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7. September 2015 um 06:37 Uhr #172200
Auf der Suche nach Informationen über das ehemalige Polizeipräsidium bin ich auf ein Detail des Göbelbrunnens gestoßen, dass ich noch nicht kannte.
Die Darstellung des Kardinal Albrechts wurde doch verboten und Göbel hat die Mitra in einen Haarschopf umgewandelt. Dass es die Mitra aber immer noch gibt, war mir noch nicht aufgefallen. Erst hier habe ich es gelesen:
„Unten im Becken sieht man ein kleines Teufelchen, das die Mitra wieder bringt.“
http://tinyurl.com/pr6fzpt7. September 2015 um 09:38 Uhr #172218Danke, farbspektrum, ich habe die versteckte Mitra immer an der Figurengruppe gesucht, jetzt weiß ich endlich wo Göbel sie versteckt hat.
Die Mitra auf dem Kardinal wurde übrigens nicht verboten, sondern Göbel hat in Absoprache mit OB Rauen als Kompromiß daraus die Haare geformt.8. September 2015 um 09:09 Uhr #172389
AnonymDie Mitra is mir ejal.
Aber dass ich dank Dir, @farbspektrum, weiß, wer das Eselchen an der Tür zur Ulrichskirche gestaltet hat, ist prima.Ich kannte von der Künsterin nämlich nur das schwer entzifferbare Schrottensemble vor der Moritzburg.13. Oktober 2015 um 05:09 Uhr #180684Die Mitra auf dem Kardinal wurde übrigens nicht verboten, sondern Göbel hat in Absoprache mit OB Rauen als Kompromiß daraus die Haare geformt.
Wolli, jetzt bin ich enttäuscht von dir:
http://www.zeit.de/1997/27/Die_Kardinalfrage/seite-2
Es ist wohl eine sehr eigene Interpretation, das nicht als „verboten“ zu bezeichnen.
Das Volk darf im Sandkasten spielen, aber wehe, es kommt dabei über die vorgegebenen Ränder. Wenn es ins politische Konzept passt, wird die „Freiheit“ und „Unabhängigkeit“ der Kunst gefeiert, wie z. Bsp. bei dem Chinesen Ai Weiwei.
Hier ist ein Bild von der Mitra. Raffiniert versteckt, aber Künstler verstanden es schon immer dumme Zensur hinters Licht zu führen:
Übrigens:
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1976/1/Tacke_Agnes_Pless_und_Kardinal_Albrecht_von_Brandenburg_1990.pdf14. Oktober 2015 um 06:42 Uhr #180975Wenn eine Schrift ohne ISBN ist, war sie wohl auch nicht im Handel?
„Bernd Göbel, Hans-Georg Sehrt: Der Göbel-Brunnen. Ursprung, Zeitlauf, Turbulenzen. Mit Vorwort vom damaligen Oberbürgermeister Klaus Peter Rauen. Halle (Saale) 1998, 40 Seiten, 29 cm x 21 cm, ohne ISBN, im Bestand der DNB“14. Oktober 2015 um 08:19 Uhr #180984Göbel, Eva / Richter, Andreas
BERND GÖBEL
EINES UNTER ANDERN
PLASTIKEN
Mitteldeutscher Verlag 2012
ISBN 978-3-89812-948-014. Oktober 2015 um 08:25 Uhr #180986aus Wikipedia: „Regeln zur ISBN-Vergabe und -Nutzung[Bearbeiten]
Die ISBN soll eine nichtperiodische Veröffentlichung eines Verlags eindeutig identifizieren, eine bereits verwendete ISBN soll nicht noch einmal verwendet werden. Auch neue Editionen oder eine andere Publikationsform (z. B. Taschenbuch statt Hardcover) bedürfen jeweils einer eigenen ISBN. Einzige Ausnahme sind unveränderte Nachdrucke.Nicht jedes Buch hat eine ISBN. In Deutschland vergibt nur die MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH[3] ISBN-Verlagsnummern und einzelne ISBN. Weder die ISBN-Verlagsnummern noch die einzelnen ISBN dürfen verkauft oder an einen anderen Verlag gegeben werden. Da es keine rechtliche Verpflichtung zur Verwendung einer ISBN gibt und die Zuteilung mit Kosten und Aufwand verbunden ist, verzichten manche Kleinverlage und Selbstverlage auf die Registrierung einer ISBN. Die Zuteilung einer einzelnen ISBN für (Selbst-)Verleger mit absehbar einmaliger Verlagsproduktion kostet 79,08 Euro.
Bei der Erteilung einer Verlagsnummer hat der Verlag eine Grundgebühr für die ISBN-Vergabe von 153,51 Euro plus Versandkosten zu zahlen und eine Liste aller von ihm vergebbaren ISBN zu beziehen. Der Preis dafür liegt zwischen 22,61 Euro (für zehn Nummern) und 3.568,81 Euro (für 100.000 Nummern). Für jedes Buch, welches per elektronischer Titelmeldung in das Verzeichnis lieferbarer Bücher aufgenommen wird, sind 4,05 Euro pro Jahr, mindestens jedoch gesamt 94,01 Euro pro Jahr zu zahlen.“
14. Oktober 2015 um 09:01 Uhr #180992Danke Einbeck.
Was das Buch betrifft, so ist es nirgendwo zu beziehen, auch nicht antiquarisch.
Danke für den Tipp mit dem anderen Buch.14. Oktober 2015 um 09:05 Uhr #180993Frag mal @wolli, vielleicht hat er es in seinem Fundus am Hallmarkt…
14. Oktober 2015 um 09:13 Uhr #180996
Anonymso ist es nirgendwo zu beziehen
Alles ist relativ, auch das „Nirgendwo“:
http://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/isbn=9783898129480
http://www.ebay.de/itm/Plastiken-Bernd-Goebel-9783898129480-/371113529799
14. Oktober 2015 um 09:17 Uhr #180998Nein, Sagisdorfer, das Buch wonach ich gefragt habe.
14. Oktober 2015 um 09:19 Uhr #18099914. Oktober 2015 um 09:22 Uhr #181000Danke, da war ich schon. Bereitstellung in Leipzig oder Frankfurt.
14. Oktober 2015 um 09:31 Uhr #181003Das Buch steht bei mir im Giftschrank.
14. Oktober 2015 um 09:34 Uhr #181006Warum im Giftschrank?
14. Oktober 2015 um 09:36 Uhr #181007Warum im Giftschrank?
Weil Wolli es wahrscheinlich für ein kommunistisches Machwerk hält und es für ihn nicht unter Meinungsfreiheit fällt.
14. Oktober 2015 um 09:39 Uhr #181008Nein, weil da meine Position nicht richtig dargestellt ist.
14. Oktober 2015 um 09:41 Uhr #181010Nun, die Arbeit von Göbel ist zumindest Kunst, nicht solcher Schrott wie beispielsweise der rostige Condomständer vorm Opernhaus…
14. Oktober 2015 um 09:42 Uhr #181011Nein, weil da meine Position nicht richtig dargestellt ist.
Wie ist denn deine Position richtig?
14. Oktober 2015 um 10:21 Uhr #181028
AnonymNein, Sagisdorfer
Mein Fehler!
Wenn du heute nach 18.00 Uhr noch raus willst: In der niegelnagelneuen Steintorcampusbibliothek gibt’s den Bildband sogar zum (befristeten) Mitnehmen.
Signaturen:
G Ar 32160
K Pk 4891Ansonsten morgen wieder ab 8 Uhr. Viel Glück!
Wie ist denn deine Position richtig?
Wolli ist jung, dynamisch und flexibel, da ändert sie sich eben auch mal. Deswegen sind da schriftliche Zeugnisse ungünstig. 🙂
14. Oktober 2015 um 10:32 Uhr #181033Das war nicht meine Frage.
14. Oktober 2015 um 10:55 Uhr #181042Jetzt habt ihr mich erwischt, ich bereue und bekenne:
Ich kenne das Buch gar nicht, habe mich aber mit Göbel und dem Brunnen versöhnt. Zur Einweihung habe ich sogar unerlaubt nach Rauen das Wort ergriffen und mich zu meiner Meinungsänderung bekannt, danach habe ich ebenso unerlaubterweise Münzen über den Kopf in den Brunnen geworfen, was Glück bringen soll.
Aber der vorherige Protest hatte etwas Gutes, der Brunnen wurde überregional erwähnt und alle Stadtführer erzählen am Brunnen gern die Geschichte vom verbumfidelten Kardinal und warum und wie aus der Mitra ein Haarschopf wurde und wo die Mitra jetzt versteckt ist.14. Oktober 2015 um 12:38 Uhr #181097@wolli, du wirst in dem Buch nicht genannt. Aber Nataly Bleuel erwähnt dich in ihrem Beitrag in „Die Zeit“, 27/1997.
14. Oktober 2015 um 12:46 Uhr #181100
AnonymNataly Bleuel erwähnt dich in ihrem Beitrag in „Die Zeit“, 27/1997.
Das ist ja aber noch die alte Position! Dieser Wind hatte sich doch schon zur Einweihung um 180 Grad gedreht und weht seit dem beständig.
14. Oktober 2015 um 19:15 Uhr #181223Mir hat mal ein westdeutscher Politiker den weisen Rat gegeben, dass sich ein Politiker, auch ein kleiner Kommunalpolitiker wie ich, nicht über Kunst äußern soll. Ich habe diesen Rat damals in den Wind geschlagen und tue es manchmal heute noch. Wenn ich z.B. die grünen verrosteten Granathülsen am Robert-Franz-Ring gegenüber der Moritzburg sehe, kommt mir das kalte Grausen.
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