Startseite Foren Halle (Saale) Nach Grubenunglück in Teutschenthal: Bürgerinitiative wehrt sich gegen weitere Einlagerung von Gefahrstoffen

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  • #360686

    Nach der Verpuffung, die sich unter Tage bei der Versatztätigkeit der Firma GTS Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG (GTS) in Teutschentha
    [Der komplette Artikel: Nach Grubenunglück in Teutschenthal: Bürgerinitiative wehrt sich gegen weitere Einlagerung von Gefahrstoffen]

    #360687

    Toller Artikel.
    Die Bürgerinitiative zeigt hier mehr als deutlich, warum die Gifthalde geschlossen werden sollte.
    Und eben auch, warum sie weiter betrieben wird, wobei die Gesundheit hier völlig in den Hintergrund tritt und sie nie in Betrieb hätte gehen dürfen.
    Und von Arbeitsplätzen zu sprechen seitens der Betreiber ist blanker Hohn, da vorwiegend Ausländer vor Ort eingesetzt werden.

    #360688

    Bin da etwas gespalten. Es muss natürlich geklärt werden, was da ausgast und was da explodiert ist. Und wenn das Verkippen von Sondermüll so lukrativ ist, muss eben auch in die Sicherheit investiert werden. Aber: wir können nicht einfach die Entsorgung von Sondermüll, wozu vor allem auch die Asche aus Müllverbrennungsanlagen gehört, stoppen. Wer seinen Müll in die Tonne wirft, muss auch dulden, dass die Asche dann irgendwann wieder im Bergwerk vor der Haustür landet.

    #360689

    #hei-wu
    Den Müll könnte und muss man dort versenken, wo niemand wohnt, wo kein Schaden entstehen kann.
    Es handelt sich hierbei nicht nur um den üblichen „deutschen“ Haushaltsmüll, der wird von überall her angefahren.
    Insbesondere radioaktiver Müll, der sich über die Menge und die Jahre akumuliert.
    Wobei es lediglich Richtwerte sind, die die Konzentration vorgeben.
    Im Sinne der Gesundheit von Mensch und Natur sowie der Werte die sich dort ansässigen Menschen geschaffen haben, ist das nicht strittig.

    #360690

    @Cerberus: „dort versenken, wo niemand wohnt“: Wo in Deutschland soll das sein?

    #360691

    @hei-wu
    Berechtigte Frage, da darf jeder einmal darüber nachdenken, wie wir leben und worin die Ursachen für das Anfallen solches Material liegen, um sie zu vermeiden.
    Jedenfalls nicht dort, wo Menschen heran wachsen. Ich denke nicht, das nur ein Einwohner, der umliegenden Dörfer, zu gestimmt hätte, atomaren Abraum und giftige Aschen nebenan zu entsorgen. Der dort gelagerte Müll ist nicht nur aus der BRD. Da sollte doch er dir Frage lauten, warum dieser Müll bei uns um die Ecke entsorgt wird ?
    Haben Sie ausdrucksstarke Argumente, warum die Anwohner ihre Umwelt und damit ihre Gesundheit gefährden sollten?

    #360692

    teu

    In der Grube wird kein Atommüll entsorgt.
    Mein Nachbar arbeitet dort unten vor Ort, und ist kein Ausländer. Er war einer von 34.
    In unmittelbarer Nähe der Einfahrt zur Grube gibt es einen Bäcker, etwas weiter weg eine Gaststätte, hundert Meter weiter Schrebergärten. Dann gibt es da noch eine Wohnungsgesellschaft. Viele private(?) Mehrfamilienhäuser …. also ganz normales Leben.
    Bis auf – ich vermisste im Mai diesen Jahres das jährliche ultimative heavy metal Konzert. (traurig guck)

    #360693

    @teu
    Bitte einmal auf die Website des Arbeitgebers gehen und nachlesen, was für Endprodukte verklappt werden. Im Übrigen auch im Artikel deutlich hervorgehoben.
    Mir ist es schleierhaft, wie man dafür Partei ergreifen kann.
    Und zu letzt, „ein Nachbar“, also sie nicht selbst, hätte dieses und jenes gesagt, dann ist das zweifelhaft. Und ein Bäcker in der Nähe ist keine Referenz.
    Es bleibt dabei, der Artikel ist Klasse und echte Gegenargumente bleiben aus.

    #360694

    teu

    @cerberus: Die Webseite der GTS ist mir bekannt.
    Das ist nicht mein „Arbeitgeber“.
    War es auch nie.
    Atommüll wird dort nicht eingelagert: https://www.grube-teutschenthal.de/web/gts.nsf/id/pa_deklarationsanalyse.html
    Die Bürgerinitiative wurde vor Jahren vom ehemaligen, abgesetzten und abgewählten Bürgermeister Teutschenthals, Wunschinski, damals noch MdL, gemeinsam mit Haseloff, konstruiert.
    Ich war dabei. Bilder davon habe ich.
    Zudem: Ich war fünf Jahre lang, fast täglich, sonntags nicht, in Angersdorf und Holleben unterwegs. In diesen Jahren habe ich nicht ein einziges Mal seltsame Gerüche wahrgenommen.
    Dazu: Bergarbeiter müssen atmen. Die Luft wird in das Bergwerk hineingepumpt, und kommt natürlich als Abluft wieder zutage. Dies zu lösen ist einfach.
    Ursprünglich war ja Angersdorf als Einbringungsort geplant. Weil, in unmittelbarer Nähe der Autobahn und in einem Gewerbegebiet gelegen.
    Haseloff befuhr damals die noch nicht freigegebene Anschlussstelle der Autobahn, Verkehrsschilder gelten auch heute nicht bei dicken Tatoren, und manchmal sitzen diese in trauter Gemeinsamkeit in einer, ich sage mal, Gaststätte, in Angersdorf.
    Aber zum Thema: Es ist wohl so, dass die GTS labortechnisch unterversorgt ist.
    Das muss man ändern, aber geschwind!

    #360695

    Zu der „Verpuffung“ meinerseits aus unberufenem Munde anmerkende Fragen. Leider kann man weder aus der Ferne noch aus den spärlichen Informationenen, die an die Öffentlichkeit gerückt werden, wirklich zielführend etwas sagen. Vor dem Hintergrund der derzeitig geringen veröffentlichten Faktenlage könnte ein Chemiestudent im ersten bis zweiten Semester auf die dumme Idee kommen, ( er würde in der Prüfung aber dafür gelobt), dass naszierender Wasserstoff mit Arsenverbindungrn gasförmige Substanzen erzeugt, die hochgradig kanzerogen sind, aber glücklicherweise stinken wie faulender Knoblauch. In Gegenwart weiterer organischer Abfälle entstehen Kakodylverbindungen, deren Name schon sagt, dass sie stinken, Das werfe ich mal nur so in die Runde, und erwarte, dass das ganz schnell entkräftet werden kann.
    Wahrschwinlich ist das, was ich da in den Raum werfe, Unfug, aber es sollte eben aufgeklärt werden, was in der Grube passiert, warum es stinkt, und was da stinkt.

    Ehrliche Information durch neutrale Gutachter wäre doch das Mindeste, was ängstliche Anwohner erwarten dürfen.

    #360696

    Für Kraftwerksasche kommt eine Verglasung in Betracht, damit wäre ein späterer Wassereinbruch auch keine Gefahr mehr. Es muss dann auch bezahlt werden…. Aber Dank unbegrenzt vorhandener Windenergie vielleicht eine Lösung?

    #360698

    @teu

    Sie lesen nicht und schreiben nur, hier für sie zum Nachlesen:

    Noch schlimmer scheint es zu werden, wenn die GTS künftig „freigemessene“ Abfälle als Bergversatz einbringt, ebenso sogenannte „ASSE- Abwässer“ aus den alten Salzstöcken der ASSE aus Niedersachsen, wo eingelagerter Atommüll das Grundwasser im angeblich trockenen Bergwerk kontaminiert hat. „Freigemessene“ Abfälle sind „Rückbaumassen kerntechnischer Anlagen“, also radioaktive Abfälle von AKW- und KKW-Abrissmaßnahmen,
    die solange konditioniert (verdünnt) werden, bis sie einen sogenannten Schwellenwert von höchstens 10 Mikrosievert pro Jahr als „zulässigen“ Grenzwert ausweisen. „Freigemessen“ bedeutet aber nicht, frei von Radioaktivität. Diese verschwindet nicht, indem man sie per Gesetz unkenntlich macht.

    #360700

    Anonym

    kommt eine Verglasung in Betracht

    Verglasung hilft bei radioaktiven Abfällen nur bedingt. (Wenn es auch besser sein mag, als praktisch alles andere). Die radioaktive Strahlung zerstört die Bindungen im Glas, so dass die Glasstruktur geschädigt wird und langfristig das eingehauste radioaktive Material dennoch seinen Weg nach draußen finden kann. Radioaktive Gläser sind leider nicht so stabil, wie ein seit Jahrmillionen stabil verglastes Vulkangestein.

    #360721

    Leider hast du den Hinweis auf die Kraftwerksasche überlesen.
    Endlager für radioaktive Abfälle höre ich zum ersten Mal!
    Ansonsten war in der MZ von der Auslegung von Papieren zum „Endlager“ zu lesen.. .

    #360722

    Anonym

    ich habe mich hier auf @Cerberus bezogen.

    #361084

    teu

    Während Bergleute der GTS die Ex-Kali-Grube halbwegs sicher zu verfüllen versuchen, um erneute Gebirgsschläge zu vermeiden, sind andere Firmen längst dabei neue Hohlräume zu schaffen.
    So ist DOW dabei unweit des alten Bergwerkes neue Kavernen mittels Ausspülung zu schaffen.
    Vielleicht werden diese Kavernen in etwa 30 Jahren mit Plastikmüll verfüllt.
    DOW wird es dann hier nicht mehr geben.
    https://www.mz-web.de/saalekreis/sicherung-der-rohstoffversorgung-chemiekonzern-bohrt-neue-kavernen-bei-teutschenthal-33492782

    #361085

    Der MZ-Artikel erscheint mir ziemlich weichgespült. Gegen Natronlauge kann ja keiner was haben. Ist ja nur für Papier. Nur im Nebensatz fällt der Begriff Chlor. Von Chlorchemie im großen Stil wollte man seit den 1980er Jahren eigentlich abgehen. Chlorierte Polymere ( z.B. PVC) sind umwelttechnisch ein Problem, das man nicht leichtfertig bejubeln sollte.

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