Auffallend hohe Zahl von Epilepsie-Fällen in Sachsen-Anhalt

2. Oktober 2018 | Soziales | 2 Kommentare

Im Jahr 2016 wurden 5 469 Menschen aus Sachsen-Anhalt aufgrund einer epileptischen Erkrankung in ein Krankenhaus eingeliefert. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt anlässlich des Tages der Epilepsie am 5. Oktober mitteilt, sind von dem vielfältigen Krankheitsbild mit 53 % etwas stärker Männer betroffen. Seit der Jahrtausendwende ist die Zahl der jährlichen Behandlungsfälle von 4 901 um 568 bzw. 11,6 % angestiegen. Insbesondere bei Frauen nahm die Zahl der Erkrankungen zu: während im Jahr 2000 noch 42,2 % der Behandelten Frauen waren, stieg deren Anteil bis zum Jahr 2016 auf 46,8 % an.
Etwa jede/r 61. Krankenhauspatientin bzw. -patient (89) erlag dem Epilepsieleiden. Die Anzahl der epilepsiebedingten Sterbefälle war seit dem Jahr 2000 mit 8 Todes-fällen in Krankenhäusern sehr stark angestiegen, im Vergleich zum Vorjahreswert (108) wieder gesunken.
Bezogen auf 100 000 Einwohner erlitten im Jahr 2016 in Sachsen-Anhalt 245 Menschen einen epileptischen Anfall, der einen Krankenhausaufenthalt erforderte. Das ist der zweitgrößte Wert unter allen Bundesländern hinter dem Saarland (264 Fälle je 100 000 Einwohner). Von Epilepsien sind Menschen jeden Alters betroffen. Besonders viele Erkrankungen treten jedoch im Kindes- und Seniorenalter auf. So waren 18,9 % der Krankenhauspatientinnen bzw. -patienten mit Epilepsie jünger als 15 Jahre und 42,2 % wa-ren 60 Jahre und älter.
Die häufigsten in Krankenhäusern therapierten Epilepsieformen waren sogenannte komplexe fokale Anfälle, deren Beginn von einer Großhirnhälfte ausgeht und die mit einer Bewusstseinsstörung einhergehen (1 869). Ungefähr jeder 13. Krankenhaus-aufenthalt (425) wurde durch einen Status epilepticus verursacht, d.h. einen besonders lang andauernden Anfall bzw. eine Serie von Anfällen, in deren Folge es zu schweren Schädigungen kommen kann.

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