Kurt Weill im Stadtmuseum

15. März 2019 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

Unter dem Motto „Designte Musik“ findet am 17.03.2019, 14.00 Uhr, im Christian-Wolff -Saal ein Konzert für Klavier, Klarinette, Violine und Violincello statt.

Designte Musik? Sträuben sich da nicht die Haare? Muss diese Art von Musik einem Plan folgen, der nicht aus ihr selbst heraus entspringt, sondern von außermusikalischen Interessen diktiert wird? Gilt „form follows function“ als Leitsatz auch für die Musik oder ist das Design ein Hemmschuh für die Freiheit des Musikschöpfers?

Der Vernanstalter, das Kurt-Weill-Fest, schreibt dazu: „Design“ ist ein kaum genau zu umschreibender Begriff. Von der Kunst unterscheidet sich Design hauptsächlich, weil es sich an Zweck und Funktion orientiert. Dennoch bleibt für „gutes“ oder „wirkungsvolles“ Design die künstlerische Intuition wesentlich. Nicht die bloße Funktionalität entscheidet, ob ein Auto ein Gebrauchsgefährt oder ein Kultgegenstand wird. Design will nicht nur Form und Funktion in möglichst zweckmäßiger Weise verbinden, sondern auch ästhetisch ansprechen. Im Idealfall wird es für viele Menschen zum vertrauten Symbol – wie etwa einst der VW-Käfer oder der Trabi, beides Autos, die von einem längst überholten Design gekennzeichnet waren.

Christian-Wolff -Saal

Wie ist es in der Musik? Ist eine mathematisch ausgeklügelte, perfekt gestaltete Musik, wie sie etwa Johann Sebastian Bach oder Philip Glass schrieben, gut „designt“? Oder fehlt ihr Die zunehmende Beherrschung der Natur und der physikalischen Gesetze wirkt sich auch auf Bau und Klang der Instrumente aus. Schon 1701 schrieb Giuseppe Maria Jacchini in Bologna die ersten Violoncellokonzerte.

Das Konzert will die Entwicklung der Cellotechnik mit virtuosen Solo- und Duo-Werken berühmter Cellovirtuosen vom Beginn der industriellen Revolution bis in die Zeit Kurt Weills vorstellen.

Es erklingen klassische Stücke von Bach und Mozart ebenso wie moderne Kompositionen u. a. eines Philip Glass, Petr Popelka und Leo Ornstein, aber auch Kurt Weills Kanonensong und die Zuhälterballade. Das Konzert ist Teil einer Reihe unter dem Titel Spurensuche zur Klassischen Moderne, die Prof. Peter Bruns, Cellist und Hochschulprofessor konzipiert hat.

Besetzung:

Violine: Elisabeth Weber

Violoncello: Peter Bruns

Klarinette: Robert Oberaigner

Klavier: Annegret Kuttner

Kartenreservierungen sind unter Stadtmuseum Halle: 0345 – 2213030 oder über das Kurt-Weill-Fest möglich.

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