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- Dieses Thema hat 14 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 6 Jahren, 7 Monaten von wolli aktualisiert.
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23. Dezember 2017 um 19:10 Uhr #304593
In unseren Westpaketen warem Weihnachten immer auch Apfelsinen in Seidenpapier, zur Erinnerung an die Westpakete mit diesen eingewickelten Apfelsinen bin ich wieder nach Dölau in das kleine aber feine Gemüsegeschäft in der Alfred-Oelßner-Straße gefahren, dort gibts diese Apfelsinen und die kommen Weihnachten bei uns auf den Tisch.
23. Dezember 2017 um 20:16 Uhr #304601Als Kind habe ich auch gedacht, die eingewickelten Apfelsinen seien etwas besonderes. Nur etwa jede zehnte in der Kiste war eine eingewickelt. Sie waren aber exakt die Gleichen.
23. Dezember 2017 um 20:25 Uhr #304604Ich habe mir meinen Kinderglauben erhalten.
23. Dezember 2017 um 23:38 Uhr #304612Ist zwar ein anders Thema, aber ich fand die Ostpakete viel spannender. Gezuckerte Kondensmilch, Letscho, Roter Kaviar… Mmmh.
24. Dezember 2017 um 06:18 Uhr #304613Ja, dieser ganz besondere G e r u c h, wie ihn Wolli schildert, der herrschte auch im Intershop. Eigentlich müsste es doch auch in jedem Supermarkt, sprich Kaufhalle, heute bei uns soriechen- man schnuppert vergebens. Wie kommt das nur?
Auch Weihnachten riecht nicht mehr wie früher, da wir nur die einfache deutsche Fichte hatten mit ihrem Duft und Nadeln.
Auch Lebensmittelläden mit geöltem Holzfußboden sowie Gaststätten haben nicht mehr den Geruch meiner Kindheit.
24. Dezember 2017 um 09:05 Uhr #304619@SfK: waren Ostpakete nicht erst eine Werbemaßnahme der Höppner-Regierung?
Der Sinn gezuckerter Kondensmilch hatte sich mir nie erschlossen, bis ich neulich beim Arzt im Wartezimmer auf einen Artikel über Jamie Oliver stiess. Der berichtete über explodierende Kondensmilchdosen im Wasserbad.
24. Dezember 2017 um 09:09 Uhr #304620@Elfriede: Verkaufsstrategen setzen heute bewußt auf die Beduftung von Einkaufszentren, und Jahresendkoniferen duften wie immer. Im Alter verliert man langsam den Geruchssinn, das ist etwas, wovor ich mich fürchte.
24. Dezember 2017 um 10:15 Uhr #304625In meiner Erinerung haben wir Weihnachtspyramiden, deren Beschaffung sehr schwierig war, nach drüben geschickt. Als ich mitbekam, dass ein Verwandter altes Zeug sammelt, habe ich versucht, ein altes Bügeleisen zu schicken, dieses Paket kam trotz mehrfacher Versuche immer zurück mit dem Zollvermerk Versand nicht gestattet.
24. Dezember 2017 um 10:29 Uhr #304626Dabei war der Westmarkt geradezu heiss auf alte Bügeleisen, jede gemütliche Kneipendeko sah alte Bügeleisen, Dreschflegel und Wagenräder vor.
24. Dezember 2017 um 10:51 Uhr #304629Postbeamte der DDR konnten verpflichtet werden, bei der Öffnung und Kontrolle der Westpakete mitzumachen. Eine Bekannte aus Berlin im höheren Postdienst hat sich geweigert, negative Folgen blieben aber aus.
24. Dezember 2017 um 13:49 Uhr #304633Du wirst es nicht glauben: auch heute darf der deutsche Zoll Pakete öfnnen. Und ein Beamter, der sich weigert, wird garantiert dienstrechtLiche Konsequenzen erfahren.
24. Dezember 2017 um 14:29 Uhr #304634Ich habe nicht vom Zoll in der DDR geschrieben, sondern von Postangestellten.
24. Dezember 2017 um 20:51 Uhr #304635Macht doch im Ergebnis wenig Unterschied, oder?
25. Dezember 2017 um 13:54 Uhr #304682Dem Westpaket war es egal, wer es kontrolliert, das ist richtig.
26. Dezember 2017 um 11:31 Uhr #304699Zuerst kontrollierte die Stasi, die fischte Pakete mit Adressen raus, die sie auf Suchlisten hatte und natürlich durchsuchen ließ, dann durchleuchtete der Zoll alle Pakete und übergab die Pakete mit verdächtigem Inhalt den Beschäftigten der Post zum Auspacken. In Hochzeiten wurden weitere Postbeamte aus allen Bereichen zur Paketkontrolle abgeordnet, die bekamen für diese Tätigkeit 24 Mark für jede Schicht extra. Die ausgepackten Pakete wurden dem Zoll vorgeführt. Verstecktes Geld wurde entnommen, zwischen 1984 und 1989 waren es 32 Millioen DM. Beanstandete Pakete wurden zurückgeschickt oder verschwanden.
Die Details wussten wir Normal-DDR-Bürger natürlich nicht.
Alles ist gut dokumemtiert in dem Buch „Ein offenes Geheimnis – Post- und Telefonkontrolle in der DDR“ ISBN 3899040155 -
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