Das war WOMEN IN JAZZ Ausgabe 17!

16. Mai 2022 | Kultur, Veranstaltungen | Keine Kommentare

„New Jazz Now“ war das Motto des diesjährigen Festivals WOMEN IN JAZZ. Auch das 17.Festival war wieder eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich über angesagte Aktivitäten, spannende Highlights und vielversprechende Talente im Frauenjazz zu informieren. Gerade die Doppelkonzerte zeigten mal wieder, mit welch wunderbaren Facetten Frauen die Jazzszene bereichern können, wenn man Ihnen eine Bühne gibt. Jazzmusik lebt von Stimmungen, kommt von innen, wird von Emotionen getragen. Das gelang den Künstlerinnen besonders gut, was man gerade bei den kontrastreichen Doppelkonzerten erfahren konnte.

Bria Skonberg

So übertrug am Freitag 13.Mai das kanadische Multitalent Bria Skonberg ihre Musikbegeisterung bereits mit den ersten Trompetenakkorden erfolgreich auf das Publikum, faszinierte mit ihrer sicheren, gewaltigen Stimme und ihrem Temperament und gewann das Publikum mit ihren gekonnten Interpretationen von Standards der Jazzmusik und eigenen Kompositionen. Damit ließen sich sich sogar bodenständige Hallenser aus der Reserve locken.

Camilla George

Etwas leiser, aber höchst konzentriert zeigte nach der Pause die Saxophonistin Camilla George ihr Können. Man spürte die herausragende Professionalität, die sie bereits durch die Zusammenarbeit mit anderen renommierten Musikern erlangt hatte. Ihre Musik, afrofuturistisch orientiert und mit afrikanischen Wurzeln, bestach insbesondere durch ihren hochqualitativen, virtuosen Vortrag. 

Anna Gréta

Auch am Samstag 14.Mai standen zwei unterschiedliche Jazzprojekte auf der Bühne in der Händelhalle. Die Isländerin Anna Gréta trug mit eindringlich-berührender Stimme und akzentuiertem Klavierspiel ihre nordisch verwurzelten Kompositionen vor. Schloss man die Augen, so ahnte man verhalten leuchtende Polarlichter. Ihre Songs berührten sehr.

Melanie Charles

Dann kam Melanie Charles. Ihr Credo: Jazz-Musik macht glücklich. Das nahm man der aus Brooklyn stammenden Sängerin bedenkenlos ab. Mehr noch, man ließ sich anstecken. Genreübergreifend ließ sie sich von Songs bekannter Jazzikonen anregen, nutzte Dubbing, um daraus eigene Lieder zu entwickeln. Für ihre mit Power vorgetragene Jazz-Frauenpower reichte die Bühne in der Händelhalle gerade so aus. Man konnte ihre Musik nicht nur hören, sondern auch spüren.

Jetzt am 15.Mai 2022 ging das 17.Festival WOMEN IN JAZZ nach 22 Veranstaltungen erfolgreich zu Ende. Über 11.000 Festivalbesucher wurden gezählt. Nach einer 2jährigen Corona-Zwangspause ist dem Veranstalter Ulf Herden trotz vieler Risiken erneut ein vielseitiges, hochinteressantes und vielbeachtetes Festival gelungen, das die zunehmende Bedeutung und Wahrnehmung der Frauen im heutigen Jazz unterstrich. Das Festival dokumentierte große Offenheit gegenüber verschiedenster Stilrichtungen, zeugte vom neuen Aufbruch im Jazz mit jungen engagierten Jazzmusikerinnen. Freuen wir uns auf das 18.Festival im Jahre 2023.  

(H.,J. Ferenz)

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