AK Antifa zu seiner Auflösung: „Antifaschismus lässt sich nicht verbieten!“

20. Juli 2022 | Vermischtes | Keine Kommentare

Auf seiner Sitzung am Montag hat der Studierendenrat (StuRa) der Martin-Luther-Universität den Arbeitskreis Antifaschismus aufgelöst (AK Antifa). Im Auflösungsantrag wurde dem AK Transfeindlichkeit und ein zerrüttetes Verhältnis zum Studierendenrat vorgeworfen. Nun meldet er sich selbst zu Wort und meint: „Antifaschismus lässt sich nicht verbieten!“

Anlass für Auflösung waren laut Antragsteller zwei Vortragsveranstaltungen zu Ausprägungen des Transaktivismus im Herbst des vergangenen Jahres. „Unsere Referenten und wir haben immer wieder artikuliert, dass wir die Diskriminierung von Transpersonen verurteilen. Zum Verhängnis wurde uns aber die Kritik des Transaktivismus, was keineswegs transfeindlich ist.“, erklärte Anja Kleinky vom AK Antifa nunmehr.

Der Arbeitskreis kritisierte jedoch nicht nur die Gründe für die Auflösung, sondern auch die Durchführung der StuRa-Sitzung. So sei diese unter zweifelhaften Bedingungen durchgeführt worden. „Die Öffentlichkeit wurde von der Onlinesitzung ausgeschlossen, viele unserer Mitglieder wurden somit auch ausgesperrt und über den Antrag durfte nicht diskutiert werden. Der Stura als gewähltes Gremium der Studierendenschaft geht hier alles andere als demokratisch vor!“, so Kleinky zusammenfassend.

In einer ausführlichen Stellungnahme zum Thema hieß es seitens des AK auf Facebook außerdem, man sehen die Auflösung des AK Antifa in einer Reihe mit dem Rücktritt der Philosophin Kathleen Stock, die von Transaktivisten so lange denunziert und terrorisiert wurde, bis sie sich im Oktober 2021 gezwungen sah, ihre Professur an der Universität Sussex niederzulegen, und der Absage des Vortrags der Biologin Marie-Luise Vollbrecht im Juli dieses Jahres an der Humboldt-Universität in Berlin. Sie sei demnach Ausdruck des autoritären Bedürfnisses von Vertretern einer postmodernen Linken, die unter dem Vorwand, für die Rechte von Minderheiten einzutreten, die Meinungsfreiheit und die akademische Freiheit in einem Maß einschränken wollten.

Man begreife das Verbot aber auch als Versuch, nicht mehr von Positionen belästigt werden zu wollen, die sich an der Kritischen Theorie orientierten, ihre Solidarität mit Israel nicht an Bedingungen knüpften und sich nicht scheuten, Antisemitismus auch dann zu kritisieren, wenn er nicht von rechts, sondern aus dem linken, postkolonialen und islamischen Milieu komme. Ein Unbehagen daran zeichne sich schließlich schon lange ab.
„Wir machen weiter, ob innerhalb oder außerhalb des StuRas. Die finanziellen Mittel dafür werden wir schon aufbringen können!“, hieß es abschließend.
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