Startseite Foren Halle (Saale) Kriegerdenkmal in Kröllwitz/Talstraße wieder zugänglich

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  • #130173


    Der auf einem Felsen in der Talstraße nahe der Giebichensteinbrücke befindliche Obelisk aus schwarzem Granit ist seit kurzer Zeit wieder zugänglich.
    Das Denkmal wurde am 30.08.1896 von der damals noch eigenständigen Gemeinde Cröllwitz zu Ehren der Gefallenen des Preußisch-Deutschen-Krieges 1866 und des Deutsch-Französischen-Krieges 1870/71 errichtet.
    Auf dem Obelisk sind folgende Namen eingetragen:
    . Bruno Keferstein (3.Thüringerisches Infantrieregiment 71 der Preußischen Armee)
    . Albert Rothe (Garde-Füssler-Regiment der Preußischen Armee)
    . Luis Haak (25.Großherzogliche Hessische Feldartellerie-Brigade der Preußischen Armee)
    . Heinrich Eckard (2.Garderegiment zu Fuß der Preußischen Armee)

    #130187

    “ Bruno Keferstein (3.Thüringerisches Infantrieregiment 71 der Preußischen Armee)“

    Der Familie Keferstein gehörte m.W. die Kröllwitzer Papierfabrik.

    #130193

    Anonym

    Garde-Füssler-Regiment

    Füsilier

    #130195

    “ Albert Rothe (Garde-Füsilier-Regiment der Preußischen Armee)“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Garde-F%C3%BCsilier-Regiment

    hat in Berlin beim König jedient!

    #130232

    Das dürften ziemlich unsympathische Typen gewesen sein.

    #130253

    Anonym

    Weil?

    #130279

    Wer wiederholt gelöschte Beiträge (hier wohl wegen Pietätlosigkeit) einstellt, muss sich nicht wundern, wenn er komplett fliegt.

    #130283

    @heiwu
    Diese Männer haben ihr Land geliebt und verteidigt. Passt das nicht in Dein krudes Weltbild?

    #130286

    @heiwu
    Diese Männer haben ihr Land geliebt und verteidigt. Passt das nicht in Dein krudes Weltbild?

    Preußisch-Deutscher-Krieges 1866:
    „Ursachen für den Krieg lagen in der österreichisch-preußischen Auseinandersetzung um die Führungsrolle im Deutschen Bund (Deutscher Dualismus). Bereits in der Herbstkrise 1850 wäre es beinahe zu einem Krieg zwischen den beiden Hauptmächten im Bund gekommen. Vor dem Hintergrund der führenden Rolle Preußens im Deutschen Zollverein unter Ausschluss Österreichs, der wirtschaftlichen Prosperität, aber auch der in reaktionären Kreisen geschätzten preußischen Militärtradition boten sich Anreize, die endgültige Entscheidung der Machtfrage zu suchen. Vorwand des Krieges 1866 war der Streit um die Verwaltung Schleswigs und Holsteins nach dem Ende des Deutsch-Dänischen Krieges.“

    „Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits.
    Auslöser war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die Frage der spanischen Thronkandidatur eines Hohenzollernprinzen. Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck ließ die Emser Depesche, mit der er darüber informiert worden war, dass König Wilhelm I. die französische Forderungen abgelehnt hatte, in provokant verkürzter Form veröffentlichen. Dies erregte auf beiden Seiten nationalistische Empörung und veranlasste den französischen Kaiser Napoléon III. am 19. Juli 1870 zur Kriegserklärung an Preußen.“ Wikipedia

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 11 Monaten von admin.
    #130294

    Menschen töten, weil ein kriegssabbernder Feldherr Bismarck sich profilieren will ? Man sollte tausende Obelisken aufstellen, für Sozialdemokraten, die sich damals (leider erfolglos) dagegen gestellt haben.

    #130298

    Anonym

    Selbst Agnostiker, will ich an dieser Stelle dann doch auf eine Predigt von Günther Dehn, vom 6. Nov. 1928 hinweisen, der in Bezug auf Joh 15,13 hinwies:

    „Es ist allgemein üblich, dass von der Kirche der Tod fürs Vaterland unter das Bibelwort gestellt wird: ‚Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde‘. Wir wollen ganz gewiss diesem Tod seine Würde und auch seine Größe lassen; aber ebenso gewiss wollen wir auch die Wahrheit sagen. Es wird bei dieser Darstellung eben außer acht gelassen, dass der, der getötet wurde, eben auch selbst hat töten wollen. Damit wird die Parallelisierung mit dem christlichen Opfertod zu einer Unmöglichkeit.“

    Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass nach dieser Worten G. Dehn’s Berufung als prakt. Theologe an die Martin-Luther Universität unter keinem guten Stern stand. Niedergebrüllt von faschistischen und korporierten Studenten, ohne wirkliche Unterstützung seitens der bgl. Professorenschaft der theolog. Fakultät und des Hochschulsenates musste er die Hallesche Universität bereits 1932 verlassen und wurde 1933 aufgrund des faschistischen „Gesetzes über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ entlassen.

    Meines etwa 10 Jahre alten Wissens nach gibt es bis heute keine wirklich adäquate Ehrung für Dehn an der Uni Halle, Die theologische Fakultät verweigerte wohl im Zuge des Einzuges in die Franckeschen Stiftungen die Benennung eines Raumes nach Dehn, da dieser ja keine wichtigen wissenschaftlichen, theologischen Leistungen erbracht hätte, was in diesem Kontext dann implizite eine nachträgliche Anerkennung der faschistischen Verfolgung durch die heutige theolog. Fakultät darstellt.

    Nachtrag: Es ist heute, auch nach 2 Weltkriegen die von Deutschland ausgingen, immer noch leichter den militaristischen Heldentod zu zelebrieren, als den wirklich mutigen Antimilitaristen, Pazifisten und Deserteueren der faschistischen Wehrmacht ehrenhaft zu gedenken.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 4 Monaten von admin.
    #130302

    Es ist heute, auch nach 2 Weltkriegen die von Deutschland ausgingen, immer noch leichter den militaristischen Heldentod zu zelebrieren, als den wirklich mutigen Antimilitaristen, Pazifisten und Deserteueren der faschistischen Wehrmacht ehrenhaft zu gedenken.

    Es zelebriert aber niemand den Heldentod; dieser Obelisk ist ein Relikt aus einer Zeit, als man dies noch tat. Was passiert, wenn man krampfhaft irgendwelche „mutigen Antimilitaristen, Pazifisten und Deserteure“ ehren will, sieht man ja an Straßenbenennungen nach Philipp Müller oder Ernst Kamieth – oder Willy Brandt, August Bebel, Martha Brautzsch …

    Man korrigiert Geschichte nicht, indem man erstens Denk-, Mahn- und Ehrenmale verganener Tage zerstört/entfernt und zweitens noch mehr Denk-, Mahn-, und Ehrenmale gegensätzlicher Strömung aufbaut.
    Und manche Menschen heute erhalten Statuen oder Denkmale nur, weil sie mittlerweile, nach hundert(en) Jahren, zu einem Bestandteil und/oder prägenden Blickfang ihrer Umgebung geworden sind, nicht weil sie Kriegshelden verehren wollen.

    Ehrlich gesagt, habe ich es satt, irgendwelche Straßen, Plätze, Räume oder sonstwas aus politischen Gründen nach irgendwelchen Leuten oder (Volks-/Religionsgruppen) zu benennen.

    #130303

    Man sollte Strassen nummerieren, @10010110 🙂

    #130304

    Anonym

    Das wäre gar nicht so verkehrt! Blocknummern gingen auch.

    Man sollte tausende Obelisken aufstellen, für Sozialdemokraten

    Machen, nicht nur fordern. Bei der nächsten Parteiversammlung einfach mal den Genossen vorschlagen und Geld sammeln.

    #130307

    Anonym

    jaja, die SPD. wie war das 1914 mit der Abstimmung über Kriegskredite?

    #130310

    Anonym

    …oder 1999 und 2010! Der sozialdemokratische Protest klingelt mir immer noch in den Ohren…

    „Nie wieder Krieg! Es sei denn, wir fangen an!“

    #130311

    Es zelebriert aber niemand den Heldentod;

    Dann würde ich mal weiter oben lesen.

    #130321

    Straßennummerierung, al a Binär, hat ja auch nicht geklappt. Bestes beispiel Halle-Neustadt…

    #130324

    Dann würde ich mal weiter oben lesen.

    Ein Obelisk verehrt nichts, der steht einfach da. Es sind Menschen, die Dinge/Personen verehren und ich lese da nichts von einer feierlichen Heldenverehrung am Obelisken. Der steht einfach da, wo er schon seit hundert Jahren steht und Leute gehen dort hoch um a) die Aussicht zu genießen oder b) um sich das Ding aus der Nähe anzuschauen und dann „aha“ zu sagen. Es ist richtig, die Erbauer haben die Menschen, denen der Stein gewidmet ist, verehrt, aber das ist schon drei Generationen her. Jetzt ist der Obelisk nur noch stummer Zeuge einer vergangenen Zeit und selbst ein Merkmal für die regionale Geschichtsschreibung.

    Straßennummerierung, al a Binär, hat ja auch nicht geklappt. Bestes beispiel Halle-Neustadt…

    Oh, Schulze, du hast deinen Humor heute auch an der Garderobe abgegeben, wie? Machst sogar die leiseste ironische Anspielung kaputt.

    #130327

    Ein Obelisk verehrt nichts, der steht einfach da. Es sind Menschen, die Dinge/Personen verehren und ich lese da nichts von einer feierlichen Heldenverehrung am Obelisken.

    Dann muss ich dich mit der Nase drauf stupsen:

    @heiwu
    Diese Männer haben ihr Land geliebt und verteidigt. Passt das nicht in Dein krudes Weltbild?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Denkm%C3%A4ler_bei_der_Rudelsburg

    #130330

    @eissportler: auf die Jahreszahl achten. 1870/71 ist nicht 1914.

    #130333

    Anonym

    schon klar. ich wollte nur auf das Glashausprinzip hinweisen. jede Partei hat da Dreck am Stecken.
    es besteht also keinerlei Grund, sich über irgendjemanden stellen zu wollen.

    #130334

    Schaut Euch auch mal an, was Alles über die „Siegessäule“ in Berlin geschrieben wurde:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Siegess%C3%A4ule

    #130335

    Wichtig ist doch, dass man solche Denkmale aus heutiger Sicht beurteilt.
    Was ist denn für die Meisten die Siegessäule heute?
    Ein großer, hübscher Steinpfeiler aus einer Zeit, die die Mehrheit nicht wiederhaben will, und weiter nichts.
    Und auch das Denkmal am Saaleufer verkehrt sich für mich in sein Gegenteil.

    #130336

    @ farbspektrum
    Dem ist voll und ganz zuzustimmen.

    Ich fürchte allerdings, dass heiwu demnächst mit einem SPD-Denkmal für die „Hochwasserhelden des Gut Gimritzes mit SPD-Parteibuch“ kommt, oder das er ein Hartz |V-Denkmal mit Schröders Schädel als Büste auf dem Marktplatz fordert.

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