Weitere authentische Kriminalfälle

27. Dezember 2020 | Rezensionen | Keine Kommentare

Zahlreiche Bücher über historische Verbrechen in der Region hat der Autor Bernd Kaufholz seit 1999 verfasst. Es wurden meist Bestseller des Mitteldeutschen Verlages. Nun hat Kaufholz weitere authentische Kriminalfälle, die sich auf dem Gebiet des ehemaligen Bezirkes Halle ereignet haben, zusammengetragen. Insgesamt zehn Kriminalfälle umfasst die mdv-Neuerscheinung.

Den Auftakt macht ein Verbrechen aus dem Jahre 1959, als in der Nähe von Dessau ein achtjähriges Mädchen verschwunden war, die im Wald Eicheln suchen wollte. Nach einer großen Suchaktion wurde das tote Mädchen am Ufer der Elbe gefunden. Nun begannen die schwierigen Ermittlungen. Bei den anderen vorgestellten Kriminalfällen ging es z.B. um einen Doppelmord auf einem LPG-Hof bei Naumburg, eine Tote in der Saale oder um eine schreckliche Enthauptung, die sich 1963 in Halle zugetragen hatte. Nach 27 Jahren wurde über den Fall, der für großes Aufsehen gesorgt hatte, noch einmal entschieden. In der Titelgeschichte fand die Polizei im Dezember 1962 eine tote Frau im Ehebett, erschlagen mit einem Hammer. Die Fahndung nach dem Ehemann, der nach Lage der Dinge als dringend tatverdächtig galt, lief auf Hochtouren. Schließlich wurde er im Wartesaal des Leipziger Hauptbahnhofs gefasst. Der Täter wurde wegen Totschlags zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt, aber durch Gnadenentscheid des Staatsrates der DDR im Februar 1979 aus dem Zuchthaus entlassen.

Bernd Kaufholz schildert die Kriminalfälle sehr realistisch, wobei er nicht nur auf die Motive der Täter eingeht sondern auch Zeugen und Opfer charakterisiert. Darüber hinaus erhält der Leser ein Bild von den polizeilichen Ermittlungen. Die Neuerscheinung ist teilweise mit originalem Bildmaterial aus den Ermittlungsakten ausgestattet. Über 200 Seiten spannende und abwechslungsreiche Krimi-Lektüre. Damit kann man die langen Winterabende verkürzen.

Bernd Kaufholz: „Der Hammermord am Hansering – Authentische Kriminalfälle“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2021, 14,00 €, 220 S., ISBN 978-3-96311-488-5

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