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- Dieses Thema hat 17 Antworten und 10 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren, 11 Monaten von redhall.
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16. Mai 2015 um 19:20 Uhr #153432
tvhalle berichtete, dass auf dem Südfriedhof 977 sowjetische Soldaten bestattet wurden. Da sind also in der ca. 50jährigen Besatzungszeit jedes Jahr mindestens 20 Sowjetsoldaten in Halle gestorben oder anderweitig zu Tode gekommen, jedenfalls nicht durch Kampfhandlungen. Warum sind denn diese Toten nicht in ihrer Heimat bestattet worden?
16. Mai 2015 um 20:12 Uhr #153441
AnonymWarum sind denn diese Toten nicht in ihrer Heimat bestattet worden?
Gute Frage. Die sowjetischen Soldaten und ihre Angehörigen wurden im Sterbefalle auf deutschen Friedhöfen beerdigt und die Kommunen übernahmen die Grabpflege aber es gab auch Garnisionsfriedhöfe. Da hat es wohl ein Abkommen gegeben oder eine Anweisung der sowjet. Besatzungsmacht. Das soll sich 1967/68 geändert haben und die Toten wurden in der Regel in die Heimat überführt. Infos dazu habe ich in bei Wikipedia unter „Sowjetischer Garnisonfriedhof Dresden“ gefunden.
18. Mai 2015 um 14:37 Uhr #153652Statistik, lieber wolli, trifft hier wohl nicht den Kern. Die meisten sind sicher in den Nachkriegsjahren unmittelbar an den Kriegsfolgen verstorben und möglicherweise dann auch aus andern Gründen nicht ins Heimatland überführt worden. Aber vielleicht sind sie es auch, und nur die Grabstellen sind geblieben.
18. Mai 2015 um 15:21 Uhr #153661Offensichtlich weißt Du es aber auch nicht und stellst nur Vermutungen an.
Vermuten kann ich auch: Offiziere der Roten Armee sind vermutlich in der Heimat bestattet worden, mit den einfachen Muschkoten hat man sicher nicht so viel Aufhebens gemacht.
In dem beschlagnahmten Teil des Diakoniekrankenhauses sind sicher auch Armeeangehörige verstorben, auch Unfälle gibt es immer bei der Armee, einige sollen auch wegen Fahnenflucht erschossen worden sein. Mit Kampfhandlungen war in Halle jedenfalls nichts.18. Mai 2015 um 16:30 Uhr #153667so wie in Eisleben könnte es auch in Halle gewesen sein
http://www.harz-saale.de/wordpress/lutherstadt-eisleben-die-sowjetischen-soldatenfriedhofe/
19. Mai 2015 um 21:03 Uhr #153844tvhalle berichtete, dass auf dem Südfriedhof 977 sowjetische Soldaten bestattet wurden. Da sind also in der ca. 50jährigen Besatzungszeit jedes Jahr mindestens 20 Sowjetsoldaten in Halle gestorben oder anderweitig zu Tode gekommen, jedenfalls nicht durch Kampfhandlungen. Warum sind denn diese Toten nicht in ihrer Heimat bestattet worden?
Wieviele Tote hat den Deutschland heim ins Reich geholt?
Mutti gibt doch lieber Geld für neue Gefallene aus.
Und wenn, hätte die Umbettung doch die Besiegten zahlen müssen.
20. Mai 2015 um 02:35 Uhr #153860Bei Fahnenflucht kannten die Sowjets keine Gnade. Vermutlich sind aber wesentlich mehr Todesfälle auf Manöverunfälle und vor allem Selbstmorde zurück zu führen. Die Suizidrate war extrem hoch. Wer seine Armeezeit in der DDR absolvieren musste, der hatte so ziemlich die A…karte gezogen, das war bekannt. Bei den Offiziersrängen galten natürlich andere Regeln.
20. Mai 2015 um 08:36 Uhr #153887
AnonymWieviele Tote hat den Deutschland heim ins Reich geholt?
Wieviele ins „Reich“ geholt wurden, weiß ich nicht, aber seit Existenz der Kriegsgräberfürsorge sind bisher knapp 33.000 im Ausland bestattete Kriegstote in die heutige Bundesrepublik umgebettet worden.
20. Mai 2015 um 09:33 Uhr #153895Es ist eine 100%ige Irrationalität, verrottete Menschen in „Heimaterde“ zu begraben. Zudem muss der Staat um getötete Soldaten eine Heldenaura entfachen, damit die nächste Generation fröhlich und stolz in den Krieg zieht.
20. Mai 2015 um 09:52 Uhr #153898
AnonymBei der Kriegsgräberfürsorge ist nichts mit Staat, Aura oder Helden und es geht gerade nicht um fröhlich sein und singen.
Warte mal, bis du beim Ausrucken bei K ankommst, dann kanst du es nachlesen (lassen).
20. Mai 2015 um 16:41 Uhr #153976Wenn doch nur wenigstens halbwegs gebildete Leute im Forum schreiben würden. Aber nein, Pinollek muss auch hier schreiben.
„Die Kriegsgräberfürsorge ist eine grundsätzlich staatliche Aufgabe, die im Grundgesetz verankert ist (Art. 74 Abs. 1 Nr. 10 GG). “
(Auswärtiges Amt)20. Mai 2015 um 17:18 Uhr #153982
AnonymHmm. Wenn du nur etwas aufmerksamer wärst, wüsstest du, dass der kleine Mann aus dem Sumpf bereits mehrfach feststellen musste, dass ich keinerlei Ahnung vom Grundgesetz habe!
Was „grundsätzlich“ in diesem und anderen Fällen bedeuten kann, wird wohl immer ein Rätsel bleiben, oder?
„Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (…) widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen.“
(www.volksbund.de)Ich wollte nicht warten, bis du bei V bist…
P.S.: Ja, der Staat hat trotz des Konstruktion als privater Verein seine Hände im Spiel und die ca 10% Finanzierung durch öffentliche Mittel sind ein Zeichen dafür. Hast ja recht.
20. Mai 2015 um 19:25 Uhr #154018@Pinollek, lies mal hier nach (Unterstützung durch die Bundeswehr):
http://www.volksbund.de/fileadmin/redaktion/Landesverbaende/Niedersachsen/Bundeswehr/vdk_und_bw.pdf20. Mai 2015 um 20:09 Uhr #154026und was ist daran so schlimm?
21. Mai 2015 um 15:53 Uhr #154153
AnonymWahrscheinlich sollte sowas eher die NVA übernehmen?!
21. Mai 2015 um 17:37 Uhr #154162Bei den Russen gilt im Allgemeinen der Grundsatz, daß der getötete Soldat in der Erde begraben wird, wo er gestorben ist. Aus welchen Gründen auch immer. der bekam früher seinen kleinen Obelisken mit Sowjetstern oben drauf.
Die einzigen Ausnahmen wurden für sogenannte „Helden“ a la „Matrossov“ (was ist eigentlich aus der Figur im Leninpark geworden?) und für Offiziere ab dem Oberstleutnant aufwärts gemacht. Da wurde dann mit Pomp ein Staatsbegräbnis zelebriert. Je nach „Bedeutung“ des Verstorbenen am Heimatort oder in Moskau.
21. Mai 2015 um 18:11 Uhr #15417221. Mai 2015 um 18:59 Uhr #154175Bei Fahnenflucht kannten die Sowjets keine Gnade. Vermutlich sind aber wesentlich mehr Todesfälle auf Manöverunfälle und vor allem Selbstmorde zurück zu führen. Die Suizidrate war extrem hoch. Wer seine Armeezeit in der DDR absolvieren musste, der hatte so ziemlich die A…karte gezogen, das war bekannt. Bei den Offiziersrängen galten natürlich andere Regeln.
In der DDR zu dienen, war eine Auszeichnung! 😉
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