Porzellan von ARONDO bis O

31. August 2018 | Kultur, Nachrichten | Keine Kommentare

Barbara Schmidt erhielt 2017 den Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt und ist eine Designerin deren Anspruch es ist „Porzellan so zu gestalten, dass es zu unterschiedlichen Lebensentwürfen passt und zum freien Kombinieren einlädt.“ Ab dem 1. September 2018 präsentiert eine umfassende Ausstellung die lebens- und werkbiografischen Zusammenhänge der Porzellandesignerin Barbara Schmidt. Sie hat das Gesicht der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH neu geprägt und Denkanstöße für eine ganze Branche geliefert. Barbara Schmidt hat im Bereich Porzellan und Keramik Werke geschaffen, die in der Designgeschichte Weichen gestellt haben und gehört zur mittleren Generation heute erfolgreicher DesignerInnen, die ihre ethische und gestalterisch-künstlerische Prägung an der Burg Giebichenstein erfahren haben. Ihre Arbeit als Porzellan-Designerin wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Designpreisen ausgezeichnet.
Von Barbara Schmidts allererstem Service „Aronda“ bis hin zum zuletzt gestalteten Geschirr „O“ können die BesucherInnen herausragende Einzelstücke aus allen Kollektionen bestaunen. Man erhält Antworten auf Fragen: Wie entsteht eine Form? Wie verhält sie sich zum Material? Wie kann das Verhalten eines Materials in ein anderes übersetzt werden? In welcher Beziehung stehen Porzellan und essbares Material zueinander? Wie nehmen wir beides wahr? Die Serie „O“ hat ihren Namen von der Origami-Technik (Origami – Oru = Falte). Das Prinzip der Faltung ermöglicht es, die für Geschirr optimale runde Form spannungsvoll zu gliedern. Die Serie „O“ ist sowohl für den Haushalts- als auch für den Gastronomie-Gebrauch gedacht.
Die ausgestellten Objekte sind über mehrere Räume, den Treppenaufgang, eine Galerie und Empore verteilt. Gleich am Anfang wird gezeigt, dass das Gestalten von Aufbewahrungs-, Koch- und Essgeschirr aus keramischen Werkstoffen eine lange kulturgeschichtliche Entwicklung hat und sich über eine mindestens 6000 Jahre v. Chr. zurückreichenden Geschichte in Vorderasien und Europa belegen lässt.
Auch als Professorin an den Kunsthochschulen in Halle, Berlin und Hamburg ist Barbara Schmidt seit Jahren erfolgreich. Sie ist seit 2013 Professorin für Entwurf mit dem Schwerpunkt Experimentelles Design im Fachgebiet Produkt-Design an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Ergänzend zu den im Zentrum der Ausstellung stehenden zeitgenössischen Arbeiten der Designerin werden die experimentellen Projekte Carte Blanche – Porzellan und Code sowie House of Glass von Studierenden der Weißensee Kunsthochschule Berlin gezeigt.
Begleitend zur Ausstellung ist ein KunstKochbuch entstanden, welches die Entwürfe anhand von Kochrezepten vorstellt. Eintauchen mit allen Sinnen in die Welt des Genießens können auch Schulklassen. Sie können an Workshops inklusive einer Einführung in die Ausstellung teilnehmen.
Die Ausstellung dauert bis 30. September 2018 und ist im Gebäude der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Neuwerk 11 in Halle Mi-So 14-18 Uhr geöffnet.
(H.J. Ferenz)

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