Internationaler Tag der Hundewelpen: Wie wird eigentlich aus einem Welpen ein Diensthund der Polizei?

23. März 2023 | Vermischtes | Ein Kommentar

Heute ist Internationaler Tag der Hundewelpen. Ein Tag, den die Landespolizei Sachsen-Anhalt zum Anlass nimmt, einmal darüber aufzuklären, wie eigentlich aus einem Hundewelpen ein Diensthund wird.

Aktuell sind in Sachsen-Anhalt 86 Diensthunde im Einsatz. Sie sind insbesondere bei der Suche nach Fährten, Sprengstoff, Rauschgift oder auch Banknoten und Datenträgern gefragt; denn das Gespür eines Hundes ist trotz modernster Technik in vielen Einsatzfeldern nicht ersetzbar.

Die vierbeinigen Ermittler der Landespolizei Sachsen-Anhalt waren im Jahr 2022 bei rund 2.240 Einsätzen aktiv. Dafür waren sie insgesamt knapp 7.500 Stunden auf der Suche ‑ unter anderem nach Fährten, Sprengstoff, Rauschgift, Leichen, Brandmitteln oder Banknoten.

Seit vergangenem Jahr stehen der Landespolizei Sachsen-Anhalt zudem zwei einsatzfähige Datenträgerspürhunde an der Diensthundführerschule (DHFS) zur Verfügung. Diese Spezialisten bewältigten bereits elf Einsätze im Jahr 2022. Die Spürnasen werden zunehmend bei Durchsuchungen zu einem unverzichtbaren Teammitglied, um Datenträger zu finden ‑ etwa bei Ermittlungen zur Darstellung von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen.

Am häufigsten waren im vergangenen Jahr Fährtenspürhunde gefragt, die etwa 1.400 Einsätze absolvierten. Das Können von Rauschgiftspürhunden wurde bei 244 Einsätzen genutzt, Sprengstoffspürhunden waren 224 Mal, a‑typische Personenspürhunden 177 Mal, Brandmittelspürhunden 46 Mal im Einsatz. In 37 Fällen wurde auf Leichenspürhunde zurückgegriffen und Banknotenspürhunden waren an 21 Suchen beteiligt.

Zudem wurde im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2022 die Ausbildung von insgesamt sechs Kadaverspürhunden erfolgreich abgeschlossen. Diese kommen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest zum Einsatz.

Zum genauen Prozedere der Hundeausbildung erklärte die amtierende Leiterin der Diensthundführerschule (DHFS) der Landespolizei, Katja Hillert: „Für den Ankauf von Welpen gilt als oberstes Gebot nur auf seriöse Züchterinnen und Züchter zurückzugreifen. Die Aufzucht und die Pflege der kleinen Hundewelpen müssen von Beginn an sorgsam erfolgen, denn bereits mit einem Alter von zwölf Wochen werden die Welpen an die Diensthundführerinnen oder Diensthundführer (DHF) übergeben und das große Abenteuer Polizei kann beginnen.“

Der frühzeitige Ankauf von Welpen gehe mit dem Vorteil einher, dass die neuen Frauchen und Herrchen schnellstmöglich einen großen Einfluss u. a. auf die Entwicklung und die soziale Prägung hätten ‑ Dinge, die für den Dienst in der Landespolizei enorm wichtig seien. Mit Beginn der Ausbildung hofften dann alle Ausbilderinnen und Ausbilder, dass die genetische Veranlagung des Hundes auch im Erwachsenenalter dazu führe, den Anforderungen des Polizeidienstes gerecht zu werden: „Nur mit einem gesunden Hund kann am Ende auch gearbeitet werden.“, so Hillert.

Darüber hinaus sei die Harmonie zwischen dem DHF und dem neuen Vierbeiner Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Team, denn „dieses Band soll ein Hundeleben lang halten“. Erst nach acht bis zehn Jahren haben sich die Diensthunde jedoch ihren Ruhestand verdient. Zur Pflege und Versorgung der pensionierten Hunde wird vom Land eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Zudem werden die veterinärmedizinischen sowie physiotherapeutischen Maßnahmen in Gänze übernommen.

Es werden regelmäßig junge Welpen angekauft, um sie zum Diensthund auszubilden. Als Rassen sind mit Blick auf die benötigten Fähigkeiten dabei besonders gefragt: Deutsche beziehungsweise Belgische Schäferhunde (vor allem Typ „Malinois“), Labradore, Weimaraner, Terrier-Mix, Gebirgsschweißhunde oder Bracken-Mix ‑ also: Jagdgebrauchshunderassen sowie Mischlingsgattungen aus Jagdgebrauchshunderassen.

„Da wo der Mensch und die Technik an ihre Grenzen stoßen, können die Diensthunde der Polizei effektiv und effizient unterstützen. Sie sind als Einsatzmöglichkeit unverzichtbar und haben oftmals den sprichwörtlichen richtigen Riecher. Ich bin beeindruckt und dankbar zugleich, mit welchem Engagement die Kolleginnen und Kollegen der DHFS die Auswahl künftiger Diensthunde sowie deren Ausbildung zum Fährtenspürhund, zum Rauschgiftspürhund oder zu ganz neuen Varianten wie dem Datenträgerspürhund meistern.“, kommentierte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.

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