt machen Wolli, hat nicht geklappt, trotzdem Danke für den autarken Bauernhof, den es leider nicht geben wird.
2. Juli 2014 um 11:10 Uhr #104587Es gibt sicher noch einige solche autarken Bauernhöfe, eher aber in den alten Bundesländern, denn hier sind sie ja schon mit den LPGn verschwunden.
Aus selbständigen Bauern wurden im Osten Landarbeiter gemacht.
2. Juli 2014 um 12:19 Uhr #104600Ich finde es verkehrt, Windkraft („Verspargelung“) und den Anbau von Raps und Mais in einen Topf zu werfen.
Raps und Mais anzubauen um Energie zu gewinnen ist kein Beitrag zum Klimaschutz und ich gehe davon aus, dass das auch die Grünen im Saalekreis und im Landtag wissen. Der Verbrauch an Dünger und Insektiziden ist enorm und die Böden, insbesondere nach dem Maisanbau, sind schnell ausgelaugt. Dem ganzen Schwachsinn gegenüber steht noch immer die Tatsache, dass noch nicht so viel Energie gespart werden könnte wie das möglich wäre. Das fängt bei jedem selber an ( auch bei mir) und reicht bis zu cleveren technischen Lösungen.
Diejenigen, die sich an Windrädern stören, stört doch am meisten, dass die Landschaft mit Windrädern ganz anders aussieht. Das verstehe ich sogar, denn als ich Anfang der 90er das erste Windrad auf Rügen sah, dachte ich, ich müsse einen Schwindelanfall kriegen. Das legte sich aber schnell. Ich finde den Anblick von vertrockneten Landschaften, hungernden Menschen, überschwemmten Landschaften (unsere Flut im letzten Sommer!) , abtauenden Gletschern viel viel schlimmer. Und wenn ich von anderswo mit dem Zug nach Halle zurück komme und mich die vielen Windräder in Sachsen-Anhalt begrüßen, dann denke ich: ein Glück, hier wird wenigstens etwas gegen den Klimawandel getan.
2. Juli 2014 um 12:33 Uhr #104603dann denke ich: ein Glück, hier wird wenigstens etwas gegen den Klimawandel getan.
Kannst du den Beitrag Deutschlands zum Klimawandel bitte mal global einordnen. Also so richtig mit Zahlen.
2. Juli 2014 um 12:35 Uhr #104604Aus selbständigen Bauern wurden im Osten Landarbeiter gemacht.
Und jetzt sind die Landarbeiter wieder Bauern?
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