Deutsche Fernsehlotterie fördert Hallenser Modellprojekt

27. April 2022 | Soziales | Keine Kommentare

Über eine Förderung in Höhe von 273.900 Euro kann sich der gemeinnützige Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e. V. freuen. Denn die Deutsche Fernsehlotterie hat bekanntgegeben, das Hallenser Modellprojekt zur Teilhabe und Selbstbestimmung von Migranten mit einer Behinderung zu unterstützen.

Gestern wurde die zweckgebundene Fördersumme für das Projekt »MISA – Migration und Inklusion in Sachsen-Anhalt« offiziell an den Trägerverein übergeben.

„Nur dank unserer Mitspielerinnen und Mitspieler und dem damit verbundenen Vertrauen in das Handeln unserer Soziallotterie können wir hier in der Saalestadt unterstützen. Wir sind glücklich und stolz, hierdurch einen Beitrag zur wichtigen Teilhabe und Selbstbestimmung von Migranten mit einer Behinderung oder einer psychischen Erkrankung leisten zu können.“, sagte Stephan Masch, Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie bei der Übergabe des symbolischen Förderschecks.

Das finanzierte Modellprojekt soll dazu beitragen, auf die besonderen Problemlagen von Migranten mit diesen Beeinträchtigungen aufmerksam zu machen und sie gezielt zu unterstützen. Sie haben oft keine Kenntnis über die vorhandenen Hilfsangebote im regionalen Umfeld und selten gibt es mehrsprachige Informationen. So wird das Projekt MISA durch Information und Sensibilisierung in den Communities sowie durch nachhaltige Beratungstätigkeit eine wichtige Vermittlerrolle zu den bestehenden Hilfsstrukturen einnehmen. Die Zielstellung des Projektes wird neben dem Standort Halle, auch aktiv in der Landeshauptstadt Magdeburg und Dessau-Rosslau durch den geförderten Trägerverein verfolgt.

„Das Projekt ist eine echte Bereicherung für unsere Stadt. Wir haben eine Migrationsgesellschaft hier in Halle. Nicht erst seit 2015, sondern auch schon vorher. Wir haben immer wichtige Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund, da brauchen wir einfach Hilfe. Gerade wenn Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen neu hier sind und sich erst einmal zurechtfinden müssen. Ich wünsche dem Modelprojekt, dass irgendwann das Wort ‘Modell‘ verschwinden kann und sich daraus ein präventives, langfristiges Angebot entwickelt.“, erklärte auch Katharina Brederlow, die Beigeordnete für Bildung und Soziales.

Der Geschäftsführer der Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA), Mamad Mohamad, beschrieb zudem: „MISA richtet sich an Menschen, die eine körperliche oder psychische Erkrankung haben. Dabei betrifft das Thema alle Ethnien, die hier in Halle wohnen. Für uns ist es in der täglichen Arbeit wichtig, dass die Menschen beraten und begleitet werden, auch in ihrer Muttersprache. Sie sollen mit ihrer Behinderung oder Beeinträchtigung einen Ansprechpartner haben. Dazu müssen sie hier in der Stadt Halle ankommen und mit den Strukturen vertraut werden – und für sich selbst feststellen, dass es okay ist, wenn man eine Behinderung hat.“ Ohne die Förderung der Deutschen Fernsehlotterie sei es seiner Meinung nach  nicht möglich gewesen, das Projekt umzusetzen.

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