Verpflichtende Corona-Tests im kommenden Schuljahr

19. August 2021 | Politik, Soziales | Ein Kommentar

 

Derzeit wird in der Politik darüber debattiert, ob eine Nichtteilnahme an Corona-Tests mit einer Verletzung der Schulpflicht gleichzusetzen sei. Die Sachsen-Anhalt-Fraktion des Bündnis 90/Die Grünen gab nun in einer Presseerklärung hierzu bekannt, diese Überlegung abzulehnen.

Dazu erklärte Wolfgang Aldag, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion, dass es für einen sicheren Schulbetrieb grundsätzlich gut und wichtig sei, nur getestete Schülerinnen und Schüler in die Schule gehen zu lassen. Seine Fraktion befürworte daher zwar einerseits eine Testpflicht, bestehe aber dennoch auch auf einer anhaltenden Aussetzung der Präsenzpflicht. „Wichtiger ist es jetzt Überzeugungsarbeit zu leisten, diese Tests durchzuführen.“

Die Landesregierung kündigte gestern derweil an, dass alle Kinder, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, nur mithilfe eines negativen Tests Zutritt zum Schulgebäude erhalten. Andernfalls kommt es zukünftig zu einer Verletzung der Schulpflicht. Aldag warnte vor den Folgen dieser Regelung: „Schon in der letzten Legislatur hat sich meine Fraktion dafür eingesetzt, eine Verletzung der Schulpflicht nicht mehr als Ordnungswidrigkeit einzustufen und damit Bußgelder und Jugendarrest für die Schülerinnen und Schüler in diesem Kontext abzuschaffen. Leider sind bei der aktuellen Gesetzeslage solche Strafen immer noch vorgesehen. Die Schülerinnen und Schüler jetzt unter Androhung von Bußgeldern oder sogar Jugendarrest zur Teilnahme an Tests zu zwingen, sehe ich als den falschen Weg.“

Nach Meinung des Grünen-Sprechers müsse es hingegen viel mehr Möglichkeiten geben, um die Tests einfacher und kindgerechter zu gestalten. Eine gute Alternative zu den bisher verwendeten Schnelltests seien zum Beispiel die sogenannten Lollitests, die man nicht mehr in die Nase oder den Rachen einführen muss und für eine PCR-Pooltestung verwenden kann. Diese Methode sei deutlich weniger invasiv und darüber hinaus auch äußerst zuverlässig. Außerdem müsse nun noch verstärkter Aufklärungsarbeit bei den Eltern geleistet werden, um ihnen die Möglichkeit zu geben, eine fundierte Entscheidung für ihre Kinder treffen zu können.

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