Startseite Foren Halle (Saale) Wem gehört der Osten?

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  • #160770

    Der MDR kann nicht nur Propagandasendungen und volkstümelnde Musiksendungen, sondern auch sachliche Dokumentationen. Ist ganz interessant die Reihe. Nichts überwältigendes Neues, aber doch wissenswerte Details.

    #160773

    Habe ich auch gerade gesehen: http://www.ardmediathek.de/tv/Dokumentarfilme/25-Jahre-deutsche-Einheit-Wem-geh%C3%B6rt-d/MDR-Fernsehen/Video?documentId=29324490&bcastId=17603862

    Halle ist ja im Vergleich dazu noch relativ glimpflich davongekommen, aber auch hier gab und gibt es immernoch den großen Ausverkauf. Und das schlimmste ist, dass dann sogar einheimische ins Umverteilungsgeschäft einsteigen und aus unserer Stadt aus Renditegier eine Parkplatzwüste machen. Mich macht sowas einfach nur vollkommen wütend.

    #160776

    Der MDR kann nicht nur Propagandasendungen und volkstümelnde Musiksendungen, sondern auch sachliche Dokumentationen. Ist ganz interessant die Reihe. Nichts überwältigendes Neues, aber doch wissenswerte Details.

    Ja nette Details…
    In den 90igern hat jeder „im Westen“ mit ein paar Mmark zu viel Immobilien „im Osten „gekauft.
    Deshalb die heutigen Verhältnisse.

    Binärcode kann uns aber sicherlich Alternativen zu den von ihm kritisierten Zuständen nennen….

    #160790

    Binärcode kann uns aber sicherlich Alternativen zu den von ihm kritisierten Zuständen nennen….

    mutti & co. haben doch aber allgemeine alternativlosigkeit verordnet…

    #160794

    Eine Alternative wäre gewesen, jedem Bürger der DDR, der in einer volkseigenen Mietwohnung wohnt, diese zu schenken.

    #160798

    Bene, wieso ne Wohnung schenken? Hast du nicht 100 DM Begrüßungsgeld bekommenm?

    #160804

    Bene, wieso ne Wohnung schenken? Hast du nicht 100 DM Begrüßungsgeld bekommenm?

    Nein, ich bin ein böser Wessi.

    #160812

    Wir brauchen wieder mehr Verstaatlichung und wer richtig wählt bekommt eine passable Wohnung. Mit Parteibuch war Volkseigentum garnicht so übel.

    Der MDR kann nicht nur Propagandasendungen und volkstümelnde Musiksendungen, sondern auch sachliche Dokumentationen.

    Verwechselst du den MDR mit der Wochenschau? Oder ist alles fernab politischer extreme für dich unheimlich böse?

    Und das schlimmste ist, dass dann sogar einheimische ins Umverteilungsgeschäft einsteigen und aus unserer Stadt aus Renditegier eine Parkplatzwüste machen.

    Stimmt ich sehe kaum noch ein Hus, überall blühende Parkplatzlandschaften.

    #160827

    @nixidee, hast du die Sendungen gesehen oder laberst du einfach nur rum?

    #160828

    Eine Alternative wäre gewesen, jedem Bürger der DDR, der in einer volkseigenen Mietwohnung wohnt, diese zu schenken.

    Davon würdest Du auch nicht glücklich, dann hätte dir die Bundesrepublik einerseits die Schenkungssteuer für 150.000 DM Wohnungswert aufgedrückt und Anderseits hättest du die anteiligen Herstellungskosten für deine WE bezahlt, das sind die Schulden die jede Gemeinde heute an den Bund zurückzahlt,obwohl diese aus der Staatskasse kamen.

    #160835

    Immobilienspekulanten können auch mal pleite gehen.

    #160841

    @nixidee, hast du die Sendungen gesehen oder laberst du einfach nur rum?

    Zum einen Ja und zum anderen nach „Propagandasendungen und volkstümelnde Musiksendungen“ wäre deine Postion auch ohne Kenntnis des Berichts klar.

    Ansonsten zur Dokumentation, Minuten rührseeliges Gerede um die Süßwarenfabrik inkl. schmalziger Einspieler und nur im Nebensatz wird auf den Grund, das Besatzungsrecht, verwiesen. Da hätte man vielleicht auch ein wenig mehr Sendezeit in die Hintergründe investieren können als in Briefe an den Herrn Bahlsen.

    #160861

    Immobilienspekulanten können auch mal pleite gehen.

    Wolli, hast du den Film gesehen? Genau das ist mit vielen Immobilienspekulanten passiert. Aber die Gebäude gehen dann nicht etwa in Allgemeingut über. Nein, dann kommen die „Zweitverwerter“ – neue Spekulanten und Hedgefonds, die die Konkursmasse unter Wert aufkaufen (was für den Durschnittsbürger trotzdem unbezahlbar wäre) und dann in Teilen wieder verscherbeln oder absichtlich so verkommen lassen, dass ein Abriss unumgänglich ist, damit sie das nächste hässliche Billigobjekt draufklotzen können, was sie möglichst schnell wieder meistbietend verkaufen wollen.

    #160872

    Soll sich das Land bzw. die Stadt weiter verschulden um solche Objekte zu bewirtschaften? Das macht wenig Sinn.

    #160895

    Ansonsten zur Dokumentation, Minuten rührseeliges Gerede um die Süßwarenfabrik

    Das war mir auch zu sehr tränenangereicherte Rührseligkeit. Aber es war nur ein Beitrag von vielen und wenn man alle Aspekte beleuchten will, muss man auch solche Fälle bringen. Es war halt auch ein kleines Stück Propaganda. Es fehlte ja auch die Darstellung derjenigen, die aus Häusern infolge Rückübertragung raus mussten. Da gab es doch einen Politiker in Potsdam(?), der sich deshalb erhängt hat.
    Interessant auch die Diskussion im Rahmen dieser Reihe, dass mit Berücksichtigung der Dunkelziffer es eine Kriminalitätsrate von 10% bei den Treuhandverkäufen gab. Auch die Vorgänge um das Kaliwerk in Bischofferode waren aufschlussreich.

    #160915

    Eine Alternative wäre gewesen, jedem Bürger der DDR, der in einer volkseigenen Mietwohnung wohnt, diese zu schenken.

    Davon würdest Du auch nicht glücklich, dann hätte dir die Bundesrepublik einerseits die Schenkungssteuer für 150.000 DM Wohnungswert aufgedrückt und Anderseits hättest du die anteiligen Herstellungskosten für deine WE bezahlt, das sind die Schulden die jede Gemeinde heute an den Bund zurückzahlt,obwohl diese aus der Staatskasse kamen.

    und wo nimmt „der Staat“ das Geld her?
    Sinnvoller wäre es u.U. gewesen, Wohnungen an die Mieter zu verkaufen und mit den Erlösen Schulden zu zahlen, die auf diesen Häusern lagen.
    Zu DDR-Zeiten hatte keine Wohnung ein Wert von 150.000 DM.
    Hinzu kam das Problem der ungeklärten Eigentumsverhältnisse und die in den halleschen Neubaugebieten typische fehlenden/mangelhaften Grundbücher.

    Was mir fehlt sind immer noch die Alternativen.

    #160916

    Man mag sich kaum vorstellen, wie die Häuser jetzt aussähen, wenn sie damals den Mietern geschenkt worden wären. Zerstrittene Erbengemeinschaften sind schon schwierig, zerstrittene Eigentümergemeinschaften eines Hochhauses kaum noch zu moderieren.

    #160918

    Man mag sich kaum vorstellen, wie die Häuser jetzt aussähen, wenn sie damals den Mietern geschenkt worden wären. Zerstrittene Erbengemeinschaften sind schon schwierig, zerstrittene Eigentümergemeinschaften eines Hochhauses kaum noch zu moderieren.

    Da ist was dran.
    In Swienemünde/Polen gibts da abschreckende Beispiele.
    Da wurden Wohnungen verkauft und einzeln saniert, mit dem Ergebnis das z.B. an sanierte Wohnungen die Aussenwände wärmegedämmt sind un der Rest nicht.

    Städtebaulich gesehen waren die West-Investoren ein Glücksfall.

    #160936

    Man mag sich kaum vorstellen, wie die Häuser jetzt aussähen, wenn sie damals den Mietern geschenkt worden wären. Zerstrittene Erbengemeinschaften sind schon schwierig, zerstrittene Eigentümergemeinschaften eines Hochhauses kaum noch zu moderieren.

    Du vermischst da aber zwei unterschiedliche Dinge. Die kommunalen wie auch privaten Wohnungsgenossenschaften sind ja keine internationalen Hedge-Fonds. Und die Immobilien in deren Händen sind auch nicht die Spekulationsobjekte, um die es hier geht. In einer Genossenschaft haben alle Mitglieder einen Anteil am Kuchen und es wird idealerweise gemeinsam/demokratisch bestimmt, was an und mit einem Haus gemacht wird und was nicht. Und wer nicht mehr mitmachen will, kriegt seinen Anteil ausgezahlt und kann ausziehen. Sowas wird durch Verträge geregelt, da gibt’s – wenn die ordentlich verfasst sind – gar nichts, worüber man sich streiten könnte (außer typische Kleinigkeiten unter Nachbarn).

    Und wer sagt denn, dass die Ossis ihre Städte nicht genauso gut wieder sanieren hätten können? Wie der Bericht ja auch kurz angerissen hat, gab es Menschen, die gerne was machen wollten, aber aufgrund der staatlichen Regulierung waren die Materialien knapp. Was meint ihr denn, wie ostdeutsche Dörfer gebäudetechnisch die DDR überstanden haben? Die Bewohner vieler Einfamilienhäuser dort waren doch keine Mieter, das war trotz DDR immernoch Privateigentum. Und schaut euch mal an, wie ostdeutsche Dörfer heute aussehen. Da gibt es auch ohne West-Investoren sanierte Gebäude.

    Zu sagen, dass die West-Investoren städtebaulich ein Glücksfall waren, ist zu einfach und zu kurz gedacht. Die waren nur eben die, die auf dem urplötzlich freien Markt bereits das Kapital hatten, sich die größten Filetstückchen unter den Nagel zu reißen, während die Ossis erstmal (nochmal) sparen mussten, um mitmischen zu können.

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