Startseite Foren Halle (Saale) 977 Soldaten der Roten Armee in Halle begraben

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  • #153432

    tvhalle berichtete, dass auf dem Südfriedhof 977 sowjetische Soldaten bestattet wurden. Da sind also in der ca. 50jährigen Besatzungszeit jedes Jahr mindestens 20 Sowjetsoldaten in Halle gestorben oder anderweitig zu Tode gekommen, jedenfalls nicht durch Kampfhandlungen. Warum sind denn diese Toten nicht in ihrer Heimat bestattet worden?

    #153441

    Anonym

    Warum sind denn diese Toten nicht in ihrer Heimat bestattet worden?

    Gute Frage. Die sowjetischen Soldaten und ihre Angehörigen wurden im Sterbefalle auf deutschen Friedhöfen beerdigt und die Kommunen übernahmen die Grabpflege aber es gab auch Garnisionsfriedhöfe. Da hat es wohl ein Abkommen gegeben oder eine Anweisung der sowjet. Besatzungsmacht. Das soll sich 1967/68 geändert haben und die Toten wurden in der Regel in die Heimat überführt. Infos dazu habe ich in bei Wikipedia unter „Sowjetischer Garnisonfriedhof Dresden“ gefunden.

    #153652

    Statistik, lieber wolli, trifft hier wohl nicht den Kern. Die meisten sind sicher in den Nachkriegsjahren unmittelbar an den Kriegsfolgen verstorben und möglicherweise dann auch aus andern Gründen nicht ins Heimatland überführt worden. Aber vielleicht sind sie es auch, und nur die Grabstellen sind geblieben.

    #153661

    Offensichtlich weißt Du es aber auch nicht und stellst nur Vermutungen an.
    Vermuten kann ich auch: Offiziere der Roten Armee sind vermutlich in der Heimat bestattet worden, mit den einfachen Muschkoten hat man sicher nicht so viel Aufhebens gemacht.
    In dem beschlagnahmten Teil des Diakoniekrankenhauses sind sicher auch Armeeangehörige verstorben, auch Unfälle gibt es immer bei der Armee, einige sollen auch wegen Fahnenflucht erschossen worden sein. Mit Kampfhandlungen war in Halle jedenfalls nichts.

    #153667
    #153844

    tvhalle berichtete, dass auf dem Südfriedhof 977 sowjetische Soldaten bestattet wurden. Da sind also in der ca. 50jährigen Besatzungszeit jedes Jahr mindestens 20 Sowjetsoldaten in Halle gestorben oder anderweitig zu Tode gekommen, jedenfalls nicht durch Kampfhandlungen. Warum sind denn diese Toten nicht in ihrer Heimat bestattet worden?

    Wieviele Tote hat den Deutschland heim ins Reich geholt?

    Mutti gibt doch lieber Geld für neue Gefallene aus.

    Und wenn, hätte die Umbettung doch die Besiegten zahlen müssen.

    #153860

    Bei Fahnenflucht kannten die Sowjets keine Gnade. Vermutlich sind aber wesentlich mehr Todesfälle auf Manöverunfälle und vor allem Selbstmorde zurück zu führen. Die Suizidrate war extrem hoch. Wer seine Armeezeit in der DDR absolvieren musste, der hatte so ziemlich die A…karte gezogen, das war bekannt. Bei den Offiziersrängen galten natürlich andere Regeln.

    #153887

    Anonym

    Wieviele Tote hat den Deutschland heim ins Reich geholt?

    Wieviele ins „Reich“ geholt wurden, weiß ich nicht, aber seit Existenz der Kriegsgräberfürsorge sind bisher knapp 33.000 im Ausland bestattete Kriegstote in die heutige Bundesrepublik umgebettet worden.

    #153895

    Es ist eine 100%ige Irrationalität, verrottete Menschen in „Heimaterde“ zu begraben. Zudem muss der Staat um getötete Soldaten eine Heldenaura entfachen, damit die nächste Generation fröhlich und stolz in den Krieg zieht.

    #153898

    Anonym

    Bei der Kriegsgräberfürsorge ist nichts mit Staat, Aura oder Helden und es geht gerade nicht um fröhlich sein und singen.

    Warte mal, bis du beim Ausrucken bei K ankommst, dann kanst du es nachlesen (lassen).

    #153976

    Wenn doch nur wenigstens halbwegs gebildete Leute im Forum schreiben würden. Aber nein, Pinollek muss auch hier schreiben.
    „Die Kriegsgräberfürsorge ist eine grundsätzlich staatliche Aufgabe, die im Grundgesetz verankert ist (Art. 74 Abs. 1 Nr. 10 GG). “
    (Auswärtiges Amt)

    #153982

    Anonym

    Hmm. Wenn du nur etwas aufmerksamer wärst, wüsstest du, dass der kleine Mann aus dem Sumpf bereits mehrfach feststellen musste, dass ich keinerlei Ahnung vom Grundgesetz habe!

    Was „grundsätzlich“ in diesem und anderen Fällen bedeuten kann, wird wohl immer ein Rätsel bleiben, oder?

    „Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (…) widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen.“
    (www.volksbund.de)

    Ich wollte nicht warten, bis du bei V bist…

    P.S.: Ja, der Staat hat trotz des Konstruktion als privater Verein seine Hände im Spiel und die ca 10% Finanzierung durch öffentliche Mittel sind ein Zeichen dafür. Hast ja recht.

    #154018

    @Pinollek, lies mal hier nach (Unterstützung durch die Bundeswehr):
    http://www.volksbund.de/fileadmin/redaktion/Landesverbaende/Niedersachsen/Bundeswehr/vdk_und_bw.pdf

    #154026

    und was ist daran so schlimm?

    #154153

    Anonym

    Wahrscheinlich sollte sowas eher die NVA übernehmen?!

    #154162

    Bei den Russen gilt im Allgemeinen der Grundsatz, daß der getötete Soldat in der Erde begraben wird, wo er gestorben ist. Aus welchen Gründen auch immer. der bekam früher seinen kleinen Obelisken mit Sowjetstern oben drauf.

    Die einzigen Ausnahmen wurden für sogenannte „Helden“ a la „Matrossov“ (was ist eigentlich aus der Figur im Leninpark geworden?) und für Offiziere ab dem Oberstleutnant aufwärts gemacht. Da wurde dann mit Pomp ein Staatsbegräbnis zelebriert. Je nach „Bedeutung“ des Verstorbenen am Heimatort oder in Moskau.

    #154172

    @Willy Russe, das Matrossow-Denkmal wurde umgesetzt und steht jetzt auf dem Südfriedhof.

    #154175

    Bei Fahnenflucht kannten die Sowjets keine Gnade. Vermutlich sind aber wesentlich mehr Todesfälle auf Manöverunfälle und vor allem Selbstmorde zurück zu führen. Die Suizidrate war extrem hoch. Wer seine Armeezeit in der DDR absolvieren musste, der hatte so ziemlich die A…karte gezogen, das war bekannt. Bei den Offiziersrängen galten natürlich andere Regeln.

    In der DDR zu dienen, war eine Auszeichnung! 😉

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