Haseloff überreichte vier Bundesverdienstorden – auch Gerichtspsychiater Marneros dabei

5. Mai 2022 | Soziales | Keine Kommentare

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in Magdeburg vier Verdienstorden an eine Bürgerin und drei Bürger überreicht. Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Haseloff hob die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren des demokratischen Gemeinwesens hervor: „Die heute zu Ehrenden haben sich um unser Gemeinwesen in hervorragender Weise verdient gemacht. So unterschiedlich ihre Biographien und ihre Tätigkeitsfelder auch sind, eines ist ihnen allen gemeinsam: Sie setzen sich freiwillig für das Wohl unseres Landes und ihrer Mitmenschen ein. Sie übernehmen Verantwortung und engagieren sich. Sie leisten mehr, als sie müssten. Von dieser Arbeit hat das Gemeinwohl einen bleibenden Nutzen.“

Geehrt wurden:

Prof. Dr. Andreas Marneros, Bonn, Verdienstkreuz am Bande


Der 75-jährige langjährige Leiter der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Martin-Luther-Universität Halle wurde für seine Verdienste um die Modernisierung der Klinik und um die Entwicklung einer gemeindenahen Psychiatrie geehrt. Gemeinsam mit jungen Fachkräften entwickelte er mit der Begegnungsstätte „Labyrinth“ ein außerklinisches Konzept, das zu einer Säule der ambulanten sozialpsychiatrischen Unterstützung kranker Menschen geworden ist. Hierfür warb er Fördergelder ein und unterstützte die Einrichtung selbst mit hohem persönlichen Engagement. Er initiierte eine konzeptionelle und strukturelle Kooperation zwischen seiner Klinik und dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Halle. „Es ist Ihnen ausgezeichnet gelungen, Wissenschaft und gelebte Praxis zu verknüpfen. Das betrifft beispielsweise Ihren Einsatz für psychisch kranke Menschen, die im häuslichen Umfeld leben“, würdigte Haseloff das Wirken von Marneros.


Dr. Bernd Bendix, Bad Schmiedeberg OT Söllichau, Verdienstkreuz am Bande

Der 76-jährige frühere Sachgebietsleiter des Landeszentrums Wald wurde für sein langjähriges Engagement im Bereich der forstgeschichtlichen Forschung und Lehre ausgezeichnet. Besondere Verdienste erwarb er sich mit der Herausgabe der Reprint-Reihe „Forstliche Klassiker“.
Im Rahmen seiner Beschäftigung mit der Geschichte der Forst- und Jagdwirtschaft in der Dübener Heide entstand das vom Mitteldeutschen Verlag herausgegebene Buch „Geschichte des Staatlichen Forstamtes Tornau von den Anfängen bis 1949“. Er initiierte verschiedene heimatgeschichtliche Vorhaben in seiner Region, wie beispielsweise Spendenaktionen für Epitaphe in seinem Wohnort Söllichau. „Ihr Engagement ist höchst hilfreich in einer Zeit, in der der Wald einer besonderen Zuwendung bedarf. Die immensen Waldschäden der vergangenen Jahre schärfen unser Bewusstsein für die Bedeutung des Waldes“, wandte sich Haseloff an Bendix.


Anita Rost, Oberharz am Brocken OT Elbingerode, Verdienstmedaille

Die 76-jährige pensionierte Krankenschwester wurde für ihr herausragendes Engagement für das Diakonissen-Mutterhaus Elbingerode sowie in der Flüchtlings- und Afrika-Hilfe ausgezeichnet. Als Oberin des Mutterhauses war sie auch Mitgeschäftsführerin der Diakonie-Krankenhaus GmbH. Besondere Verdienste hat sie sich um den Erhalt des im Bauhausstil errichteten Gebäudekomplexes des Mutterhauses und dessen Einbindung in das Bauhausjubiläum 2019 erworben. „Auch aufgrund der von Ihnen geleisteten Öffentlichkeitsarbeit ist das Kleinod in Elbingerode zu einem Anziehungspunkt geworden“, richtete sich Haseloff an Rost. In den letzten Jahren unterstützte die Geehrte immer wieder nach Deutschland geflüchtete Menschen. Sie ist Vorstandsmitglied des Vereins „Ostafrika-Projekt“ und setzt sich dort ehrenamtlich für die Hilfe von Suchtgefährdeten in mehreren Ländern ein.


Ulrich Simons, Osterwieck, Verdienstmedaille


Der 79-jährige frühere Leiter des Heimatmuseums Osterwieck wurde für sein herausragendes kommunalpolitisches Engagement geehrt. Von 1990 bis 1992 war er hauptamtlicher Stadtdirektor von Osterwieck. 1994 wurde er erstmals zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Stadt Osterwieck gewählt. Nach der Gründung der Einheitsgemeinde Osterwieck wurde er 2010 ehrenamtlicher Ortsbürgermeister des Ortsteils Osterwieck. Dieses Amt übte er bis 2019 aus. Darüber hinaus engagierte er sich auch als Mitglied des Stadtrates und des Kreistages, dem er von 1994 bis 2006 angehörte. Seit 1990 hat er wesentlich zur positiven Entwicklung Osterwiecks beigetragen. Im Zusammenhang mit seinem kommunalpolitischen Engagement hat er in weiteren Bereichen ehrenamtlich gewirkt, so als Gründungsmitglied des Wasser-/Abwasserverbandes Ilsetal, als Verfechter des städtebaulichen Denkmalschutzes sowie bei der Restauration des Sommerbades Osterwieck. „Sie haben seit 1990 wesentlich zur positiven Entwicklung Osterwiecks beigetragen. Ein zentrales Thema war für Sie im Hinblick auf die Generationengerechtigkeit stets eine ausgewogene Kommunalfinanzierung“, wandte sich Haseloff an Simons.

 

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