Kostenexplosion im Gesundheitswesen: Sachsen-Anhalt mit überdurchschnittlichen Steigerungen

Die Gesundheitsausgaben pro Person betrugen 2021 in Sachsen-Anhalt 5.943 EUR, was 244 EUR über dem Bundesdurchschnitt lag. Die Hauptanteile der Ausgaben wurden von der gesetzlichen Krankenversicherung (3.598 EUR) und der sozialen Pflegeversicherung (828 EUR) getragen. Diese Werte waren die höchsten im Ländervergleich. Im Gegensatz dazu waren die Ausgaben der privaten Krankenversicherung mit 224 EUR am niedrigsten.

Im Vergleich zu 2020 stiegen die Gesundheitsausgaben pro Person in Sachsen-Anhalt um 381 EUR (+6,9 %), leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Die größten Zunahmen kamen von der gesetzlichen Krankenversicherung (+155 EUR), den öffentlichen Haushalten (+108 EUR) und der sozialen Pflegeversicherung (+70 EUR).

Insgesamt beliefen sich die Gesundheitsausgaben in Sachsen-Anhalt 2021 auf 12,9 Mrd. EUR, was 2,7 % der Gesamtausgaben in Deutschland entsprach. Dies bedeutete eine Zunahme von 6,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Über das letzte Jahrzehnt hinweg erhöhten sich die Gesundheitsausgaben pro Person in Sachsen-Anhalt um 2.164 EUR oder 57,3 %. Dieser Trend spiegelte sich auch im Bundesdurchschnitt wider (+2.004 EUR bzw. +54,2 %). Besonders die gesetzliche Krankenversicherung (+1.120 EUR) und die soziale Pflegeversicherung (+426 EUR) trugen zur Zunahme bei. Die Ausgaben der öffentlichen Haushalte stiegen um 209,9 % (+317 EUR), vor allem aufgrund der erhöhten Ausgaben während der Corona-Pandemie.

Die Gesundheitsausgaben umfassen verschiedene Käufe von Waren und Dienstleistungen im Bereich Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege, sowie Verwaltungskosten und Investitionen im Gesundheitswesen. Die Daten wurden von der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ ermittelt.